Siemens zeigt mit dem automatischen Türsteuerungssystem Sidoor, wie sich zukünftig Ausfälle von Schutztüren rechtzeitig erkennen lassen. Dies ermöglicht eine neue Firmware-Funktion, die die zustandsorientierte Wartung unterstützt und somit die Anlagenverfügbarkeit deutlich erhöht. Darüber hinaus erweitert Siemens sein Sidoor-Portfolio um einen leistungsstarken Antrieb für besonders schwere Türen und Tore.
Vom Motorstrom zum Wartungsbedarf
Bei elektrisch angetriebenen Schutztüren, lässt der benötigte Motorstrom auf die mechanische Reibung des Türsystems schließen. Je mehr Reibung bei der Bewegung der Türe vorhanden ist, desto mehr Strom benötigt der Motor, um die Tür zu öffnen oder zu schließen. Mit der neuen Firmware V1.10 für die Sidoor Türsteuergeräte ATD4xxW wird der aktuelle Stromwert kontinuierlich über die Prozessschnittstelle bereitgestellt. Da der Stromverlauf während des Öffnungs- und Schließvorgangs der Tür nicht konstant ist, kann über eine mathematische Berechnung in der Simaticoder Sinumerik-Steuerung ein Kennwert gebildet werden, mit dem selbst kleine Veränderungen im Motorstrom festzustellen sind.
Weltweiter Zugriff auf Diagnosekennwert mit der MindSphere
Wird der Kennwert zusätzlich in die MindSphere, dem cloud-basierten, offenen Betriebssystem von Siemens für das Internet der Dinge (Internet of Things), übertragen, steht er für das Servicepersonal weltweit zur Verfügung. Dort lässt sich mit frei definierbaren Regeln der Kennwert auf Grenzwerte überwachen. Bei Überschreitung dieser Limits generiert die MindSphere z.B. automatische E-Mail-Benachrichtigungen, welche vom Service-Personal eingesehen und analysiert werden können. Damit sind Wartungsmaßnahmen gezielt planbar und reduzieren Stillstandzeiten von Maschinen und Anlagen.
Deutlich vereinfachte Inbetriebnahme
Als Antrieb gerade für schwere Türen und Tore mit bis zu 700 Kilogramm eignet sich der neue Motor Sidoor MDG700 NMS. Mit nur 36 Volt Versorgungsspannung ist er besonders effizient. Darüber hinaus vereint der Motor den bisherigen Schutzgrad IP56 mit einem hohen Drehmoment. Durch die neutrale mechanische Schnittstelle (NMS) für variable Antriebsübersetzungen stehen dem Anwender mehrere Kraftübertragungssysteme zur Verfügung: Er kann beispielsweise wählen zwischen Zahnriemen, Kette oder Zahnstange. Durch die individuelle Wahl der Riemenräder, die bei den NMSMotoren auf der Motorwelle mit Passfeder befestigt sind, lassen sich selbst komplexe Türlösungen problemlos realisieren. Mit der Ein-Knopf-Inbetriebnahme und über die Simatic- oder Sinumerik-Steuerung ladbare Parametersätze reduziert sich der Inbetriebnahmeaufwand gegenüber Pneumatikantrieben um bis zu 90 Prozent, gegenüber Servoachsantrieben um bis zu 75 Prozent.