"Nach einem etwas verhaltenen Beginn hat der Auftragseingang mittlerweile gut an Fahrt aufgenommen." Mit diesen Worten eröffnete Bernhard Juchheim, geschäftsführender Gesellschafter der Jumo GmbH & Co. KG, die alljährliche Pressekonferenz Anfang März in Fulda, auf der neben den aktuellen Wirtschaftszahlen auch traditionsgemäß die neuen Produkte zur Hannover Messe präsentiert werden. Dabei kann die Jumo Unternehmensgruppe auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 zurückblicken, wurde doch erstmalig die Umsatzschwelle von 200 Millionen Euro "geknackt". Weltweit wurde ein Umsatzplus von rund 13 % erreicht. Der konsolidierte Umsatz stieg von 179 Millionen Euro im Vorjahr auf 203 Millionen Euro. Jumo Deutschland generierte einen Umsatz von 152 Millionen Euro (Vorjahr 133 Millionen Euro). Die Exportquote erreicht mittlerweile einen Anteil von rund 53 %.
Die Jumo Unternehmensgruppe beschäftigte im Dezember 2011 weltweit 1.938 Mitarbeiter (2010: 1.706). Am Standort in Fulda waren davon 1.223 Personen - inklusive der 100 Auszubildenden - tätig. In den Niederlassungen und Büros im Inland waren 45 Mitarbeiter angestellt, in den ausländischen Tochtergesellschaften 670 Mitarbeiter. Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2012 nur schwer zu prognostizieren seien, blicken die drei geschäftsführenden Gesellschafter Berhard, Carsten und Michael Juchheim trotzdem optimistisch in die nahe Zukunft und wollen den Wachstumskurs weiter fortsetzen. Im Geschäftsjahr 2012 strebt die Unternehmensgruppe einen Gesamtumsatz von 225 Millionen Euro an, was einer Steigerung von 10,8 % entspricht.
Temperaturmessumformer mit USB-Programmierschnittstelle
Zur diesjährigen Hannover Messe präsentiert das Unternehmen aus Fulda wieder zahlreiche neue Produkte. Eines davon ist der dTRANS T05, eine neue Generation von Zweidraht-Temperaturmessumformern, die erstmals über eine USB-Programmierschnittstelle verfügt. Erhältlich sind die Geräte sowohl als Kopfmessumformer zum Einbau in einem DIN-Anschlusskopf der Form B (dTRANS T05B) als auch für Tragschienenmontage (dTRANS T05T).
Über die USB-Schnittstelle können Techniker die Programmierung mittels PC oder Notebook vornehmen. So kann der Messumformer mit dem Setup-Programm und einem Mini-USB-Kabel ohne den weiteren Anschluss einer Hilfsenergie oder eines Spezial-Interfaces programmiert werden. Die integrierte Online-Prozesswertanzeige im Setup-Programm ermöglicht eine schnelle Überprüfung der Sensorverdrahtung. Die im Messumformer integrierte Schleppzeigerfunktion gibt Auskunft über thermische Grenzzustände. So kann über das Setup-Programm die für die Anlagenoptimierung wichtige minimale und maximale Prozesstemperatur abgefragt werden.
Beide Ausführungen verfügen über einen universellen Messeingang für alle gängigen Widerstandsthermometer oder Thermoelemente. Zudem lassen sich Widerstandspotenzio-meter/WFG und Spannungssignale (0...1V) anschließen. Bei Einsatz eines Widerstandspotenziometers oder Widerstandsthermometers ist der Sensoranschluss in Zwei-, Drei- oder Vierleiterschaltung möglich. Die Flexibilität der Messumformer wird durch eine kundenspezifische Linearisierung mit bis zu 40 Wertepaaren beziehungsweise durch die Nutzung eines Polynoms 4. Ordnung unterstrichen.
Der Messeingang mit 22-Bit-Auflösung garantiert eine hohe Messpräzision bei der Sensorsignalaufbereitung und der galvanisch getrennte Stromausgang (4...20mA) mit 1µA Auflösung ein sehr gutes Übertragungsverhalten bei hoher Isolationsfestigkeit. Die dTRANS T05T Ausführung für Tragschienenmontage verfügt alternativ über einen Einheitssignalausgang von 0...10V mit einer Auflösung von 500µV. Eine grün/rote Diagnose-LED gibt dem MSR-Praktiker vor Ort schnell Auskunft über den Mess- und Betriebszustand des dTRANS T05B/T. Liegen Fühlerbruch oder Fühlerkurzschluss vor, wird dies dem Anwender durch einen Farbwechsel auf rot angezeigt sowie über den Einheitssignalausgang nach NAMUR-Empfehlung 43 signalisiert.
Durch die Bauform von 6,2mm garantiert der dTRANS T05T eine platzsparende Montage und Anordnung von mehreren Messumformern im Schaltschrank der Prozessanlage. Der Schaltschrankbauer hat beim Anschluss des dTRANS T05T die Wahl zwischen einer Geräteausführung mit Schraubklemmen- oder Federkraftanschluss. Der weite Betriebstemperaturbereich von -40°C bis +85°C des Kopfmessumformers dTRANS T05B ermöglicht den Einsatz und störungsfreien Betrieb auch unter widrigen Umweltbedingungen. Damit lässt er sich für vielfältige Aufgaben in der Prozess- und Anlagenindustrie einsetzen.
Sicherheitstemperaturbegrenzer/-wächter mit ATEX-Zulassung
Weiterhin neu sind die Sicherheitstemperaturbegrenzer/-wächter (safetyM STB/STW Ex) nach ATEX-Richtlinie 94/9/EG. Hiermit lassen sich nun auch Gefahrenpotenziale im Ex-Bereich, die zur Verletzung von Menschen oder Schädigung der Umwelt sowie Zerstörung von Produktionsanlagen und Produktionsgütern führen können, frühzeitig und sicher erkennen. Die Geräte stehen in den Ausführungen Ex II (1) G [Ex ia Ga] IIC und Ex II (1) D [Ex ia Da] IIIC zur Verfügung. Die Eingänge sind eigensicher [Ex ia] ausgeführt, sodass entsprechende Fühler direkt angeschlossen werden können. Der Einsatz einer Barriere ist nicht mehr notwendig. Ebenso ist das Gerät gemäß DIN EN 50495 und DIN EN 13463-6 als Zündquellenüberwachung (iPL 2) im Sinne der ATEX-Richtlinie zertifiziert.
Der neue Sicherheitstemperaturbegrenzer/-wächter kann für die Überwachung von kritischen Prozessen in explosionsfähiger Atmosphäre Gas und Staub eingesetzt werden. Die möglichen Einsatzgebiete sind breit gefächert und reichen von der Chemie, über die Pharma- und Papierindustrie, bis hin zum Ofenbau.
Das Produkt erfüllt er die Anforderungen der DIN EN 61508 bzw. DIN EN ISO 13849 durch ein Gerätekonzept, das dank seiner 1oo2D-Struktur zu einem sicheren Erkennen von Fehlern führt. Somit kann er auch bei Anwendungen, denen die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG zugrunde liegt, eingesetzt werden. Das brillante und klar strukturierte Display mit Klartextanzeige und Hintergrundbeleuchtung sorgt in Verbindung mit der Tastatur für eine schnelle und unkomplizierte Konfiguration direkt am Gerät. Die übersichtliche Menüstruktur ermöglicht dem Anwender einen sicheren Umgang mit dem safetyM STB/STW Ex und verkürzt somit die Inbetriebnahmezeit. Alle sicherheitsrelevanten Prozesswerte werden angezeigt, die wichtigsten Funktionen werden durch einfache Piktogramme dargestellt.
Für die Konfiguration über einen PC oder Laptop ist frontseitig ein Mini-USB-Stecker vorhanden. Leuchtdioden zeigen an, ob die Anlage einwandfrei funktioniert oder ob ein Voralarm bzw. ein Grenzwertalarm ausgelöst wurde. Über den serienmäßigen Analogausgang lassen sich Prozesswerte an ein Registriergerät oder einen Regler bzw. ein übergeordnetes Leitsystem weitergeben.