Das Berliner Unternehmen SWS bringt alte Maschinen durch Retrofit mit neuen Komponenten und hochspezialisierter digitaler Antriebstechnik technisch auf den aktuellen Stand. Zum Einsatz kommt dabei das bewährte Antriebssystem SD2S des Lüneburger Spezialisten SIEB & MEYER.
Beim Retrofit der alten Anlagen ersetzt SWS die meist noch analoge Antriebstechnik durch das Antriebssystem SD2S der SIEB & MEYER AG, das speziell für Hochgeschwindigkeits-anwendungen entwickelt wurde. "Das entscheidende Qualitätsmerkmal für einen Antriebs-verstärker in einer Innen- oder Außenrundschleifmaschine ist sein Drehmomentverlauf", erläutert Michael Schmidt, Inhaber und Geschäftsführer von SWS. Das Drehmoment muss auch bei hohen Drehzahlen konstant bleiben, damit die Spindel nicht heiß läuft. Erwärmt sich die Spindel unverhältnismäßig, führt jedes Grad mehr durch die Wärmeausdehnung der zu bearbeitenden Materialien zu weniger Präzision beim Schleifen. Um Werkstoffe wie Stahl oder Aluminium mit höchster Genauigkeit bearbeiten zu können, müsste der Temperaturanstieg gegebenenfalls mit Kühlsystemen und hohem technischen Aufwand kompensiert werden. "Dank der oberwellenarmen Bestromung der Spindeln mit dem SD2S müssen wir darüber gar nicht erst nachdenken und können mit den modernisierten Schleifmaschinen ohne zusätzlichen Konstruktionsaufwand eine deutlich verbesserte Bearbeitungsqualität und -geschwindigkeit erreichen", so Schmidt.
Die Antriebstechnik für die Hochgeschwindigkeitsspindeln der Schleifmaschinen hat also einen wesentlichen Anteil an der Modernisierung der präzisen Innen- und Außenrundschleifmaschinen, die zum Beispiel in der Produktion qualitativ hochwertiger Wälzlager eingesetzt werden. Auf den Maschinen werden die Funktionsflächen der Wälzlagerringe wie Laufbahnen und Borde geschliffen - je präziser dies geschieht, umso höher ist die Qualität der auf der Maschine hergestellten Wälzlager. Die Software und Werkzeugmaschinen Schmidt GmbH (SWS) baut solche Rundschleifmaschinen, bietet aber auch eine Modernisierung von vorhandenen Altmaschinen an. Unter Verwendung der bisherigen Großgussteile wird dabei praktisch eine neue Maschine aufgebaut.
Mit dem SD2S hat sich SWS für eine auf Hochgeschwindigkeitsanwendungen optimierte und bewährte Antriebslösung entschieden: Die Regelungstechnologien des Systems ermöglichen den Antrieb von synchronen und asynchronen Motoren bis zu einer Drehzahl von 480.000 1/min. Je nach Anwendung kann der Betrieb des SD2S geberlos oder geberbehaftet erfolgen. Im geberbehafteten Betrieb bietet der Antriebsverstärker die Möglichkeit, alle gängigen Gebersysteme auszuwerten. Für die Anbindung an die übergeordnete Steuerung steht eine Vielzahl unterschiedlicher Optionen zur Verfügung - die Schnittstellen reichen von analogen Sollwertsignalen (+/-10 V), digitalen E/As, RS232 und USB bis zu CAN-Bus. Über ein externes Gateway ist auch eine Integration in Profibus und EtherCAT-Feldbussysteme möglich.