29 Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland um den renommierten AMA Innovationspreis beworben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von 10.000 Euro, das von der Jury geteilt vergeben werden kann. In der Sonderkategorie ‚Junges Unternehmen‘ konnten sich Unternehmen bewerben, die nicht länger als fünf Jahre am Markt sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz unter 10 Millionen Euro erwirtschaften. Die Gewinner des Sonderpreises erhalten einen kostenfreien Messestand auf der SENSOR+TEST 2021, die in diesem Jahr als digitale Messe stattfindet. Dieser Sonderpreis geht an die Know-how-Träger der 2pi-Labs GmbH für das 2πSENSE - D-Band FMCW Software definierte Radar (126-182 GHz) und bleibt gleichzeitig ein Anwärter auf den AMA Innovationspreis 2021.
Nominierungen für den AMA Innovationspreis 2021 (in alphabetischer Reihenfolge):
2πSENSE - D-Band FMCW Software definiertes Radar (126-182 GHz)
Simon Küppers, Dr. Jan Barowski, Dr. Timo Jaeschke, Prof. Dr. Nils Pohl (2pi-Labs GmbH)
Die 2πSENSE-Technologieplattform erfüllt die Anforderungen komplexer industrieller und wissenschaftlicher Radaranwendungen mit ultraschnellen, Netzwerkanalysator-ähnlichen Breitband-Frequenzgangmessungen im D-Band. Der innovative Mehrkanal-Millimeterwellen-IC und die flexible Hardware-Plattform mit modernen Konnektivitätsoptionen, wie z. B. OPC-UA, leiten eine neue Ära softwaredefinierter Radarsysteme auch für anspruchsvollste Anwendungen ein, z. B. µm-genaue Abstandsmessungen, hochauflösende Dickenmessungen (Rohrextrusion), Radar-Imaging (NDT), genaue Materialcharakterisierung (Prozesskontrolle) und vieles mehr.
Gassensorik mit dielektrischer Anregung
Dr. Radislav A. Potyrailo, Richard St-pierre, Dr. Aghogho Obi, Dr. Baokai Cheng, Dr. Christopher Collazo-Davila, Dr. Brian Scherer, Dr. Hilary Lashley Renison, Dr. Andrew Burns (General Electric Research Center)
Mit der Einführung eines Sensor-Anregungsschemas, das eine zeitgemäße Alternative zur klassischen Widerstandmessung darstellt, wurde konventionellen halbleitenden Metalloxid-Materialien (SMOX) neue Gassensorfähigkeiten verliehen. Das Anregungsschema bietet ein lineares Gasansprechverhalten (R² > 0,99), einen dynamischen Gaskonzentrationsbereich von sechs Dekaden, eine hohe Basislinienstabilität, reduzierte Feuchtigkeitseffekte und eliminierte Umgebungstemperatureffekte. Das Produkt wurde bereits mit einem Partner auf den Markt gebracht, an weiteren Anwendern für die Bereiche Verbraucher, Industrie, Medizin, innere Sicherheit und andere mehr wird gearbeitet.
Innovative Gaseigenschaftsmessung mit bahnbrechender MEMS-µ-Abtastung
Oleg Grudin (First Sensor Corp.), Andreas Niendorf, PhD Natalie Milahin (First Sensor AG)
Der Gaseigenschaftssensor kombiniert einen MEMS μ-Hohlraum und einen thermischen Durchflusssensor zur Messung von Viskosität, Dichte, Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit von Gasen, was eine verbesserte Identifizierung und Differenzierung von Gasgemischen und die Bestimmung von Gaskonzentrationen ermöglicht. Diese verbesserte Gascharakterisierung wird zur Identifizierung von Gasen und Gasgemischen verwendet, um die Leistung von thermischen Massendurchfluss-Sensoren zu verbessern. Das führt zu deutlich genaueren Durchflussmessungen und bietet kostengünstige Alternativen zu sehr komplexen Gasanalysen für verschiedene Anwendungen, insbesondere bei wechselnden Gaszusammensetzungen. (Broschüre S. 9)
Multiparametermessung als cloudbasierter Sensor für die Fermentation "InQGuard Brew QWX43"
Dr. Tobias Brengartner, Jan Schleiferböck, Dr. Sergey Lopatin, Andrey Dodonov,
Pablo Ottersbach, Julia Rosenheim (Endress + Hauser SE+Co. KG)
Innovatives, kompaktes und einfach zu bedienendes Multisensorsystem, das aus Sicht des Anwenders zu jedem Zeitpunkt volle Transparenz bietet. Gleichzeitige Ausgabe von Dichte, Viskosität, Gärgrad, Extrakt, Alkohol, Zuckerkonzentration und weiteren Parametern. Mit dem Gerät kann der Brauer seinen Prozess rund um die Uhr überwachen, den Verlauf protokollieren, dokumentieren und speichern. Wertvolle Prozessauswertungen wie Beginn und Ende der Gärung erfolgen über das Webinterface. Das System basiert auf lediglich zwei Piezo-Stimmgabeln und strategisch platzierten Temperatursensoren und ist in einem hygienisch vollständig gekapselten Metallgehäuse realisiert.
„Wir freuen uns, dass wir auch in diesem besonderen Jahr wieder viele herausragende Entwicklungen aus der Sensorik und Messtechnik begutachten durften“, sagt Professor Andreas Schütze, Juryvorsitzender von der Universität des Saarlandes. „Die vier nominierten Teams überzeugten die Jury besonders und zeigen eine interessante Vielfalt der Entwicklungen und Lösungsansätze auf. Alle gemeinsam stehen für die Innovationskraft der Sensorik und Messtechnik.“
Die Gewinner des AMA Innovationspreises 2021 werden am 3. Mai 2021 auf der Eröffnungsveranstaltung der Sensor and Measurement Science International (SMSI 2021) bekanntgegeben. Diese findet parallel zur SENSOR+TEST 2021 pandemiebedingt digital statt.
Die Übersicht aller Bewerbungen um den AMA Innovationspreis 2021 können auf der AMA-Webseite heruntergeladen werden:
https://ama-sensorik.de/fileadmin/Innovationspreis/Booklet/2021_Nominierte.pdf