Bonfiglioli kämpft wie fast alle Unternehmen der Antriebstechnik gegen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Im Vergleich zum Vorjahr wird 2009 ein um rund 39 Prozent reduziertes Umsatzvolumen erwartet. Nach durchschnittlich 10 Prozent Wachstum pro Jahr in den letzten fünf Jahren bedeutet dies eine deutliche Konsolidierungsphase für den Konzern mit Sitz im norditalienischen Bologna. Besonders stark macht sich der Einbruch im Baumaschinensektor bemerkbar. Als bedeutender Zulieferer für Fahr- und Schwenkantriebe insbesondere von Tiefbaumaschinen, trifft Bonfiglioli die Abkühlung der Baumaschinenkonjunktur besonders hart. Ein Lichtblick ist für diesen Bereich die Windenergie, für die Bonfiglioli Azimut- und Pitchantriebe liefert. Dieser Markt blieb lange stabil, wenn auch dort inzwischen die Finanzmarktkrise durch zögerliche Kreditvergaben für Windparks zu spüren ist. In Deutschland zeigen sich die Ergebnisse Bonfigliolis trotz der schlechten Wirtschaftslage relativ stabil, womit sich die deutsche Niederlassung dem allgemeinen Trend in Europa positiv entgegenstellt. Für 2009 wird zwar auch ein Umsatzminus von gut 30 Prozent erwartet (von 124,9 Mio. Euro im Jahre 2008 auf erwartete 71,5 Mio. Euro 2009). Dieses begründet sich aber zu einem großen Teil durch konzerninterne Verlagerung von Betreuung und somit auch des Umsatzes von bedeutenden Kunden in Länder, in denen Niederlassungen neu gegründet wurden (ca. 13 Mio. Euro). Laut Thomas Becker, Geschäftsführer von Bonfiglioli Deutschland, werden in Deutschland bereits über 50 Prozent des Umsatzes mit “grünen Energien” – also Windkraft, Biogas und Photovoltaik – generiert. Die Mitarbeiterzahl in Deutschland liegt zur Zeit bei 162, Tendenz weiter steigend.