Die geteilten Rollenlager des Spezialisten Cooper Roller Bearings leisten auch unter Tage gute Dienste. So hat das Unternehmen jüngst einem Hersteller von Industriegebläsen und -lüftern geteilte Rollenlager für die Ventilatoren eines Kohlebergwerks geliefert. Die bis zur Welle geteilten Rollenlager zeichnen sich durch leichte Montage, einfache Instandhaltung und geringere Stillstandzeiten aus. Bei vielen Gebläseherstellern werden die geteilten Lager inzwischen als Erstausrüstung für Radial- und Axialventilatoren verwendet und kommen nicht nur als Retrofit zum Einsatz.
In Bergwerken ist das einwandfreie Funktionieren der Lüftungssysteme lebenswichtig. Um die Sicherheit der Bergleute zu gewähren, werden enorme Mengen Luft in den Schächten, Stollen und Strecken umgewälzt und an die Erdoberfläche geleitet werden. Dabei werden unterschiedliche Ventilatoren und Gebläse eingesetzt. Radialventilatoren werden überall dort verwendet, wo es im Vergleich zu Axialventilatoren auf größere Druckerhöhung bei gleicher Luftmenge ankommt. Die Luft wird parallel, beziehungsweise axial zur Antriebsachse des Radialventilators angesaugt und durch die Rotation des Radiallaufrads um 90 Grad umgelenkt und radial ausgeblasen.
Radialventilatoren mit hydrodynamischen Gleitlagern neigen jedoch zu Ölleckagen und erreichen wegen der aggressiven Umgebungsbedingungen nicht immer die vorgesehene Lebensdauer. Demgegenüber kann die Firma klare Vorteile bei Lebenserwartung und Instandhaltung bieten.Der Lagerspezialist setzt auf eine Kombination von fettgeschmierten, bis zur Welle geteilten Rollenlagern aus der Lagerbaureihe 01-BCP-200mm EX (Loslager) und 02E- oder 03-BCP-200mm GR (Festlager). Die Vorteile: kein kompliziertes Ölumlauf- und Kühlsystem, daher auch keine Ölleckagen und mehr Sauberkeit und Sicherheit des Arbeitsumfeldes. Auch entfallen die für Dauerschmierungen typischen Kosten für Schmieröl und Instandhaltung.
Zudem ergibt sich beim Anlaufen eine deutliche Energieeinsparung, denn bei Rollenlagern muss sich nicht erst wie bei Gleitlagern eine Ölschicht zwischen Lager und Welle bilden. Das Risiko von Schmiersystemausfall und festlaufenden Lagern scheidet aus. Auch nach langem Einsatz und hoher Beanspruchung zeigen die Lager des Anbieters - anders als die früheren Gleitlager - keine Verschleißerscheinungen.
"Cooper geteilte Rollenlager zeichnen sich durch leichte Instandhaltung und Demontage aus und sind ebenso leicht zu montieren", erklärt Werner Schubert, Großkundenberater und technischer Leiter bei Cooper in Krefeld. "Zur Montage werden keinerlei Spezialwerkzeuge benötigt! Drei Inbusschlüssel, ein Schraubendreher, ein Drehmomentschlüssel - mehr braucht man nicht." Wie Schubert zeigt, besitzen Bauteile an ihren Trennstellen Markierungsnummern - und gleiche Nummern gehören zusammen. Dieses gilt für alle Bauteile einer Einheit wie Lager, Gehäuse, Ständer oder Flansch. Jedem gelieferten Lager liegt eine detaillierte Einbauanleitung bei mit Angaben zu Schraubengröße, Anzugsdrehmomenten, Fettmengen und Toleranzen für die Welle. Desweiteren können die Kunde bei der Erstmontage oder zur Montageunterweisung die technische Unterstützung des Unternehmens in Anspruch zu nehmen.
Dank der einfachen Instandhaltung und geringer Stillstandzeiten sind bis zur Welle geteilte Rollenlager eine attraktive Lösung für Industriegebläse und -lüfter. "Sowohl der Endanwender als auch der Gebläsehersteller sind von unserer Lagerlösung begeistert", berichtet Schubert. Der Gebläsehersteller biete Cooper-Lager inzwischen als Erstausrüstung für eine Reihe von Radial- und Axialventilatoren an, so Schubert. Die Vorteile der geteilten Kegelrollenlager lassen sich nun auch in Anwendungen mit hohen Axiallasten nutzen.
Lager des Anbieters haben sich im Berg- und Tagebau etabliert und werden von Zulieferern wie auch Erstausrüstern nachgefragt. Zu den typischen Anwendungen zählen neben den beschriebenen Gebläsen auch Förderanlagen, Kühlbetten, Stranggussanlagen, Absetzer, Haldenräumgeräte und viele andere Bereiche mit beengten oder schwer zugänglichen Platzverhältnissen. Die Lager halten extremen Schmutz- und Temperaturbedingungen stand und kommen daher gerade auch in der Stahlindustrie, in Kraftwerken, in der Zement- und Baustoffindustrie oder im Schiffsbau zum Einsatz.
Die Idee des geteilten Lagers hatte 1907 der Erfinder und Ingenieur Thomas Cooper. Bis heute ist das von ihm gegründete Unternehmen mit Sitz in King's Lynn im britischen Norfolk federführend in der Weiterentwicklung von geteilten Lagern. Alle Produkte werden nach wie vor in Norfolk hergestellt und weltweit vertrieben. In Deutschland hat die Firma eine Niederlassung in Krefeld: die Cooper Geteilte Rollenlager GmbH. Das Produktspektrum an geteilten Lagern umfasst Standardlager wie Zylinderrollenlager und Kegelrollenlager, und Speziallager wie wassergekühlte Lager, flache Axiallager, weitere ungeteilte Lager, Hochgeschwindigkeitslager, vollrollige Lager sowie große Lager für Wellendurchmesser über 600 mm.