Eine aktuelle Studie unter Betrieben der Maschinenbau-Branche identifiziert die größten Herausforderungen der Zukunft: Fachkräftemangel, Finanzkrisen und Konkurrenz aus Billiglohnländern. Strategien, sich entsprechend darauf vorzubereiten beinhalten Ansätze zu Ausbildung, Innovationsförderung und Kundenbindung. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings versiertes Projektmanagement.
Die derzeitige demographische Entwicklung in Deutschland zeigt einen klaren Trend: Die Gesellschaft altert und die Bevölkerungszahl nimmt ab. Das ist irreversibel und könnte durch einen Anstieg der Geburtenrate oder durch kontrollierte - gesellschaftlich und wirtschaftlich vertretbare - Zuwanderung allenfalls gebremst, nicht aber aufgehalten werden. Damit wird einerseits der Generationenvertrag der Sozialversicherungen ausgehebelt. Andererseits schwächt die massive Alterung der Gesellschaft die Produktivität. Es wird eine wachsende Herausforderung für Unternehmen, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Aufträge bedienen zu können. Fachkräftemangel droht.
Insbesondere in der Projektarbeit, wo enge Fristen einzuhalten sind und es auf hoch spezialisiertes Wissen ankommt, ist es entscheidend für den Erfolg, zeitnah alle Positionen mit entsprechenden Fachkräften besetzen zu können. Nach einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Pentamino GmbH ist die größte identifizierte Gefahr tatsächlich der erwartete Fachkräftemangel mit 54% der erhobenen Antworten. Pentamino hat im September 2011 auf der Maschinenbau-Messe EMO in Hannover 124 leitende Mitarbeiter der Branche nach zukünftigen Herausforderungen befragt.
Mittel gegen die Krise?
Die zweitgrößte Herausforderung wird mit 52,4% der Antworten in der europäischen Finanzkrise gesehen. An dritter Stelle folgt mit 39,5% für die Befragten der Konkurrenzdruck durch Anbieter aus Niedriglohnländern als akute Bedrohung. An vierter Stelle werden mit 33% Patentverletzungen bzw. Produktpiraterie als Gefahr benannt. Die Mehrheit der befragten Unternehmen sieht allerdings durchaus Möglichkeiten, selbst Maßnahmen zu ergreifen, um den drohenden Herausforderungen gegenzusteuern - die Finanzkrise ausgenommen.
Rund die Hälfte der Unternehmen plant verstärkt in Innovationen zu investieren, um dem Konkurrenzdruck standzuhalten und sich etwa gegen Patentverletzungen und Produktdiebstahl wehren zu können. Eine weitere von den Befragten anvisierte Maßnahme ist die Fokussierung auf individuelle Kundenbedürfnisse, die mit 42,7% der Antworten den zweiten Platz der Gegenmaßnahmen erreichte. Die Verbesserung der Bildungs- und Ausbildungssituation soll zudem die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen verbessern, um sich zukünftigen Entwicklungen zu stellen. Dazu zählen die Förderung des Ingenieurstudiums, mit 31,5% der Antworten, und die unternehmensinterne Ausbildung mit 8%.
Innovativ und kundenorientiert arbeiten
Bedenkt man, dass der Maschinenbau eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft ist, müssen sich gesellschaftliche Akteure, wie Verbände und Sozialpartner, mit diesen Themen auseinandersetzen. Nur so kann eine Erfolg versprechende Reaktion auf die künftigen Entwicklungen strategisch vorbereitet werden. Von besonderer Bedeutung wird allerdings die selbstständige Aktivität der Unternehmen sein, nicht ausschließlich auf politische Lösungen zu hoffen, sondern individuelle Vorbereitungen zu treffen.
Verstärkte Orientierung am Kunden und größere Innovationsbereitschaft sind gute Ansätze, sich auch weiterhin auf dem Markt behaupten zu können. Während der Befragung im Rahmen der Studie wurde allerdings deutlich, dass die größten Probleme bei der konkreten Umsetzung individueller Kundenlösungen existieren. Dies wird durch die Erfahrungen der Berater von Pentamino in der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dieser Branche bestätigt.
Beschleunigte Innovations-, und Produktzyklen im Zuge der Globalisierung erfordern eine Flexibilität, die in traditionellen Ablauf- und Aufbauorganisationen nicht zu erreichen ist; zu träge sind deren formalisierte Prozesse. Die Lösung ist Projektorientierung. Unternehmen, die zukünftig erfolgreich am Markt agieren wollen, sollten sich frühzeitig mit dem Aufbau projektorientierter Strukturen befassen, in denen Mitarbeiter genau dort eingesetzt werden, wo sie ihre Kompetenz am besten einbringen können. Dieser Grundstein für erfolgreiche Projektarbeit sollte schnellstmöglich gelegt werden.
Strukturen für gleichzeitige Projekte schaffen
Projektarbeit erhöht die Kosteneffizienz und das Tempo, Leistungen zu erbringen. Die meisten Unternehmen sind mittlerweile in Bezug auf ihr Einzelprojektmanagement gut organisiert, aber um verschiedene Projekte gleichzeitig zu steuern, bedarf es eines professionellen Multiprojektmanagements. Auf ein solides Fundament für die Einzelprojektorganisation können Wissen und Methoden für die gleichzeitige Abwicklung mehrerer Projekte aufbauen. Dabei unterstützen erfahrene Berater die Unternehmen direkt in ihren Projekten. Sie sorgen dafür, dass neu Erlerntes sofort ein- und umgesetzt werden kann. Mit den Ergebnissen und Erkenntnissen aus der Studie, können vorausschauend Aktionen und strategische Reaktionen geplant werden, um absehbare Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Der objektive Blick externer Berater führt in der Regel zur Entwicklung neuer Strategien und Umsetzungswege.
Auf der Basis einer detaillierten und mehrperspektivischen Analyse der Unternehmenskennzahlen wird das Projektportfolio gesteuert - ganz im Einklang mit der Unternehmensstrategie. Multiprojektsteuerung ist eines der Ziele: Ressourcen müssen über die Projektgrenzen hinweg im gesamten Unternehmen optimal eingesetzt werden. Zur Steuerung ist die Einführung eines Project Management Office (PMO) ratsam. Das PMO baut auf bestehenden Organisationsstrukturen des Unternehmens auf und kann die Effektivität und Effizienz in allen relevanten Bereichen der Projektdurchführung steigern, indem es den Überblick über alle Ressourcen behält und deren Einsatz lenkt. Als Unterstützung für Analyse, Monitoring und Planung empfiehlt es sich zudem, geeignete Projektmanagement-Software, die Enterprise Ressource Planning Systemen (ERP) ähneln, zu nutzen. Die zur Verfügung stehenden Fachkräfte können damit optimal eingesetzt werden.
Die Begleitung durch externe Berater kann insgesamt die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter aller durchgeführten Projekte verbessern, und das unter realen Arbeitsbedingungen. Erfolgreiches und projektübergreifendes Wissensmanagement im Unternehmen und kontinuierliche Weiterbildung können dem prophezeiten Fachkräftemangel wirksam entgegenwirken. Die Entscheidung liegt im jeweiligen Unternehmen, Unterstützung bieten Berater.