Hier ein neuer Sensor, dort eine Hochgeschwindigkeitskamera zur Qualitätssicherung – die Vernetzung in den Fabriken nimmt rasant zu, ständig werden Verbindungen neu geknüpft. Ein neues Kabel sollte sich deshalb mit wenigen Handgriffen und fehlerfrei anschließen lassen. Um Aufwand und Zeit bei Konfektionierung und Installation auf ein Minimum zu senken, hat LAPP die neue ETHERLINE ® PN CAT.6A Fast Connect entwickelt. Für eine optimale Schirmung waren bisher die einzelnen Aderpaare mit einer Folie in einem bestimmten Einlaufwinkel umwickelt. Diese Folienumwicklung ist nun nicht mehr nötig, dank zweier konstruktiver Kniffe: Die Leitung hat im Inneren ein Kunststoffkreuz, das die vier Aderpaare trennt. Außerdem hat sie einen Innenmantel mit einer gemeinsamen Schirmung darüber. Diese neue Schirmung verspricht eine lange Lebensdauer und sie erleichtert die Verarbeitung erheblich. Der Monteur muss nicht mehr an jedem der vier Aderpaare einen Folienschirm entfernen. Die Zeitersparnis beträgt bis zu 50 Prozent.
Werkzeug für leichte Konfektion
Auf Wunsch liefert LAPP ein Werkzeug mit, das die Konfektionierung des Fast-Connect-Kabels erleichtert. Es hat mehrere Messerklingen, die jeweils in ihrer Eindringtiefe sowie ihrem Abstand zueinander eingestellt werden können. In nur einem Arbeitsgang bereitet es die Leitung optimal für die Steckerkonfektion vor, das verringert den Zeitaufwand noch einmal zusätzlich. Vor Verletzungen der Adern beim Abmanteln schützt zusätzlich der spezielle Fast-Connect-Innenmantel. Er dient beim Schneiden als Sicherheitspuffer. Bei herkömmlichen Leitungen ohne diese Puffer kann es einem unachtsamen Monteur schnell passieren, dass er mit seinem Messer zu tief schneidet und die Adern verletzt. Das kann die Funktionalität der Verbindung beeinträchtigen oder diese sogar unterbrechen.
Auch beim Tempo macht die ETHERLINE® PN CAT.6A Fast Connect keine Kompromisse, sie erreicht eine Bandbreite von 10 Gigabit pro Sekunde. Das ist die derzeit maximale Übertragungsrate bei Kupferverkabelungen im industriellen Umfeld. Die Leitung ist konform zum PROFINET-Standard und kompatibel mit allen PROFINET-Leitungen von LAPP und anderen Herstellern. Sie ist außerdem UL-zertifiziert, also für den nordamerikanischen Markt zugelassen. Exportorientierte Hersteller im Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau müssen sich also keine Gedanken über die Zulassung auf verschiedenen Kontinenten machen.
Große Auswahl
Die ETHERLINE® PN Cat.6A Fast Connect gibt es in sieben Ausführungen: drei zur festen Verlegung (Typ A) mit PVC-Mantel (flammwidrig), mit FRNC-Mantel (halogenfrei und flammwidrig) oder mit PUR-Mantel (halogenfrei, flammwidrig und mit erhöhter mechanischer Robustheit). Zwei Varianten eignen sich zur flexiblen Verlegung (Typ B) mit flammwidrigem PVC-Mantel oder halogenfreiem und flammwidrigem FRNC-Mantel. Außerdem gibt es zwei Varianten für den hochflexiblen Einsatz (Typ C) mit PVC-Mantel oder PUR-Mantel. Darüber hinaus bietet LAPP vier weitere Ausführungen an mit reduzierten Abmessungen für einen Einsatz in beengten Anwendungen. Die unterschiedlichen Mantelausführungen und Durchmesser decken nahezu alle Anwendungsbereiche ab.
Die neue ETHERLINE® PN CAT.6A Fast Connect wird bei der LAPP Tochter CEAM Cavi Speciali in Monselice in Italien gefertigt. CEAM-Leitungen genießen im Markt hohes Ansehen, weil sie besonders zuverlässig bei den Eigenschaften der Datenübertragung und bei der Langlebigkeit sind. Dafür sorgt ein ausgeklügelter und hochautomatisierter Herstellungsprozess sowie viele Jahre Erfahrung.
Drei Extruder, ein Arbeitsgang
Zur Isolation der Adern wird normalerweise ein Kunststoff – meist Polyolefin – um das Kupferlitzen-Bündel extrudiert. Dieser isoliert die Adern untereinander. Besonders leistungsfähige Leitungen, wie sie CEAM herstellt, benötigen ein aufwändigeres Verfahren, bei dem drei Schichten aus drei Extrudern simultan aufgebracht werden. Die Extruder 1 und 3 erzeugen jeweils innen an der Litze sowie außen auf dem Isolator eine Haut aus solidem Polyolefin, die dazwischen liegende Schicht wird im Moment des Extrudierens mit Stickstoff aufgeschäumt. Das hat zwei Effekte: Zum einen senkt es die dielektrische Konstante, das ermöglicht hohe Bandbreiten auch über größere Distanzen. Außerdem kann die Isolation dünner ausfallen, was den Durchmesser der Leitung reduziert. Dazu müssen die Stickstoffblasen allerdings die richtige Größe haben und gleichmäßig verteilt sein. Das erfordert viel Prozesswissen, das sich CEAM über viele Jahrzehnte erarbeitet hat.
Neben der physikalischen Methode, die CEAM benutzt, gibt es noch ein chemisches Verfahren, das sogar billiger ist. Dort werden dem Rohmaterial Additive beigemischt, die durch das Erhitzen im Extrusionsprozess ausgasen. Allerdings können Größe und Verteilung der Blasen nicht so gut kontrolliert werden wie bei der physikalischen Methode. Auch leidet die Langlebigkeit.
Stecker für jeden Kabeldurchmesser
Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Das gilt ebenso für ein Kabel und seine Anschlüsse. LAPP hat den geraden Steckverbinder EPIC® DATA RJ 45 für den Einsatz in der Industrieverkabelung entwickelt. Neu am RJ45 ist der verschraubte Kabelfang, wie man ihn bereits von der gewinkelten Variante kennt. Dieser ermöglicht den Anschluss von Kabeln mit fünf bis zehn Millimetern Dicke, der Durchmesser ist stufenlos einstellbar. Der Stecker ist qualifiziert für 10 GBit/s Ethernet. Vorher gab es den geraden Steckverbinder RJ 45 mit einem Kabelfang als Clipversion. Die verschraubte Variante entstand auf vielfältigen Kundenwunsch. Sie gewährleistet einen noch sichereren Halt.