Mit Asset Diagnostic Services bietet SKF ein globales, cloud-basiertes Diagnose-System zur Zustandsüberwachung und Fehlerbehebung von Maschinen und Anlagen an. Mit diesem können die SKF-Spezialisten Fehler über Ferndiagnosesysteme erkennen und analysieren. Die Kunden erhalten dadurch schnelle Informationen und Handlungsempfehlungen. Bislang werden auf diese Weise weltweit rund 600.000 Maschinen überwacht - Tendenz steigend.
Die Informationen über den Zustand von Maschinen und Anlagen stammen aus verschiedensten Sensoren. Deren Daten können über zwei unterschiedliche Wege in die Cloud hochgeladen werden: Eine Möglichkeit besteht darin, diesen Job von hoch automatisierten, onlinefähigen Condition-Monitoring-Systemen aus der SKF Multilog-Familie erledigen zu lassen. Die andere Option ist - wenn man so will - eine "halbautomatische": In diesem Fall erfasst ein Bediener die Informationen der Sensoren mit einem tragbaren Datensammler wie dem Microlog Inspector. Das handliche Gerät senden die Daten dann direkt in die Cloud.
In beiden Fällen profitiert der Anwender von einer extrem einfachen Nutzung und Anbindung an die Cloud. Dort werden die Informationen gesammelt und ausgewertet. "Die neue cloud-basierte Lösung ermöglicht uns die Überwachung und Fehlerdiagnose von Hunderttausenden von Maschinen. Mit diesem zentralen Zugriff auf die Maschinenzustände weltweit können wir unsere Kunden noch besser bedienen", erläutert Erwin Weis, Global Manager der SKF Asset Diagnostic Services.
Weltweit sind rund 700 SKF-Ingenieure und Techniker in diesem Bereich tätig. SKF Mitarbeiter wie auch Kunden haben - unabhängig von Standort oder Zeitzone - rund um die Uhr Zugriff auf das System. Die Ergebnisse der Ferndiagnose sind auf einem übersichtlich gestalteten Maschinenzustands-Dashboard zu sehen. "Der Bildschirm zeigt u. a. an, was die Kunden tun müssen, damit die Anlage funktioniert. Das System meldet beispielsweise, ob Störungen vorliegen oder Probleme in naher Zukunft auftreten können", erläutert Jens Greiner, Manager Centre of Excellence Asset Diagnostic Services weltweit. Die Ampelfarben grün, gelb und rot melden den Ist-Zustand. Grün bedeutet reibungslosen Betrieb, gelb steht für "Gefahr im Verzug" und rot zeigt akuten Handlungsbedarf an. "Die Handlungsbefugnis liegt freilich beim Kunden. In den meisten Fällen werden unsere Empfehlungen aber auch umgesetzt", sagt Greiner.
Die Asset Diagnostic Services von SKF eignen sich für viele Industriezweige. Stark vertreten sind Windkraft, Marine, Papier- und Metallindustrie, Kraftwerke, Bergbau und Raffinerien. "Besonders die Prozessindustrie nutzt unseren Service. Wo Prozesse kontinuierlich ablaufen, müssen auch vermeintlich unbedeutende Komponenten überwacht werden. Eine fehlerhafte Motor-Pumpen-Kombination kann beispielsweise größte Probleme bereiten und zum Stillstand der gesamten Anlage führen", weiß Greiner.
Im Bewusstsein derartiger Konsequenzen geht der Service der SKF Spezialisten weit über die übliche Schadensanalyse hinaus. Beispielsweise bietet SKF den Kunden auch eine Ursachenuntersuchung an. Stellt sich dabei etwa heraus, dass ein Wälzlagerschaden in einem Windkraftgenerator durch Stromdurchgang verursacht wurde, folgt eine Empfehlung zur Abhilfe auf dem Fuße. In diesem Fall könnte das Problem beispielsweise durch den Einbau eines Hybridlagers dauerhaft behoben werden. Das wiederum würde nicht zuletzt die Produktionssicherheit nachhaltig steigern.
Gelegentlich diagnostizieren die Ingenieure sogar noch gravierendere Probleme. "Wenn die Analyse ergibt, dass ältere Maschinen oder Anlagen in Bezug auf Leistung und Ausstoß auf aktuellen Stand gebracht werden müssen, sind oft konstruktive Konsequenzen erforderlich. Das kann bis zu einem Reengineering reichen, das durch die lokale Solution Factory direkt und kundennah zur Verfügung steht", beschreibt Greiner.
Teil des Leistungspakets Asset Diagnostic Services ist das Programm "Software as a Service" (SaaS): SKF stellt den Kunden leistungsfähige Software zur Verfügung und übernimmt den kompletten Service. Das Unternehmen nutzt diese und SKF kümmert sich um die dahinter stehenden Prozesse. In einem zentralen Datenpool werden Datenmanagement, Updates, Upgrades und der weltweite Support geregelt. Dadurch lassen sich Betriebs- und Wartungskosten für eine eigene, kostspielige IT-Infrastruktur im Unternehmen vermeiden.
Ein weiteres Angebot im Rahmen dieses SKF Projekts ist "Knowledge as a Service" (KaaS). "Damit verkaufen wir quasi unser Wissen", fasst Jens Greiner zusammen. "Bei diagnostizierten Problemen können die Kunden auf unser weltweites Expertenwissen zugreifen. Dies erfolgt je nach Service-Level automatisch oder auf Kundenanfrage. Sie müssen uns nur ihr Problem beschreiben und wir reichen die Informationen an die jeweiligen Spezialisten weiter, die dann Handlungsempfehlungen aussprechen."
Gerade im Bereich Windkraft verfügt SKF über einen besonders großen Wissensschatz. Bereits 2004 hat das Unternehmen in diesem Sektor mit der cloud-basierten Ferndiagnostik begonnen und heute werden weltweit mehr als 1.600 Anlagen von den verschiedensten Herstellern überwacht. Die SKF Diagnose-Experten sind weltweit rund um die Uhr erreichbar. "So unterstützen wir unsere Kunden auf dem gesamten Globus in ihrem Streben nach besserer Maschinenverfügbarkeit und geringeren Wartungskosten", resümiert Jens Greiner.