Im Rahmen der electronica sind die Ergebnisse des Trend-Index 2020 vorgestellt worden. Hierfür wurden weltweit mehr als 70000 Verbraucher befragt. In Deutschland sind 1000 Bürger repräsentativ zum Bevölkerungsquerschnitt befragt worden.
Allgemein wird von den Verbrauchern der Nutzen gesehen, der mit der ständig zunehmenden Vernetzung elektronischer Geräte im Alltag entsteht. Allerdings sind sich die Nutzer durchaus der Gefährdungen bewusst, die durch den unbefugten Zugriff auf Daten entstehen können. Drei Viertel der Verbraucher in Deutschland fordern daher, dass die Geräte sich regelmäßig mit aktualisierter Software versorgen, um sich gegen Hackerangriffe zu schützen. Sogar 90 Prozent sehen eine solche Sicherheitsmaßnahme tendenziell positiv. Zum Vergleich: In Japan fordert nur jeder zweite Verbraucher einen entsprechenden Hackerschutz. In Frankreich und Großbritannien liegt die Quote bei rund 65 Prozent – in Italien, den USA und China bei rund 70 Prozent.
Smart Home mit Datenschutz
Im Themenbereich „Smart Home“, also dem vernetzten Eigenheim, wägen die Deutschen offenbar ebenfalls zwischen Komfort und Sicherheit ab: Ist die bequeme Steuerung von unterwegs wirklich so gut abgesichert, dass Eigenheim-Daten via Internet an externe Geräte versendet werden sollten? Jedenfalls wollen derzeit nur 48 Prozent der Befragten den Öffnungsstatus von Fenstern und Türen von unterwegs prüfen können. Rund jeder Zweite hat Interesse an Fernsteuerungsmöglichkeiten. Ähnlich kritisch sehen dies Franzosen und Briten. Die befragten Italiener und US-Amerikaner können sich allerdings schon heute mit dieser Smart-Home-Technik anfreunden. Dort liegt die Zustimmungsrate bei rund 65 Prozent.
Vorsicht bei Überwachung – außer bei Autos
Auch die Daten aus dem öffentlichen Raum, der sogenannten Smart City, betrachten viele Deutsche reserviert. So wünscht beispielsweise eine vergleichsweise geringe Zahl der Bundesbürger (57 Prozent) eine stärkere Kameraüberwachung, um Kriminalität entgegenzuwirken. In den Vergleichsländern Italien (73 Prozent), China (72 Prozent) und den USA (64 Prozent) stehen die Bürger der damit verbundenen Datennutzung offener gegenüber. Die Akzeptanz der Datenübertragung steigt bei den Bundesbürgern erst, wenn es um das Auto geht. 69 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Autos die eigenen Positionsdaten an die Polizei senden, wenn jemand versucht das Fahrzeug zu stehlen. Mit diesem Wunsch sind die Deutschen in der internationalen Spitzengruppe – China (76 Prozent), Italien (76 Prozent) USA (69 Prozent). Bei den Japanern steht das sich selbst schützende Auto deutlich seltener auf der Wunschliste (45 Prozent).
Hochsensibel bei Patientendaten
Wenn es um medizinische Informationen – also E-Health – geht, sehen die Bundesbürger beim Datenschutz mehrheitlich rot: 76 Prozent fordern einen hocheffizienten Schutz für Patientendaten – in keinem anderen Land wird diesem Thema mehr Bedeutung beigemessen. Nur noch 28 Prozent erklären sich ausdrücklich einverstanden, wenn medizinische Daten zu Forschungszwecken online erfasst und ausgewertet würden. 31 Prozent sind eindeutig ablehnend. Damit zeigen die Deutschen gemeinsam mit den Japanern die größte Zurückhaltung. In allen anderen Studienländern liegt die ausdrückliche Zustimmungsrate bei über 40 Prozent. In China sogar bei knapp 70 Prozent.