Projekte in der Automatisierungstechnik, egal welcher Größe, werden meist mit dieser oder einer sehr ähnlichen Anforderungsliste gestartet: „Das System soll alle denkbaren Anforderungen erfüllen, mit hundertprozentiger Effizienz arbeiten und kompatibel zu allen bereits vorhandenen Geräten sein. Außerdem soll es wartungsfrei sein, es darf nichts kosten und spätestens nächsten Mittwoch fertiggestellt werden.“
In einem anspruchsvollen Umfeld mit großem Wettbewerb ist Geschwindigkeit ausschlaggebend für den Erfolg. Als erfahrene Experten können sie sicher mit SPSen verschiedener Hersteller arbeiten, trotzdem werden sie – wie die meisten von uns – bevorzugt mit bestimmten Plattformen arbeiten, zu der sie immer wieder zurückkehren, wenn es möglich ist. Denn vertraute Abläufe sind gleichzeitig schnell. Sie kennen die Hardware, sind in die Software eingearbeitet und wissen genau, wo sie bei Bedarf Nachschub herbekommen. Aus diesem Grund ist die Entscheidung für einen SPS-Hersteller eine wichtige Entscheidung, ebenso wichtig wie die konkreten Anforderungen an I/O-Schnittstellen oder die CPU.
Folgende 5 Kriterien sollten deshalb bei dieser Auswahl berücksichtigt werden:
1.: Die SPS: Eine große Auswahl sollte verfügbar sein
Wenn Sie sich für eine Marke entscheiden, muss diese über eine komplette Auswahl an Produkten verfügen, die bei ihren Kunden zum Einsatz kommen können, z.B. muss der Speicher zur I/O Unterstützung ausreichend sein, eine Aufzeichnungsmöglichkeit für Daten existieren und natürlich das Steuerungsprogramm ausführen können. Wenn es auf die Geschwindigkeit ankommt, muss natürlich auch die Prozessorgeschwindigkeit berücksichtigt werden.
Wie sehen die allgemeinen Standards aus, die in einer Branche zu erfüllen sind? Gibt es für die Anwendung besondere Sicherheitsvorgaben oder Reinigungsvorschriften, die zu beachten sind?
Durch den Einfluss von Smartphones und Tablets erwarten Kunden für die Bedienung inzwischen verstärkt den Einsatz von Touch-Panel Lösungen für die Kommunikation zwischen Bediener und Maschine. Bei beengten Bauräumen sind Geräte im Vorteil, bei denen SPS bzw. HMI-Controller mit On Board- oder Snap-on I/O Modulen ausgestattet sind. Das spart nicht nur Platz, sondert vereinfacht auch die Verkabelung.
2.: Kommunikation: Daten und mehr
Flexibilität ist der Schlüssel – je mehr Protokolle unterstützt werden, desto besser kann die Kompatibilität mit bestehenden Aufbauten und Geräten von Drittherstellern gesichert werden. Wichtige industrielle Kommunikationsprotokolle sind hier unter anderem MODBUS, CANopen oder andere CANbus Varianten wie CAN Layer2 oder EtherNetIP. Einige Hersteller unterstützen auch Protokolle wie SNMP und FTP. Es sollte sichergestellt werden, dass die SPS-Hersteller Software bereitstellen, mit der nachträglich auch urheberrechtlich geschützte Protokolle aufgespielt werden können. Die Kunden profitieren auch, wenn es möglich ist, mehr Produktions- und Diagnoseinformationen bereitzustellen. Ein Webserver oder VNC-Unterstützung sind für den Fernzugriff auf die SPS geeignet, während sich SMS oder E-Mail für Benachrichtigungen eignen. Geprüft werden sollte auch, ob ein GPRS/GSM Modem benötigt wird.
3.: Programmierung: Intelligente Software auswählen
Zeitersparnis ist der Hauptvorteil intelligent entwickelter Software. Zwei Faktoren sollten bei der Auswahl besonders berücksichtigt werden:
Benutzerfreundlichkeit: Die ergonomische Gestaltung der Software ermöglicht, dass Elemente beim Programmieren nicht lange gesucht werden müssen. Ein logischer und einheitlicher Aufbau spart Zeit, da der Programmierer intuitiv vorgehen kann, selbst wenn er eine bestimmte Aufgabe zum ersten Mal umsetzt.
Wiederverwendbarkeit: Egal ob Funktionen oder Funktionsbausteine programmiert werden, Screens für HMI-Interfaces oder Webseiten, oder kundenspezifische Steuerungselemente, die Möglichkeit diese für neue Projekte wieder einsetzen zu können spart enorm viel Zeit. Deshalb sollten sie darauf nicht verzichten.
4.: Unterhalt: Support und Service
Finden Sie einen SPS-Hersteller, der ein hohes Betreuungsniveau für Kunden bieten kann. Unterstützung, egal ob im technischen Bereich oder im Verkauf sollte kurzfristig und einfach verfügbar sein. Persönliche Unterstützung – von Menschen, nicht von automatisierten Systemen – die rund um die Uhr verfügbar ist, kann den Unterschied machen um Fristen einzuhalten und Kunden nicht zu verlieren.
Aktuelle Begleitunterlagen, Spezifikationen und Leitfäden für Nutzer sollten jederzeit und ohne Zusatzkosten verfügbar sein. Dies gilt ebenso für den Support, für den keine weiteren Kosten anfallen sollten.
5.: Kosten: Total Cost of Ownership
Kosten sind nicht auf die Anschaffung einer SPS beschränkt. Kosten bei der Entwicklung und dem zukünftigen Unterhalt fließen ein und können die Gewinnspanne zunichtemachen. Deshalb sollte bei der Anschaffung eines Produkts beachtet werden, dass man sich auch für die Firma hinter dem Produkt entscheidet. Eine Entscheidung , die den Unterschied machen kann, wenn es um den Erfolg von Automatisierungsprojekten geht.
SPS IPC Drives 2016 Halle 7 Stand 171