Mit ihren Streichfarben- und Chemikalienaufbereitungsanlagen für die Papier- und Kartonindustrie hat sich die österreichische GAW Technologies GmbH weltweit einen Namen gemacht. Um die Endlagen der in solchen Anlagen zahllosen Klappen und Kugelhähne zuverlässig und effizient zu erfassen, setzt das Unternehmen seit 2003 auf Doppelsensoren von Turck.
Seit fast 60 Jahren steht der Name GAW für Kompetenz und Qualität im industriellen Anlagenbau. Das Familienunternehmen mit Sitz im österreichischen Graz ist Zentrum der international operierenden Firmengruppe GAW Group, deren Aktivitäten sich auf vier strategische Geschäftsbereiche konzentrieren: Papier- und Kartonindustrie, Automobilindustrie, Chemische Industrie sowie Umwelttechnologie. Die Unternehmensgruppe bietet in allen Sparten komplette verfahrenstechnische Lösungen an, die von Forschung & Entwicklung, Beratung, Engineering und Fertigung über Logistik, Montage und Inbetriebnahme bis hin zu Schulung und After Sales Service reichen und kundenspezifisch erarbeitet werden.
1951 durch Erhard Pildner-Steinburg als Einzelunternehmen zur Produktion von Spezialventilen gegründet, entwickelte sich GAW – die Abkürzung steht für Grazer Armaturen Werke – zu einem Weltmarktführer für verfahrenstechnische Anlagen. Der Fokus liegt auf der Planung und Errichtung von Streichfarbenaufbereitungsanlagen sowie Chemikalienaufbereitungsanlagen für die Papier- und Kartonindustrie. Mit 130 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen heute einen Umsatz von rund 35 Millionen Euro. Während in den Anfangsjahren die österreichische Papier- und Zellstoffindustrie im Vordergrund stand, verlagert sich der Markt in den letzten Jahren zunehmend nach Asien. Derzeit macht das Familienunternehmen, an dem zu einem Drittel auch der Voith-Konzern beteiligt ist, rund 80 bis 85 Prozent seines Geschäfts in China. Auch Indien und Korea zählen zu den wichtigen Märkten.
Zahllose Klappen und Hähne
In den GAW-Aufbereitungsanlagen werden sämtliche für die Streichfarbenaufbereitung benötigten Chemikalien sowie Frischwasser und Abwasser verarbeitet. Von daher verfügen die Anlagen über eine Vielzahl von pneumatisch sowie manuell zu betätigenden Absperrklappen und Kugelhähnen. Für einen reibungslosen Verarbeitungsprozess ist es deshalb unumgänglich, dass möglichst viele Statusmeldungen über die jeweiligen Endlagen der Klappen und Hähne erfasst und an das Leitsystem weitergegeben werden. Im Jahr 2003 suchte GAW daher nach einer kostengünstigen und sicheren Lösung für die Endlagenüberwachung dieser Armaturen.
Für die pneumatisch betätigten Armaturen wurde das Unternehmen bei Turck fündig. Während Stellungsrückmeldungen in einem teuren und aufwändigen separaten Aufbaugehäuse im Markt weit verbreitet waren, ging der Mülheimer Sensorspezialist mit einem kompakten Doppelsensor ins Rennen, der einfach auf den Antrieb aufgeschraubt wird. Dessen kompaktes Gehäuse konnte ebenso überzeugen wie die einfache Montage und optimierte Anschlussmöglichkeiten. „Der Turck-Doppelsensor erfüllte unsere Anforderungen optimal“, erklärt GAW-Einkaufsleiter Josef Eder, der zuvor auch im Projektmanagement für Anlagen tätig war. „Vor allem der integrierte Klemmenraum des Sensors sowie die montagefreundliche Ausführung mit durchdachten Details wie der abziehbaren Klemmenleiste und Anschlussoptionen für Magnetventile waren die Gründe, warum wir uns für Turck entschieden haben.“
Der Klemmenraum ermöglichte GAW eine Typenreduzierung und somit eine wesentliche Vereinfachung in der Beschaffungs- und Lagerlogistik. Darüber hinaus ließen sich die Sensoren – im Gegensatz zu Modellen mit fest zu verdrahtenden Kabeln – deutlich einfacher und schneller montieren. Auch die GAW-Kunden profitieren, denn die regulären Antriebswartungen lassen sich mit Hilfe der abziehbaren Klemmenleiste schneller und sicherer durchführen. Ohne Klemmenleiste muss jede einzelne Ader gelöst und nach der Wartung erneut angeschlossen werden, was hin und wieder zu Verwechslungen der einzelnen Adern führt und die Wiederinbetriebnahme unnötig verzögert.
Nicht so bei den Turck-Sensoren. Die einzelnen Anschlüsse bleiben fixiert, und das Öffnen des Klemmenraums trennt die abziehbare Klemmenleiste kontrolliert vom Elektronikteil. Eine entsprechende Deckel-Innenkontur gewährt, dass die elektrische Verbindung beim Zusammenschrauben wieder sicher hergestellt wird. Neben der Stellungsrückmeldung auf pneumatischen Antrieben nutzt GAW die Turck-Sensoren auch in anderen Applikationen, so dass inzwischen viele hundert Doppelsensoren in Anlagen ihren Dienst verrichten.
Wettbewerbsfaktor Kundennähe
Dass der österreichische Anlagenbauer seit Jahren auf Turck-Doppelsensoren vertraut, liegt nach Eders Aussage aber nicht nur an den Produkteigenschaften: „Die Ersatzteilbeschaffung ist dank des bestens aufgestellten Turck-Vertriebsnetzes überall auf der Welt absolut problemlos. Und Turck hat immer unkompliziert und schnell auf unsere Sonderwünsche reagiert, beispielsweise mit einer reinen DC-2-Leiter-Elektronik oder einem speziellen Betätigungselement (Puck), das für beide Drehrichtungen des Antriebs verwendet werden kann. Wir haben Turck als zuverlässigen Partner kennengelernt, der Anlagenoptimierungen aktiv unterstützt, von daher ist das Unternehmen auch in Zukunft der Lieferant unserer Wahl“, resümiert der GAW-Einkaufsleiter.
Autor: Stephan Auerböck ist Vertriebsleiter von Turck Österreich in Wien
Doppelsensoren zur Stellungsrückmeldung von Klappen und Kugelhähnen
Anlagen für die Papier- und Kartonindustrie
- von Hans Turck GmbH & Co. KG
- Dezember 17, 2010
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