Wälzlager sorgen für Bewegung in unzähligen mechanischen Anwendungen und sind ein wichtiger Faktor, wenn es um Energieeffizienz geht. Denn reibungsarme Lagertechnik benötigt zum einen weniger Antriebsleistung, zum anderen bedeutet reduzierte Wärmeentwicklung weniger Verlustleistung. Eingesetzte Werkstoffe, Schmiermittel, Dichtungen – die Faktoren, die Tribologie und damit Energieverbrauch beeinflussen, sind je nach Applikation recht differenziert zu bewerten. Anwender profitieren vor diesem Hintergrund von Zulieferern wie Findling Wälzlager, die neben Produktvielfalt auch über die entsprechende Beratungskompetenz in punkto Energiesparmöglichkeiten verfügen.
Im Zuge von Produktweiterentwicklungen lassen sich Energieeinsparungen beispielsweise durch eine optimierte Lagerkonstruktion erzielen. Potenziale für die Verbesserung von Komponenten liegen in Werkstoff und Oberflächenbeschaffenheit von Wälzkörpern und Ringen, Laufbahnprofil und -geometrie, dem Kugel- oder Rollensatz sowie dessen Zusammenwirken mit speziellen Käfigausführungen. Aufgrund von Veränderungen im konstruktiven Design konnte bei einer neuen Generation von Rillenkugellagern zum Beispiel die Reibung im Vergleich zu den Vorgängertypen um mehr als 30 Prozent reduziert werden. Ein leichterer Lauf dank verminderter Reibung oder eine geringere Masseträgheit als Ergebnis einer gewichtsreduzierten Bauweise – der Energieverbrauch lässt sich auf unterschiedliche Weise senken, ohne dass Abstriche im Hinblick auf Leistung und Lebensdauer gemacht werden müssen.
Entscheidende Details
Das richtige Lager am richtigen Platz: Auch durch den Einsatz der richtigen Maschinenelemente lässt sich eine energieeffizientere Antriebstechnik realisieren, die neben eingesparten Verbrauchskosten aufgrund des geringeren Bedarfs zudem Klima schädigende CO2-Emissionen reduziert. Doch welche Möglichkeiten Anwender hierbei im Einzelnen haben, ist oftmals nicht hinreichend bekannt. „Konstrukteure wenden sich für Detailinformationen zu Lagerdesign, Komponenten und Zubehör üblicherweise an die jeweiligen Hersteller“, weiß Klaus Findling, Geschäftsführer der Karlsruher Findling Wälzlager GmbH. „Dort wird aber in der Regel nur das im eigenen Hause verfügbare Wissen vermittelt – Informationen mit Tunnelblick sozusagen.“ Besser beraten sei, wer herstellerübergreifendes Know-how nutzen kann und somit umfangreichere Vergleichsmöglichkeiten zu den erhältlichen Produkten hat. Als Spezialist für Wälzlager mit über 90 Jahren Produkt- und Anwendungserfahrung berät Findling zu den unterschiedlichen Details ebenso wie zu deren Auswirkungen in Bezug auf die jeweilige Applikation. „Wir müssen nicht Wälzlager aus einem begrenzten Angebot aus dem eigenen Hause an den Mann bringen, weil wir sie herstellen und verkaufen möchten beziehungsweise müssen. Bei über 22.000 unterschiedlichen Lagertypen im Portfolio können wir eine herstellerunabhängige, rein anwendungsbezogene Empfehlung aussprechen und Kunden sowie Interessenten gegenüber die Lagertechnik im Vergleich argumentieren.“
Umschichtung der Wertschöpfung zugunsten von Energieeffizienz
Dichtungen und Schmierstoffe sind weitere Konstruktionselemente, welche die Energieeffizienz eines Lagers beeinflussen. Und sie sind ebenfalls in vielfältigen Ausführungen erhältlich. „Wälzlagerhersteller können meist nur eine geringe Anzahl an Dichtungsformen wirtschaftlich fertigen und haben dementsprechend eine eingeschränkte Auswahl“, so Findling. „Wir liefern durch die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl spezialisierter ABEG-Technologiepartner nicht nur die größtmögliche Variantenvielfalt an Lagertechnik, sondern auch an Dichtungselementen – und das auch in kleineren Losgrößen. Energieeffizienz darf kein Luxusgut für Massenhersteller bleiben.“ Zum Beispiel resultiert aus nichtberührenden Labyrinthdichtungen eine geringere Verlustleistung; sie sind damit bei guter Dichtwirkung besonders Energie sparend. Rillenkugellager mit reibungsarmen nichtschleifenden Dichtungen können den Betriebsverbrauch einer Anlage deutlich reduzieren. Gegenüber einer Premium-Lösung mit schleifender Dichtung (Massenprodukt) ermöglicht eine Supra-Lösung mit nichtschleifenden Dichtungen nicht nur einen energieeffizienteren und verschleißärmeren Betrieb des Systems, sondern charakterisiert die Möglichkeit der Umschichtung von Fertigungskosten von der nicht benötigten hohen Premium-Leistungsklasse zugunsten von Energieeffizienz.
Das läuft wie geschmiert
Gleiches gilt für die eingesetzten Schmierstoffe, denen im Hinblick auf Leistungsfähigkeit, Funktionalität und Lebensdauer des Lagers eine Schlüsselrolle in der mechanischen Antriebstechnik zukommt. Im ABEG-Quickfinder professional, der Zeit sparenden Software zur Auswahl und Berechnung von Wälzlagern und damit in Zusammenhang stehenden Maschinenelementen, sind über 350 Fettsorten abrufbar, unter anderem normale Fette für Anwendung im niedrigen Temperaturbereich bis zu 100 °C, spezielle Fette auf Silikonbasis, die nicht sehr schnell flüssig werden, Hochleistungs-PTFE-Fette und -Öle oder auch Kältefette bis -60 °C. So werden bei der Firma Hans Jungblut ABEG-Lager mit Kältefett für Geschwindigkeitsbegrenzer in Hochregallagern von Tiefkühlhäusern einsetzt. Hier darf der Schmierstoff aufgrund der Umgebungstemperaturen nicht zu zäh werden; das hätte eine unnötig hohe Reibung und Einbußen im Hinblick auf die Energieeffizienz zur Folge. Ja nach Anwendungsfall muss der Fokus auf die optimierbaren Einzelkomponenten gelegt werden. Am Ende darf auch ein energieeffizientes Produkt nicht mehr kosten; nur so finden diese Produkte schnellstmögliche Akzeptanz im Markt. Damit vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern alle Unternehmensformen profitieren können, stellt sich Findling Wälzlager flexibel auf die benötigten Fertigungslosgrößen ein. Ein herstellerübergreifendes Produktspektrum in Kombination mit jahrzehntelanger praktischer Erfahrung – Anwender profitieren von ganzheitlicher und kompetenter Beratung rund um Lager, Schmierstoffe und Dichtungen für leistungsfähige und gleichzeitig energieeffiziente Lagerlösungen, die dem jeweiligen Einsatzzweck bestmöglich entsprechen.