Hersteller von Maschinen, Modulen und Baugruppen können meist nicht abschätzen, welche Kabel die Monteure in dem jeweiligen Land aktuell einsetzen. Also bleibt oft nur das Mitliefern verschiedener Kabelverschraubungen, was mit Kosten verbunden ist und dennoch keine Sicherheit gibt, dass Kabel und Kabeleinführungen zueinander passen und damit eine sichere Abdichtung mit Zugentlastung gewährleistet ist.
Die Lösung dieses Problems bietet das einmalige Dichtkonzept des Herstellers PFLITSCH aus Hückeswagen. Während sich bei der Baureihe UNI Dicht die Dichteinsätze passend zum verwendeten Kabel auswählen lassen, punkten die Kabelverschraubungen blueglobe in den Größen M8 bis M85 mit größeren Spannbereichen.
Über der Norm: Spannbereiche und Zugentlastungen
Die hochwertigen, metrischen Kabelverschraubungen der blueglobe-Serie verwenden einen kugelförmigen Dichteinsatz aus modifiziertem TPE-Kunststoff, der sich beim Anziehen der Druckschraube großflächig sicher um das durchgeführte Kabel legt. Die Folge ist eine zuverlässige Abdichtung mit der hohen Schutzart IP 68 bzw. IP 69 K bis 30 bar. Die großflächige Kontaktierung des Dichteinsatzes zum Kabelmantel sorgt auch dafür, dass das Kabel nicht irreparabel eingeschnürt wird. Damit ist eine lange Betriebssicherheit sichergestellt. Für die zuverlässige Abdichtung zum Gehäuse oder Klemmkasten hin sorgt ein nutgeführter O-Ring, der beim Eindrehen der Kabelverschraubung in das Einschraubgewinde des Klemmkastens zuverlässig in Position bleibt und nicht undefiniert gequetscht wird. Dieses PFLITSCH-Dichtprinzip mit dem großflächigen Dichteinsatz ermöglicht die geforderten großen Dichtbereiche. In der Praxis bedeutet das: Mit einer Kabelverschraubung lassen sich Kabel mit unterschiedlichen Außendurchmessern sicher führen. Die gängige Größe M20 beispielsweise dichtet Kabel mit Durchmessern von 5 mm bis 14 mm ab. Bei der M85 sind 65 mm bis 77 mm möglich. Damit können Kunden eine große Bandbreite an Anschlusskabeln verwenden.
Doppelte Zugentlastungswerte verhindern das Rausrutschen des Kabels
Noch ein Vorteil erreicht die blueglobe dank der großflächigen Abdichtung: Diese ergibt eine 100 % bessere Zugentlastung als nach EN 62444 Klasse B gefordert. Selbst unter starken Vibrationen oder hohen dynamischen Kräften kann der Maschinenbauer sicher sein, dass das Kabel nicht aus der Kabelverschraubung rutscht, was Undichtigkeiten hervorrufen würde. Die weiche Quetschung sorgt außerdem für eine langlebig sichere Installation, da der Kabelmantel nicht irreparabel eingeschnürt wird, wie es bei herkömmlichen Verschraubungen mit Lamellen oft vorkommt. Kabelbruch und Undichtigkeiten sind bei dem PFLITSCH-Prinzip ausgeschlossen.
Der robuste Verschraubungskörper aus vernickeltem Messing und Edelstahl mit metrischem Gewinde nach EN 60423 verkraftet auch höhere mechanische Belastungen. Die Temperatur-Range der Kabelverschraubung von 40 °C bis +130 °C entspricht den meisten Einsatzbedingungen in der Industrie. Außerdem gibt es die blueglobe aus hochwertigem Polyamid-Kunststoff für den gleichen Einsatztemperatur-Bereich.
Version für EMV sowie hohe Temperaturen und Drücke verfügbar
Für Anwendungen, bei denen EMV-Sicherheit maßgebend ist, rüstet PFLITSCH die blueglobe TRI mit einer Triangelfeder aus: Ihre 360°-Kontaktierung erreicht höchste Dämpfungswerte. Daher ist diese Kabelverschraubung zugelassen für Anwendungen mit den hohen Cat. 7A-Anforderungen. Gemäß DIN IEC 61156-5 bis 1.000 MHz werden hier mindestens -60 dB Dämpfung gefordert. Die „TRI“ erreicht mit -65 dB deutlich höhere Werte. Selbst im hohen Frequenzbereich bis 2,5 GHz sind es typischerweise mindestens -50 dB. Noch höhere EMV-Dämpfungswerte bringt der Einsatz einer nicht magnetischen TRI-Ringfeder, da die nonmagnetic- Ausführung der Feder keine ferromagnetischen Einflüsse auf die Schirmung hat.
Außerdem gibt es die blueglobe in der HP-Version: Sie hält bei Dichtigkeitsprüfungen die Schutzart IP 68 bei 30 bar Wasserdruck über die Dauer von einer Stunde stand. Auch Strahlwasser und Hochdruckreiniger sind mit IP 69K für diese Kabelverschraubung kein Problem. Mit Silikon-Dichteinsätzen sind Einsatztemperaturen zwischen 55 °C und +180 °C möglich.
Ebenso sind die Dichteinsätze verfügbar für bahntechnische Anwendungen nach EN 45545-2: Um diese Norm zu erfüllen, hat PFLITSCH das Material TPE modifiziert – erkennbar an der schwarzen Farbe. In Kombination mit den hochwertigen Verschraubungskörpern aus vernickeltem Messing erfüllt die blueglobe die höchsten Anforderungen HL3 der EU-Norm für den uneingeschränkten Einsatz in Zügen – ob auf freier Strecke, im Tunnel oder im Bahnhof. Entsprechend wurde bei den > 32%, Rauchgasdichte Ds max. 300 und Toxizität CIT max. 1,5 erbracht. Damit erreicht diese Kabelverschraubung die vorgeschriebenen Feuerwiderstandsprüfung „Raumabschluss“. Im Test hält die PFLITSCH-Lösung mindestens doppelt so lange dicht, wie die Norm es fordert.
M32-Kabelverschraubung für Kabel von 10 mm bis 25 mm
Noch mehr Flexibilität bringt die blueglobe mit einem Mehrfach-Inlet-Dichteinsatz: Dessen drei Inlets lassen sich bei Bedarf per Schraubendreher einfach heraustrennen und so auf den verwendeten Kabeldurchmesser anpassen. Mit diesem speziellen Dichteinsatz aus hochwertigem TPE erhöht sich der ohnehin schon große Dichtbereich der blueglobe um gut 55 %. In der Praxis bedeutet das: Durch eine M25-Kabelverschaubung können Kabel im Durchmesser von 6 mm bis 20 mm sicher geführt und mit der hohen Schutzart IP 68 (15 bar) abgedichtet werden. Die Größe M32 ist ausgelegt für 10 mm bis 25 mm starke Kabel.
Trotz dieser enormen Vergrößerung des Dichtbereiches besteht die blueglobe mit Mehrfach-Inlet IP 68 bis 15 bar und IP 69. Ebenso werden auch die Zugentlastungswerte bis in die höchst zu erreichende Klasse B gemäß EN 62444 der Standard blueglobe-Kabelverschraubung erreicht.
Mit dieser Lösung lassen sich die meisten gängigen Kabel in der Automatisierung, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik zuverlässig installieren. Der benötigte Dichtbereich kann in Sekundenschnelle ohne Spezialwerkzeug hergestellt werden. Diese Features minimieren den Bestell- und Lageraufwand, vereinfachen die Montage und reduzieren die Aufwendungen für die Artikelpflege, was zu Kosteneinsparungen führen kann. Da auch die neue Variante eine sehr hohe Zugentlastung bis Klasse B nach EN 62444 erreicht, sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen gegen Herausziehen in den gängigen Einsatzfällen überflüssig.