Schneider Electric erweitert die Ethernet-Kommunikation der PlantStruxure-Architektur auf die Remote Racks der Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) Modicon Quantum. Dadurch haben Anwender die Möglichkeit, auch Racks der Quantum neben den anderen PlantStruxure-Komponenten mit einem standardisierten Kommunikationsprotokoll anzubinden. Die anfälligen und teuren Koaxialverbindungen gehören damit der Vergangenheit an. Schneider Electric verwendet von der SCADA- bis zur Steuerungsebene Ethernet als Kernprotokoll. Das hat Tradition: Das Unternehmen hat den durchgängigen Einsatz von Ethernet in der Automatisierungstechnik maßgeblich mit beeinflusst und ist seit 2007 Mitglied im Board der Open DeviceNet Vendors Association (ODVA), die die Ethernet-Technologie entwickelt hat.
Vereinfachte Inbetriebnahme
Mit Ethernet setzt Schneider Electric auf ein standardisiertes Kommunikationsprotokoll. Für Anwender sinken die Infrastrukturkosten, da die Technologie im Industriebereich weit verbreitet ist. Frequenzumrichter, Sensoren oder Motorabgänge von Drittanbietern können daher problemlos in die Produktionsanlage integriert und mit der Modicon Quantum angesteuert werden. Anwender sind so flexibler als bei der Verwendung proprietärer Netzwerkprotokolle. Zudem entfällt der Einsatz von Spezialisten, denn für den Aufbau der Infrastruktur werden nur noch RJ-45-Kabel zusammengesteckt, die preiswerter und deutlich weniger anfällig sind als die Koaxiallösung.
Höhere Ausfallsicherheit und bessere Wartung
Dank Ethernet können Konstrukteure mit den RIO-Racks, auf denen RIO-Koppler mit integriertem 2-Port-Switch, Stromversorgung und I/O-Karten sitzen, eine Ring-Konfiguration bilden und so die Redundanz der Produktionsanlage erhöhen. Denn das RST-Protokoll (Rapid Spanning Tree Protocol) der Ethernet-Verbindung garantiert bei Unterbrechung der Ringstruktur eine Wiederherstellung der Kommunikation binnen weniger als 50 Millisekunden. Die Wartung wird ebenfalls einfacher: Über den Ethernet-Service-Port an den RIO-Racks können Nutzer ein Programmiergerät anschließen und Komponenten wie I/O-Karten oder CPU (Central Processing Unit) mit gängigen Ethernet-Tools wie ConneXview, HiVision oder Wireshark warten und Ausfällen frühzeitig vorbeugen.
Einfache Programmierung mit Unity Pro
Zum Betrieb der RIO-Racks über die Ethernet-Verbindung ist keine spezielle Software notwendig. Schneider Electric hat eine vorkonfigurierte RSTP-Funktion für das Protokoll der Verbindung in die Programmier-Software Unity Pro integriert. Das vereinfacht die Implementierung der Ethernet-Kommunikation. Zudem konfigurieren Anwender ihre SPS-Architektur online mit der Change Configuration On The Fly-Funktion (CCOTF). Das ermöglicht Anpassungen des Systems, ohne dass die Anlage abgeschaltet werden muss.
Heinz-Peter Hauptmanns, Produktmanager Automation bei Schneider Electric, erklärt die Vorteile: "Durch die neue Ethernet-Erweiterung der Modicon Quantum können Anwender die Infrastrukturen ihrer Produktion schneller und flexibler aufbauen. Damit sind sie für die Anforderungen der modernen Automatisierungs- und Verfahrensindustrie bestens gerüstet. Hinzu kommt, dass Unternehmen mit Ethernet im Vergleich zu den teureren Koaxialverbindungen Geld sparen und ihre Produktion verschlanken können."