Schnaithmann Maschinenbau hat eine rein elektrisch betriebene Hub-Quer-Einheit (eHQE) entwickelt, die der erste Schritt auf dem Weg zum vollelektrischen Transfersystem sein soll.
Eine Hub-Quer-Einheit ist quasi die Weiche in einem Transfersystem. Mit ihr lassen sich Werkstückträger auf ein Parallelband übersetzen oder der Materialfluss um 90 Grad umlenken. Hierzu muss das Transportgut zunächst etwas angehoben und dann quertransportiert werden, wobei die Hubbewegung bisher mit ein oder zwei Pneumatikzylindern realisiert wurde.
Variabel und sicher transportieren
In der neuen elektrischen Version kommen für Kettenantrieb und Hub zwei EC-Getriebemotoren zum Einsatz. Die elektronisch kommutierten, bürstenlosen und damit verschleißfreien 24 V-Gleichstrommotoren haben einen sehr guten Wirkungsgrad und erlauben eine stufenlose Drehzahlsteuerung. Dadurch können zum einen rampenförmige Bewegungsprofile erzeugt werden, was dem Fördergut sehr zugute kommt. Andererseits lässt sich die Fördergeschwindigkeit einfach zwischen 5 bis 15 m/min variieren. Ein integrierter Hall-Sensor erlaubt exakte Positionieraufgaben, wodurch sich die Hub-Quer-Einheit sowohl als Zweistellungs- als auch Dreistellungseinheit einsetzen lässt. Zusätzliche Positionssensoren sind nicht notwendig, eine elektronische Haltebremse sorgt für die entsprechende Positionssicherheit. Angesteuert werden die Motoren über ein in die Hub-Quer-Einheit integriertes Steuermodul, die Kommunikation erfolgt über Profinet. Bei Bedarf lässt sich so eine umfangreiche Antriebsdiagnostik betreiben.
Wertvolle Einsparung von Bauraum
Durch den Wegfall des bisher für den Kettenantrieb verantwortlichen Standard-Getriebemotors beansprucht die neue Einheit nach unten wesentlich weniger Bauraum. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn im industriellen Einsatz das Transfersystem eine unterhalb des Transportbandes verbaute Rücklaufspur, zum Beispiel für leere Werkstückträger, benötigt. Schnaithmann bietet die Hub-Quer-Einheit sowohl für seine Staurollensysteme BS11 und BS100 als auch für die Gurtbandsysteme BS20 und BS21 an. Vorgesehen ist die neue Einheit für alle gängigen Werkstückträgergrößen von 240 x 240 mm bis 560 x 560 mm und bis zu einer maximalen Gesamtmasse des Werkstückträgers von 50 kg. Die neue Hub-Quer-Einheit ist außerdem ESD-fähig.