Wo Maschinen arbeiten, müssen auch Messwerte angezeigt werden, auf die ein Bediener reagieren kann. Dabei nimmt deren Komplexität ständig zu. Gleichzeitig verlangen aber Facharbeitermangel und demografische Entwicklungen, dass Maschinen zunehmend auch vom Nichtfachleuten bedient werden können. Das kann nur funktionieren, wenn dem Anwender unmissverständliche Informationen zur Verfügung stehen. Zudem sollte ein unkomplizierter Fernzugriff aus dem Büro ebenso selbstverständlich sein wie die intuitive Bedienung, die wir von Smartphone und Tablet gewohnt sind.
Stand der Technik im Maschinenbau um Messwerte darzustellen sind heute meist noch 48x48 mm (1/16-DIN)- oder 96x48mm-(1/8-DIN)-Anzeigen. Sie liefern auf dem Display in der Regel Messwerte, Messkurven oder Meldungen, die vom Bediener noch interpretiert werden müssen. Hier ist Fachwissen gefragt, um rechtzeitig zu erkennen, wenn Werte aus dem Normbereich driften. Bediener, die mit der Materie wenig vertraut sind oder viele verschiedene Maschinen im Auge behalten müssen, sind damit oft überfordert, was schlimmstenfalls zu Ausschuss oder Produktionsausfällen durch Stillstand führen kann. Red Lion hat deshalb das Thema Digitalanzeige weitergedacht und mit der PM-50 eine grafische Digitalanzeige entwickelt, die herkömmliche 48x48mm-(1/16-DIN)- oder 96x48mm-(1/8-DIN)-Messwertanzeigen einfach ersetzen kann. Betriebsdaten lassen sich leicht verständlich aufbereiten und über WIFI/Modbus TCP, Modbus RTU (RS485) oder optional über Ethernet abfragen. Als Erweiterungsmodule stehen zusätzliche „intelligente” Funktionen zur Verfügung. Für Maschinenbauer und Anwender erschließen sich dadurch interessante Möglichkeiten.
Mehrere Prozesse gleichzeitig überwachen
Im Gegensatz zu konventionellen 7-Segment Anzeigen bietet die PM-50 ein großes Farb-TFT-Display mit analog-resistivem Touchscreen mit 3,5 oder 4,3 Zoll. Je nach Ausführung stehen entweder ein konfigurierbarer Analogeingang (Universaleingang für Prozesssignale, Thermoelement, Widerstandsthermometer Pt100 etc.) oder zwei digitale Zählereingänge (NPN-, PNP-Sensoren, CMOS, TTL, potenzialfreie Kontakte, Permanentmagnetsensoren) zur Verfügung. Die Daten können gleichzeitig mit zwei dynamischen, vom Maschinenbauer wählbaren Grafiken auf insgesamt zwei Display-Seiten dargestellt werden. So hat der Bediener zum Beispiel über ein intuitiv erfassbares Zeigerinstrument beide Werte im Blick und kann diese auch sofort bewerten und einordnen. Unterstützt wird dies durch eine intuitive Farbgebung: beispielsweise durch Rot oder Blinken, wenn ein Grenzwert überschritten wird. Über eine „Swipe“-Geste wie auf dem Handy kann der Bediener auf eine zweite vordefinierte Ansicht wechseln. Wenn er sich über das integrierte WIFI wichtige Informationen direkt an Smartphone oder Tablet senden lässt, ist es für ihn einfach mehrere Maschinen gleichzeitig zu überwachen und die Messwerte beispielsweise vom Büro unkompliziert mit dem Handy abzurufen. Genau wie am Touchscreen vor Ort kann er auch hier zwischen den Objekten per „Swipe“-Geste wechseln.
Das Basisgerät PM50 lässt sich zudem modular erweitern. Dazu kann beispielsweise ein Ethernet- oder eine RS232-Modul gesteckt werden oder ein Modul mit Analogausgang, das Messwerte an eine Steuerung weiterleitet. Ein Modul mit zwei Wechslerrelais oder vier Schließerrelais schafft die Möglichkeit, abhängig vom Messwert einen Ausgang zu schalten, zum Beispiel für eine Signalleuchte. Das AC-Versorgungsmodul ermöglicht einen direkten Anschluss an 230 VAC Versorgungsspannung. Über Funktions-/Benutzereingänge lässt sich beispielsweise ein Taster für Reset-, Tara- oder Farbwechselfunktion anschließen.
Einfache Programmierung
Das PM50 kann auch ohne spezielle Kenntnisse eine konventionelle Anzeige einfach und ohne komplizierte Programmierung ersetzen. Dafür sorgt der in der Digital-Anzeige integrierte Programmierassistent. Alternativ kann das auch über eine lizenzfreie App (Android und iOS) oder im Webbrowser erledigt werden. Sind die Einstellungen für die Messwertanzeige einer Maschine gemacht, lassen sie sich auf einer SD-Karte speichern. Damit sind sie zum einen gesichert, lassen sich zum anderen aber auch duplizieren und so elegant auf andere Digitalanzeigen übertragen. Wer also mehrere identische Maschinen verkauft, muss nur einmal programmieren und kann dann gegebenenfalls noch anwendungsspezifische Anpassungen vornehmen. Die praxisgerechte Lösung kombiniert damit die Einfachheit einer Digitalanzeige mit Vernetzung und intuitiver Bedienung. Dadurch entsteht ein enormer Zusatznutzen. Mitarbeiter können so schneller auf Probleme reagieren, die Produktivität steigt und die Kosten sinken.