Eine Arbeitsgruppe, in der Vertreter der führenden Netzwerkexperten Hilscher und Molex vertreten waren, hat im vergangenen Jahr eine Spezifikation erarbeitet, welche das Zusammenspiel der beiden Protokolle ermöglicht. Hintergrund der gemeinsamen Entwicklungsanstrengungen war unter anderem ein auf der Messe 2015 ausgegebenes White Paper mit Feedback und Wünschen von Endanwendern.
Ein hohes Maß an Transparenz und Integrationsfähigkeit zählen zu den wichtigsten Faktoren für die Realisierbarkeit von Konzepten wie Industrie 4.0. Immer mehr Endanwender beschaffen ihre Produktionsmaschinen auf dem Weltmarkt. Daraus folgt, dass Maschinen in ein und derselben Fabrik möglicherweise über verschiedene Protokolle kommunizieren. Die Kombination heterogener Architekturen, die nicht standardmäßig miteinander kommunizieren können, verlangt in der Regel einen hohen Engineeringaufwand. Nachdem die Endanwender diese Problematik sowohl an die CLPA als auch an PI herangetragen hatten, reagierten die beiden Organisationen umgehend mit einer Kooperationsvereinbarung zur Erarbeitung einer Lösung.
Transparente Kommunikation wird ermöglicht
CC-Link IE ist ein anerkannter Technologieführer auf dem asiatischen Markt, während PROFINET in Europa dominiert. Daher wird die neue Spezifikation die Integration erheblich vereinfachen und für Endanwender, die ihre Betriebsmittel weltweit einkaufen, die Auswahl vergrößern. Nur ein knappes Jahr hat es gedauert, bis die Spezifikation den Mitgliedern beider Organisationen zur Verfügung gestellt werden kann. Diese können nun Hardwareprodukte für die neue Spezifikation entwickeln. Die Spezifikation beschreibt die Funktionalität eines „Kopplers“, der transparente Kommunikation zwischen CC-Link IE und PROFINET ermöglicht. Hierdurch können beide Netzwerke nahtlos Informationen austauschen und auf effiziente Weise die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Teilen einer Fertigungslinie in separaten Netzwerken herstellen. Das bedeutet einen immensen Zuwachs an Transparenz und Integration.
Erste Produkte werden für 2017 erwartet
Sowohl die CLPA als auch PI erwarten die Markteinführung der ersten unterstützten Produkte im Laufe von 2017. Einige Partner zeigen sich bereits sehr angetan von der neuen Kooperation. Die ursprüngliche Unzufriedenheit einiger Endanwender, welche den Anstoß zu dieser Zusammenarbeit gab, wurde in weniger als zwei Jahren aus dem Weg geräumt – ein Beleg dafür, wie stark sich beide Organisationen für die Interessen ihrer Endanwender engagieren.
Hierzu Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender von PI: „Wir freuen uns, dass wir unseren Anwendern unmittelbare Lösungen für ihre Anforderungen anbieten können, ebenso wie die CLPA, die genau dieselben Ziele verfolgt wie wir.“
„Die CLPA freut sich über die Zusammenarbeit mit PI und unseren Partnern, damit wir Endkunden unterstützen können, die diese Kompatibilität benötigen. Die Kooperation zwischen der CLPA und PI wird unmittelbar dazu beitragen, dass Konzepte wie Industrie 4.0 Wirklichkeit werden“, ergänzt Naomi Nakamura, Global Director der CLPA. „Unsere Endanwender wünschen sich mehr Offenheit und Zugänglichkeit, und wir sind mit der neuen Spezifikation in der Lage, sie hiermit uneingeschränkt zu unterstützen.“