Jedes Jahr verursachen verunreinigte Industrieanlagen in Deutschland Kosten in Milliardenhöhe. Spezielle Beschichtungen verhindern, dass sich Schmutz ablagert. Forscher können die hauchdünnen Beläge jetzt an verschiedenste Szenarien anpassen. Das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig zeigt auf der Hannover Messe Surface Technology (Halle 3, Stand D25) Technologien, die den Schmutz in den Anlagen erst gar nicht entstehen lassen. Spezielle Beschichtungen verhindern, dass Proteine, Salzkristalle und Kalke an Anlagen- oder Bauteiloberflächen anhaften. Das Problem: Die Art der Ablagerungen variiert dabei je nach verwendetem Anlagenmaterial und Flüssigkeit. Die Wissenschaftler haben jetzt einen Weg gefunden, die Schichten für unterschiedliche industrielle Anwendungen und Belastungen anzupassen. Das gelingt ihnen, indem sie die Strukturen und die Energie der Schichtoberflächen nahezu beliebig "einstellen". Eine wichtige Stellgröße ist dabei die Oberflächenenergie der Beschichtung. Sie bestimmt, wie stark die Ablagerungen haften bleiben. "Das Eigenschaftsspektrum dieser Schichten reicht von hohem Verschleißschutz bis zur extremen Anti-Fouling-Wirkung. Mit Hilfe spezieller Prozesstechnik sind wir in der Lage, nahezu jede gewünschte Eigenschaft zu kreieren", erklärt Dr. Martin Keunecke, Abteilungsleiter "Neue Tribologische Beschichtungen" am IST.