Das Mülheimer Familienunternehmen Turck rechnet für das Geschäftsjahr 2013 mit einer Umsatzsteigerung von circa 5 Prozent. Wie Turck-Geschäftsführer Christian Wolf anlässlich einer Pressekonferenz in Düsseldorf mitteilte, erwarte man zum Jahresende einen konsolidierten Gruppenumsatz von rund 450 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl an allen 27 Standorten der Turck-Gruppe stieg um 150 auf mehr als 3.350. In Deutschland beschäftigt Turck an seinen vier Standorten in Mülheim an der Ruhr, Halver, Beierfeld und Detmold derzeit 1.670 Mitarbeiter, darunter 86 Auszubildende.
"Wenn sich das letzte Quartal dieses Jahres weiterhin so positiv entwickelt wie erwartet, haben wir am Ende mit einem Gesamtumsatz von 450 Mio. Euro unsere Planzahlen für 2013 erreicht. Insofern sind wir mit dem Verlauf des Geschäftsjahrs unter den gegebenen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zufrieden", sagte Wolf. "Obwohl es zu diesem Zeitpunkt sicher noch Unwägbarkeiten gibt, rechnen wir für 2014 mit einem Wachstum von etwa 10 Prozent", so der Turck-Geschäftsführer.
In Deutschland ist Turck um rund 6 Prozent, im restlichen Europe dagegen um 3 Prozent gewachsen. Auf dem für das Unternehmen traditionell sehr bedeutsamen nordamerikanischen Markt - Turck setzt hier rund 220 Mio. US-dollar um - wuchs man um etwa 5 Prozent. Weniger gut lief es dagegen in Asien: Mit einem eher schlechten Geschäftsjahr in China und Japan war ein Minus von 2 Prozent zu verzeichnen. Dies konnte auch ein um 20 Prozent gestiegener Absatz in Indien nicht verhindern. Afrika hingegen entwickelte sich mit einem Plus von 16 Prozent sehr gut. Besonders der Markt in Südafrika, so Wolf, sei sehr vielversprechend.
Um nachhaltig Wachstum zu erreichen, hat Turck in den letzten Jahren massiv investiert. Allein die Kosten für Infrastrukturmaßnahmen - vor allem neue Gebäude und IT-Systeme zur Prozessoptimierung - belaufen sich zwischen 2012 und 2016 auf knapp 60 Mio. Euro. "Neben den Infrastrukturinvestitionen lag und liegt unser Fokus im kontinuierlichen Ausbau unserer Aktivitäten in der Personal- und Produktentwicklung sowie in den Bereichen Vertrieb und Service. Nur mit Innovation und kundenorientierten Strukturen können wir unser Versprechen, den Kunden weltweit als ganzheitlicher Automatisierungspartner zur Seite zur stehen, auch wirklich erfüllen", sagte Wolf.
Als Hauptherausforderungen für die Zukunft sieht der Geschäftsführer u.a. verkürtze und dynamisierte Produktlebenszyklen, kürzere Time-to-Market Zeiten, eine Zunahme von Konjunkturschwankungen, den Fachkräftemangel sowie Produktpiraterie und Cyber-Kriminalität.
In einer sog. Agenda 2020 listete Wolf daher neben anderen Themen die Komplexitätsreduktion (Forcierung von Baukästen und Modularität), die Monetarisierung von Serviceleistungen, eine Vertikalisierung (Mix zwischen Produkt/Regionalvertrieb und Branchenvertrieb) sowie die Internationalisierung des Unternehmens auf der To-Do-Liste auf. Turck möchte sich als globaler ganzheitlicher Automatisierungsanbieter positionieren, und als solcher müsse man "heute die Fragen für übermorgen stellen, um morgen nicht ohne Antworten dazustehen."