Höchster Umsatz der Firmengeschichte

Turck setzt im Geschäftsjahr mehr als 430 Mio. Euro um und präsentiert neue Produkte

  • Turck-Geschäftsführer Christian Wolf erwartet für 2011 einen Umsatz von über 430 Mio. Euro.
    Turck-Geschäftsführer Christian Wolf erwartet für 2011 einen Umsatz von über 430 Mio. Euro.
  • RFID-Schreib-Lesekopf für erhöhte Reichweiten
    RFID-Schreib-Lesekopf für erhöhte Reichweiten
  • Die Schaltnetzteil-Reihe IM82-24 liefert 24 VDC mit 2,5 bis 20 A.
    Die Schaltnetzteil-Reihe IM82-24 liefert 24 VDC mit 2,5 bis 20 A.
  • Die IMSP-Reihe verspricht zuverlässigen Überspannungsschutz für Interfacemodule.
    Die IMSP-Reihe verspricht zuverlässigen Überspannungsschutz für Interfacemodule.

Mit dem höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte will der Mülheimer Automatisierungsspezialist Turck das Geschäftsjahr 2011 abschließen. Wie Turck-Geschäftsführer Christian Wolf anlässlich der Jahrespressekonferenz in Neuss mitteilte, erwarte das Familienunternehmen zum Jahresende einen konsolidierten Gesamtumsatz von mehr als 430 Mio. Euro, davon rund 100 Mio. Euro in Deutschland. Nach der 30-prozentigen Umsatzsteigerung im Vorjahr kann Turck 2011 erneut um rund 25 Prozent wachsen. Analog zum Umsatz ist auch die Zahl der Mitarbeiter gestiegen: Aktuell beschäftigt Turck weltweit mehr als 3.000 Mitarbeiter, darunter 1.530 an den deutschen Standorten in Beierfeld, Halver und Mülheim an der Ruhr.
"Nach derzeitiger Einschätzung werden wir unser ambitioniertes Umsatzziel von 400 Mio. Euro in diesem Jahr deutlich übertreffen", sagt Wolf. "Das liegt zum einen natürlich an der bis heute günstigen Konjunkturentwicklung in unseren Zielmärkten, aber auch daran, dass wir unsere Wachstumsstrategie konsequent umsetzen und weiterverfolgen. So hat Turck wie geplant auch in diesem Jahr in Märkte und Fertigungskapazitäten investiert und beispielsweise neue Landesgesellschaften in den Wachstumsmärkten Brasilien und Türkei gegründet. Allein 15 Mio. Euro investiert Turck darüber hinaus in Halver in den Ausbau der Fertigungskapazitäten um 18.500 Quadratmeter, weitere 6 Mio. US-Dollar in eine 4.000-Quadratmeter-Erweiterung der Kapazitäten in Minneapolis/USA." Da bereits Tochtergesellschaften in China, Russland und Indien etabliert sind, sei man mit der Investition in Brasilien nunmehr durchweg mit eigenen Gesellschaften in den aufstrebenden BRIC-Staaten präsent.
Weltweit liege der Umsatzanteil der Produkte und Systeme für die Fertigungsautomatisierung bei rund 80 Prozent, derjenige für die Prozessautomatisierung bei ca. 20 Prozent. Diese Verteilung könne in den jeweiligen regionalen Märkten jedoch völlig anders aussehen, so Wolf. Der Geschäftsführer unterstrich die Tatsache, dass das Wachstum bei den sog. 'Automation Systems' mit 31,7 Prozent höher als bei den 'Automation Products' mit 23,5 Prozent. Wie zahlreiche andere Automatisierer verfolge Turck daher ebenfalls konsequent den Weg zum Systemanbieter.
Um das für 2012 geplante Wachstum von rund zehn Prozent und einen Zielumsatz von 450 bis 470 Mio. Euro zu sichern, will Turck die Erfolgsfaktoren entlang der Unternehmenswertschöpfungskette weiterentwickeln: "Vom Einkauf über Distribution, Logistik, Vertrieb, F&E, Service bis zu den Finanzen haben wir zahlreiche Stellschrauben, mit denen wir die Unternehmensperformance noch weiter optimieren können", erklärt Wolf die Entwicklungsstrategie. "Vor allem anderen aber steht das Thema Employer Branding. Qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter sowie eine attraktive Arbeitgebermarke werden in der heutigen Zeit immer entscheidender für einen Unternehmenserfolg. In diesem Bereich wird Turck seine Aktivitäten deutlich verstärken."

RFID-Komponenten
Sein RFID-System BL ident erweitert um anwendungsspezifische Schreibleseköpfe und Datenträger (Tags) für die Fleischindustrie. Ein spezieller Tag für Hochtemperatur-Anwendungen komplettiert das Programm. Der neue Schreiblesekopf TNSLR-Q42TWD-H1147 mit zugehörigem Tag ist speziell für Anwendungen mit erhöhtem Reichweitenbedarf in nassen Umgebungen entwickelt worden, in denen die UHF-Technologie nicht funktioniert. Der Kopf basiert auf der bewährten 13,56MHz-HF-Technologie, erreicht aber bis zum Dreifachen der üblichen Reichweiten. So lassen sich in Verbindung mit Turcks 12mm-Datenträgern Maximalabstände von 35 mm in Metall realisieren statt der üblichen 10...15 mm. Die Technik ermöglicht es beispielsweise, Schreiblesevorgänge zur zuverlässigen Identifizierung von Fleischhaken bei laufenden Transportbändern durchzuführen.
Zusätzlich rüstet der Anbieter sein RFID-System mit robusten, hochtemperaturfesten Tags in Schutzart IP69K für spezielle Anwendungen aus. Die Datenspeicher vom TypTW-Q51-HT-B128 sind für Arbeitstemperaturen von -25 bis 85 °C geeignet. Die neuen Datenträger sollen für das RFID-System neue Einsatzbereiche in Industrieanwendungen mit extremen Temperaturprofilen erschließen.

24V-Schaltnetzteile
Mit vier neuen Schaltnetzteilen der Reihe IM82-24 vervollständigt Turck sein Interfacetechnik-Programm. Die Netzteile liefern eine Sicherheitskleinspannung (SELV) gemäß EN 60950 und eignen sich für die 24V-Versorgung von entsprechenden Betriebsmitteln ebenso wie von Interfacemodulen der Baureihen IM, IME, IMB, IMS und IMC. Dank ihres Weitbereichseingangs - modellabhängig zwischen 90 und 370 VAC - sind die Netzteile weltweit in zahlreichen Versorgungsnetzen einsetzbar. Je nach Modell sind Ausgangsstromstärken von 2,5, 5, 10 oder 20 Ampere verfügbar. Die Ausgangsspannungen lassen sich mittels Potenziometer von 22,5 bis 28,5 VDC - bzw. 24 bis 28 VDC - einstellen.
Die IM82-24-Reihe in Schutzart IP20 ist speziell zur Gleichstromversorgung im Industrieumfeld entwickelt worden. Die Netzteile bieten einen hohen Wirkungsgrad, die Möglichkeit zur Parallelschaltung der Geräte sowie eine Überlastsicherung bis zu 150 Prozent. Kurzzeitige Netzausfälle bis zu 30 ms überbrückt das Gerät selbsttätig.

Überspannungsschutzgeräte
Ebenfalls in den Produktbereich Interfacetechnik fallen die neuen Überspannungsschutzgeräte für MSR-Interfacemodule. Die sechs neuen Module der IMSP-Reihe - IMSP steht für Interface-Module Surge-Protection - werden jeweils vor die entsprechenden Interfacemodule geschaltet und bieten einen zuverlässigen Schutz gegen Überspannungen. Die Geräte in Schutzart IP20 sind sowohl im Ex-Bereich als auch im Nicht-Ex-Bereich einsetzbar. Die Module in der Baubreite von 6,2 mm sind in Zwei-, Drei- und Vier-Leitertechnik verfügbar. Montiert werden alle Module über die Standard-Hutschiene oder eine mitgelieferte Montageplatte.
Für analoge Signale in Zwei-Leitertechnik - etwa von Analogsignaltrennern - stehen Module mit einem (IMSP-1x2-24) oder zwei Signalkreisen (IMSP-2x2-24) zur Verfügung. Binäre Signale von Schaltern oder induktiven bzw. kapazitiven Sensoren werden über erdpotenzialfrei betriebene Signaladern von den Modulen IMSP-2-12 und IMSP-2-24 verarbeitet. Mit den Modulen IMSP-4-12 und IMSP-4-24 können beispielsweise Temperaturmessverstärker überspannungsgeschützt angeschlossen werden.