Internationale Windtagungen bei Bachmann electronic

Experten und Entscheider aus dem Erneuerbaren Energie-Bereich

  • Mai 4, 2015
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    Internationale Windtagungen bei Bachmann electronic

Vom 20. bis 24. April 2015 fanden bei Bachmann electronic drei internationale Windtagungen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC), weltweit anerkanntes Gremium für die Normung im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik, statt. 81 hochkarätige Experten und Entscheider von Industriebetrieben, Zertifizierungsunternehmen, Kraftwerksbetreibern, Universitäten und Behörden aus dem Erneuerbaren Energie-Bereich und 14 verschiedenen Ländern aus Europa, Nordamerika, Asien und Afrika tagten beim führenden Automatisierer von Windkraftanlagen in Feldkirch, Österreich.

Zu Beginn tagte erstmalig das WE-OMC (Wind Energy - Operational Management Committee) Gremium bei Bachmann. WE-OMC ist Teil des IECRE (IEC System for Certification to Standards Relating to Equipment for Use in Renewable Energy Applications), das neben der Windenergie auch Photovoltaik und maritime Energie (z. B. Wellen- und Gezeitenkraftwerke) umfasst. In fünf Arbeitsgruppen wurden die Anforderungen für den internationalen Handel von Windturbinen inklusive deren Komponenten und Dienstleistungen unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erarbeitet. Das WE-OMC verfolgt das Ziel, Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien durch einheitliche Standards voranzutreiben, damit diese auch in Zukunft verstärkt ausgebaut werden.

Drauffolgend traf sich auch die CAG (Chairman's Advisory Group), die grundsätzlich die Strategie im Bereich der Windnormen festlegt. In Feldkirch wurde als Schwerpunkt dieser Sitzung die internationale Vermarktung der Windnormen behandelt.

An den letzten beiden Tagen fand das TC88-Meeting statt. Das TC steht für Technical Committee und die Gruppe 88 definiert neue Windnormen bzw. überarbeitet bestehende Windnormen, wobei die Normungsarbeit in individuellen Gruppen stattfindet. Auf der TC88-Tagung wurden unter anderem die Fortschritte der einzelnen Normungsgruppen präsentiert und die Zustimmung für die Ausarbeitung einer neuen Norm im Bereich der Sicherheit erteilt. "Auch Bachmann wird hierzu einen Beitrag leisten können. Das Unternehmen beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der funktionalen Sicherheit (Safety), welche den Schutz von Personen und der Umwelt beinhaltet. Wir bieten in diesem Bereich Safety-Module und -Entwicklungsumgebungen für den sicheren Betrieb von Windenergieanlagen an", erklärt Peter Nachbaur, verantwortlich für Forschungsförderung und Patentwesen bei Bachmann electronic.

Über IEC

Die Internationale Elektrotechnische Kommission, kurz: IEC (englisch: International Electrotechnical Commission), ist eine internationale Normungsorganisation mit Sitz in Genf, Schweiz für Normen im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik. In Technical Committees (TC), Sub-Committees (SC) und Working Groups (WG) werden Internationale Normen und Standards der Elektrotechnik erarbeitet, wobei IEC-Normen Nummern zwischen 60000 und 79999 haben.

Die IEC besteht aus Mitgliedern, genannt National Committees (NC). Jedes NC repräsentiert die nationalen elektrotechnischen Interessen in der IEC. Dies schließt Hersteller, Versorger, Verteiler und Anbieter, Verbraucher und Nutzer, alle Ebenen von Regierungsstellen, Berufsverbände und Handelsvereinigungen als auch Entwickler nationaler Normenstellen ein. Etwa 90 % der Mitarbeiter, die IEC-Standards vorbereiten, arbeiten in der Industrie.

Windnormen

Innerhalb der IEC-Normen gibt es das TC88 (Technical Committee), welches sich mit der Normung für den Bereich Windturbinen beschäftigt. Windnormen sind Bestandteil der Normungsserie IEC61400. Eine dieser Windnormen ist die IEC61400-26, die die Verfügbarkeit von Windturbinen und Windparks abdeckt.

Nutzen von Normungsarbeit

Den Nutzen, den Normungsarbeit und Normungssysteme bringen, wurde durch das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung sowie durch die Technische Universität Dresden in einer wissenschaftlichen Studie durch die Befragung von 700 Unternehmen im deutschsprachigen Raum untersucht. Hier die wesentlichsten Erkenntnisse aus dieser Studie:

  • Die Kosten des gesamten österreichischen Normungssystems betragen 58 Mio. Euro pro Jahr während der jährliche Beitrag der Normung zum Bruttoinlandsprodukt eine Größenordnung von ca. 2,4 Milliarden Euro hat, d.h. jeder investierte Euro in Normung hat einen Output von ca. 40 Euro.
  • Das frühzeitige Erkennen und Wissen, in welche Richtung sich bestimmte Materien entwickeln, führt zu Zeitgewinn für Unternehmen, um rechtzeitig Anpassungs-, Erneuerungs- und Innovationsprozesse einleiten zu können.
  • Europäische und internationale Normen erweitern die Absatzmärkte.
  • Normen fördern die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen und fördern die Zusammenarbeit.