Unter den Wälzlagern nehmen kombinierte Radial-/Axiallager eine Sonderstellung ein: Sie können sehr große radiale und zugleich auch axiale Kräfte aufnehmen und zeichnen sich durch eine besonders kompakte Bauform aus. Findling Wälzlager bietet die kombinierten Lager in vielfältigen Ausführungen und Wälzkörperpaarungen. Die kombinierten Lager entsprechen einer integrierten Baugruppe. Sie sind radial und je nach Bauform einseitig oder zweiseitig axial stark belastbar.
Das Unternehmen hat verschiedenste Wälzkörperkombinationen im Angebot, wie beispielsweise eine Kugel- und Nadellagerpaarung für geringere axiale Belastungen oder eine rein auf Zylinderrollenlagern basierende Lösung für sehr hohe axiale Belastungen. Der radiale sowie der axiale Lagerbereich arbeiten dabei unabhängig voneinander. Dadurch beeinflussen sich diese Bereiche nicht gegenseitig in der Laufgenauigkeit. Anders als bei konventioneller Lagerung muss bei kombinierten Lagern keine äquivalente Belastung berechnet werden, da die Lagerteile jeweils für sich nur radiale bzw. axiale Kräfte aufnehmen.
Kombinierte Lager lassen sich unkompliziert montieren und einfach handhaben. Im Vergleich zu konventionellen Lösungen können Anwender mit kombinierten Lagern außerdem eine Reihe von Verbesserungen erzielen. Statt zwei separaten Lagern wird nur noch ein kompaktes kombiniertes System eingesetzt, entsprechend muss für die Lagerhaltung weniger Fläche eingeplant werden. Verwendung finden die kombinierten Lager deshalb meist in Anwendungen, bei denen sehr hohe Kräfte wirken, gleichzeitig aber nur wenig Bauraum zur Verfügung steht.
Zusätzlicher Bauraum lässt sich bei einem Einsatz der Radial-/Axiallager ohne Innenring und Gegenscheibe einsparen. Hierbei dient die Welle als Laufbahn - um die volle Tragfähigkeit zu erhalten, muss diese jedoch im Bereich 58-64HRC gehärtet werden. Werte unterhalb 58 HRC sind ebenfalls möglich, jedoch verringert sich hierbei die statische sowie dynamische Tragzahl des Lagers. Beispielsweise würde sich bei einer Härte von 52 HRC die dynamische Tragzahl des Lagers um den Faktor 0,73 und die statische Tragzahl um den Faktor 0,96 verringern. Die Tragzahlbereiche reichen von radial dynamisch 2.100 N und statisch 1.900 N bis zu radial 37.000 N dynamisch und 86.000 N statisch. Axial erstreckt sich die Tragzahl von 3.100 N dynamisch und 6.300 N statisch bis zu 77.000 dynamisch und 294.000 N statisch. Der Grenzdrehzahlbereich liegt bei 3.000 U/min bis hin zu 25.000 U/min. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Lager als Präzisionswälzlager zu beziehen. Hierbei wird ein verstärkter Außenring verwendet, dessen jeweilige Stirnseite als Laufbahn für den axialen Teil des Lagers dient. Dabei lassen sich axial sehr starre und spielfreie Lagerungen realisieren, wie sie beispielsweise in Antriebsspindeln von Messsystemen oder Werkzeugmaschinen benötigt werden.