Kostengünstige mobile (Service-)Roboter

Mobile Robotiksysteme kommen in immer mehr Arbeitsbereichen zum Einsatz, in E-Commerce-Lagerhallen ebenso wie in modernen Restaurants. Wegen der hohen Preise ist der Einsatz für kleine und mittlere Unternehmen häufig nicht umsetzbar. igus will das mit neuen Low-Cost-Robotik-Angeboten ändern und stellt eine Serie günstiger mobiler Kunststoff-Roboter vor.

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    Kostengünstige mobile (Service-)Roboter

Der Markt für Automated Guided Vehicles (AGV) und Autonomous Mobile Robots (AMR) boomt: Aktuell wird der Weltmarkt für mobile Robotik inklusive Servicerobotik auf rund 20,3 Milliarden US-Dollar geschätzt, bis 2028 erwarten Experten des Deutschen Robotik Verbands nahezu eine Verdoppelung. Vor allem in der Intralogistik und in industriellen Anwendungen sind mobile Roboter weit verbreitet. Auch bei igus: Seit vier Jahren testen die Kunststoff-Experten erfolgreich AGVs im eigenen Haus - fahrerlose Regale, die Post und Lieferungen ins Büro bringen, sowie mobile Roboter in der Produktion, die Transporte und Drehstapelbehälter bewegen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen fließen direkt in die Entwicklung einer neuen Low-Cost-Automation-Produktlinie ein: „ReBeL on Wheels”. Ihr Ziel ist es, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Weg zu einer kostengünstigen mobilen Robotik zu ebnen.

Mobile Lösungen für Bildung, Logistik und Service

Die Basis eines jeden mobilen Robotersystems ist der ReBeL. Durch den Einsatz von Kunststoff ist der Roboter mit einem Preis von 4.970 Euro besonders günstig und mit einem Eigengewicht von 8,2 Kilogramm der leichteste Serviceroboter mit Cobot-Funktion in seiner Klasse. Alle mechanischen Komponenten, aus denen ReBeL besteht, wurden ausnahmslos von igus entwickelt und gefertigt. Er hat eine Traglast von 2 Kilogramm und eine Reichweite von 664 Millimetern. In Planung sind verschiedene Bewegungssysteme, in die der ReBeL zentral integriert wird: So ist igus mit einer für den Bildungsbereich erschwinglichen Variante für 14.699 Euro inklusive Roboterarm am Start. Der mit einem Greifer ausgestattete ReBeL EduMove dient dank Open Source als autonome Lernplattform für Bildungseinrichtungen. Durch seinen modularen Aufbau ist er flexibel um weitere Funktionen wie Lidar, Kameratechnik oder Slam-Algorithmus (Simultaneous Localization and Mapping) erweiterbar. Eine weitere Variante ist ein fahrerloses Transportsystem für KMU. Es kann bis zu 30 Kilogramm transportieren. Das optionale ReBeL ermöglicht einfache A-zu-B-Positionierungen. Es verzichtet auf teure Sensorik und setzt stattdessen auf eine selbst entwickelte 3D-Sensorik. Der Preis liegt bei 17.999 Euro.

Leuchtturmprojekt auf Rädern

Darüber hinaus hat igus in Hannover die Studie eines Serviceroboters gezeigt. Der ReBeL Butler eignet sich für einfache, aber zeitaufwendige Hol-und-Bring-Dienste, beispielsweise im Hotel- und Gastrogewerbe.

Das Ziel all dieser Entwicklungen ist das Leuchtturmprojekt, ein mobiler Roboter mit integriertem HMI und Vision, der sogar eigenständig ein Büro aufräumen könnte. „Mit diesem Projekt verfolgen wir eine Bottom-to-Top-Strategie, bei der bestimmte Bauteile wie Sicherheits-Laserscanner nicht im Grundpaket enthalten sind, um den Preis niedrig zu halten“, macht Alexander Mühlens, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Low-Cost-Automation bei igus, deutlich. „Dennoch ist sichergestellt, dass die Lösung für industrielle Anforderungen nachgerüstet werden kann.“ Unter anderem stellt igus in diesem Jahr einen erschwinglichen Greifer mit großem Hub und Verfahrweg vor, der hohe Flexibilität beim Greifen unterschiedlicher Geometrien bietet. Alexander Mühlens: „Die Einsatzgebiete dieses angestrebten Low-Cost-AMRs sind äußerst vielfältig und gehen über einfache Transportaufgaben weit hinaus. Sie umfassen eine riesige Bandbreite an Anwendungen in verschiedenen Lebensbereichen, wie Reinigungsaufgaben oder die Ausgabe von Kaffee direkt am Arbeitsplatz.“