binder hat sein M12-Portfolio um Flanschsteckverbinder mit L-Kodierung und Tauchlötkontakten erweitert. Die Produkte der Serie 823 sind für das Hand-, Wellen- und insbesondere das Reflow-Löten auf Leiterplatten in Automatisierungsanwendungen geeignet, die typischerweise strikt beschränkten Einbauraum bieten. Dort dienen sie als elektromechanische Schnittstellen bei der Spannungs- und Stromversorgung industrieller Geräte bis 63 V(DC) und 16 A – beispielsweise in Industrial-Ethernet-Anwendungen im Profinet-Umfeld.
Zweiteilige Flanschverbinder
Mit dem Trend zur dezentralisierten Automation schreitet auch die Miniaturisierung fort: Feldgeräte wie Sensoren, Aktoren, Steuerungen oder Industriecomputer schrumpfen; dem gegenüber steht eine Zunahme ihres Funktionsumfangs und somit ein wachsender Leistungsbedarf. Die Geräte werden somit immer dichter mit Schnittstellen bestückt, was die anwenderseitige Forderung nach kompakten Steckverbindern zur Folge hat. L-kodierte M12-Verbinder sind hier eine platzsparende Alternative zu der in der Leistungsversorgung etablierten 7/8-Zoll-Anschlusstechnik.
Zur Serie 823 gehören zweiteilige Flaschstecker und Flanschdosen – jeweils bestehend aus Einbaukörper und Flanschgehäuse, zwischen denen keine feste Verbindung besteht. Im Vergleich zur Verwendung einteiliger Komponenten vereinfachen sich Montage und Demontage der betreffenden Leiterplatte. Während der Einbaukörper bei der Assemblierung auf die Platine gelötet wird, ist das Flanschgehäuse direkt am Gerät zu befestigen. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass das Löten ohne das Gehäuse erfolgen kann; außerdem werden die Lötstellen nicht mit Drehmomenten durch die Gehäusemontage beaufschlagt. Somit reduziert sich die Belastung beider Komponenten erheblich, was dem Anwender hilft, Fehlerquellen zu eliminieren.
Die nach IP68 (gesteckt) geschützten Flanschsteckverbinder eignen sich sowohl zur Front- als auch zur Rückwandmontage. Dabei ist zu beachten, dass es nicht möglich ist, die Leiterplatte mithilfe der zweiteiligen Tauchlöt-Flanschteile im Anwendergehäuse zu befestigen. Vielmehr ist es wichtig, die Leiterkarte separat am Gehäuse zu fixieren. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu einteiligen Versionen, die im Falle sehr kleiner Platinen zu deren Befestigung im Gerätegehäuse dienen können. Zu den Besonderheiten der Serie 823 gehören ein versenkter und unverlierbarer O-Ring mit metallischem Anschlag sowie ein O-Ring zwischen Flanschgehäuse und Kontaktkörper, der verhindert, dass beim Vergießen des Anwendergehäuses Verguss austritt. Es ist eine Abdichtung zum Kabelteil auf dem Flanschteilgehäuse vorgesehen, und es ist gewährleistet, dass letzteres auch in dünnwandigen Montageflanschen präzise geführt wird.