Mit Sebastian Vettel ist der Scuderia Ferrari gleich zum Auftakt der Saison 2015 der Sprung aufs Treppchen gelungen. Das hat die Scuderia auch Gewichtseinsparungen und Leistungssteigerungen sowie neuen Getriebelagern aus dem Hause SKF zu verdanken. Gefertigt werden diese Lager in Schweinfurt.
Mit Spezialkomponenten und Systemen des schwedischen Konzerns ist es den Italienern gelungen, sowohl das Fahrzeuggewicht als auch die Reibungsverluste zu reduzieren. Dazu tragen innovative Lagersätze aus Schweinfurt bei, die SKF in enger Zusammenarbeit mit der Scuderia Ferrari entwickelt hat. Diese Lagersätze bestehen aus einem besonderen Werkzeugstahl, der nach einer modifizierten Wärmebehandlung eine außergewöhnliche Oberflächenhärte aufweist. Das macht die neuen Lager äußerst beständig gegen Oberflächenermüdung und wappnet sie somit gegen die extremen Kontaktbelastungen, die in Formel-1-Rennwagen auftreten.
Durch diese Errungenschaften kann Ferrari nun kleinere Lager verwenden, ohne Einbußen bei der Leistung oder Zuverlässigkeit befürchten zu müssen. Zugleich ließ sich mit den kleineren SKF Lagersätzen das Getriebegewicht um über 20 Prozent reduzieren. Weil SKF für die Lager außerdem Rollen aus Keramik verwendet und deren innere Geometrie optimiert hat, profitiert die Scuderia nun von einer deutlichen Senkung der Reibungsverluste.
Neben den Lagern setzt Ferrari auch Zustandsüberwachungstechnik von SKF ein. Sie basiert auf der modularen IMx-Plattform, die SKF an die spezifischen Rennsportanforderungen von Ferrari angepasst hat. Dabei wurde insbesondere die Hardware so modifiziert, dass die riesigen Datenmengen, die bei hohen Drehzahlen extrem schnell anfallen, zuverlässig verarbeitet werden können. Zum Vergleich: Die Formel-1-Daten wollen etwa einhundertmal schneller durch das System verarbeitet werden als in den schwierigsten Industrieanwendungen.
Das SKF Zustandsüberwachungssystem wurde an den Motor- und Turbo-Prüfständen der Scuderia Ferrari zusammen mit der SKF Observer Software installiert. Es schützt die empfindliche Technik, verbessert die Betriebseffizienz, ermöglicht eine vorausschauende Instandhaltung und schafft die Voraussetzungen für eine beschleunigte technische Entwicklung. Ing. Mattia Binotto, Power Unit Director der Scuderia Ferrari, lobt die Kooperation: "SKF hat uns bei der Entwicklung des aktuellen F1-Rennwagens sehr professionell unterstützt. Die IMx-Lösung liefert wertvolle Aufschlüsse über das Betriebsverhalten des Motors. Die neuen Getriebelager sowie die Spezialteile für unser Energierückgewinnungssystem und andere kritische Bordsysteme sorgen hoffentlich auch bei den kommenden Rennen für einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil." Jeroen Wensing, Innovation Manager bei der SKF Racing Unit, fügt hinzu: "SKF unterstützt die Scuderia Ferrari seit 1947. Das ist die längste technische Partnerschaft dieser Art in der Geschichte der Formel 1. Gemeinsam konnten wir die Leistung und Zuverlässigkeit stetig optimieren. Und von den Erkenntnissen, die wir dabei gewonnen haben, profitieren letztlich auch unsere Industriekunden."