Beobachtet man SCARA Roboter bei ihrer Arbeit kann einem schnell schwindelig werden. Die horizontalen Gelenkarmroboter arbeiten rasant über vier Achsen. Innerer und äußerer Arm schwenken horizontal. Das Bauteil zum Greifen von Objekten, die sogenannte Kugelrollspindel, bewegt sich rotatorisch und linear. Somit erreicht der Roboterarm nahezu jeden Punkt in seinem Arbeitsradius. Diese Bewegungen führen allerdings auch zu einer hohen Belastung der extern geführten Leitungen und Schläuche. Das führt zu einem höheren Wartungsaufwand und häufigerem Austausch. Um dieses Problem zu lösen, hat igus die neue SCARA Cable Solution entwickelt. Bei der Neuentwicklung handelt es sich um eine Leitungsführung, die die Energie von Achse 1 bis hin zur Kugelrollspindel sicher führt und das Abknicken der Leitungen auch im Dauerbetrieb verhindert.
Kugellager und eine zusätzliche Wirbelsäule
Die SCARA Cable Solution besteht aus drei Komponenten: der Drehlagerung für den Mitnehmer und den Festpunkt sowie dem Wellschlauch mit der e-rib. Die Besonderheit liegt vor allem in der neuen Drehanbindung, die die Torsionskräfte abfängt. Hier sorgen, integrierte Kugellager für eine leichtgängige Energieführung, die auch bei hohen Beschleunigungen widerstandsfähig ist. Der Wellschlauch hingegen wird mit einer e-rib genannten Rippenstruktur verstärkt, so dass er sich nur in einer Raumrichtung bewegen kann. Durch die Führungselemente an den Seiten erhält der Schlauch eine freitragende Länge.
In Zusammenarbeit mit dem Roboterhersteller EPSON wird im igus Testlabor in Köln, das Verhalten der Energieführung in Extrempositionen an einem SCARA Roboter überprüft. Bis zu 6G wirken in einigen Bewegungen auf das System. Das Resultat: Es hält bereits über drei Millionen Zyklen bei Drehungen über 5.000 Grad pro Minute stand und läuft weiterhin. Alle drei Komponenten sind entweder als schnell nachrüstbares Komplettsystem direkt fertig konfektioniert, als Leerrohr oder auch einzeln für Nachrüstungen erhältlich.