Temperatur der Wälzlager, Reinheit des Hydrauliköls und Stromaufnahme des Elektromotors: Das sind drei von vielen Parametern, die ein Condition-Monitoring-System (CMS) erfassen kann. Diese Systeme werden auf der MDA (Motion, Drive & Automation) im Rahmen der Hannover Messe einen Schwerpunkt bilden. Sie schließen den Regelkreis, der für die dauerhafte Funktion der Antriebe und damit auch der Maschinen und Anlagen sorgt. Unregelmäßigkeiten werden früh erkannt und der Anwender kann präventiv eingreifen, bevor es zum Stillstand und zu Produktionsausfällen kommt.
"Dass viele Hersteller von Antriebssystemen in Hannover neue oder weiterentwickelte CMS zeigen werden, hat auch mit dem zentralen Zukunftsthema der industriellen Produktion zu tun: Kontinuierliche Zustandsüberwachung ist - ganz im Sinne des Messemottos, Integrated Industry" - eine wichtige Komponente von Industrie-4.0-Konzepten", sagt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter Hannover Messe bei der Deutschen Messe AG.
Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Antriebs- und Fluidtechnik, spricht von Schlüsselkomponenten: "Antriebs- und Fluidtechnik werden zur entscheidenden Schlüsselkomponente der Industrie 4.0. Als intelligente Aktoreinheit oder auch CPS-Modul werden die Bewegungs- und Funktionsdaten, aber auch Verschleißparameter der Antriebseinheit erfasst, verstanden und interpretiert. Im Condition Monitoring lassen sich somit bereits heute funktionierende Geschäftsmodelle aufbauen."
Robert Schullan, Mitglied im Vorstand der Schaeffler AG und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Schaeffler Industrie: "Antriebskomponenten mit integrierter Sensorik und smarte Aktoren sind Voraussetzung für die Vernetzung von Maschinen und Anlagen und die Steuerung autonomer Prozesse in der Wertschöpfungskette unserer Kunden." Deshalb, stellt Schullan fest, gehören Condition-Monitoring-Systeme für Schaeffler zu den zentralen Themen der MDA. Schaeffler präsentiert unter anderem ein neues Drehmomentmessmodul für Wälzlager, das die Grundlage zur Überwachung von Maschinenzuständen schafft. Ausgewertet werden die Daten von dem "SmartCheck"-System, das unter anderem in Kompressoren, Schwingsieben und Vakuumpumpen im Einsatz ist. Es erfasst Faktoren wie Verschleiß, Fehlausrichtung, Unwucht, Raum- und Motorgehäusetemperatur. Damit schafft es die Voraussetzung dafür, dass die Maschinen sich selbst überwachen. Zu den Trends in diesem Bereich der Antriebstechnik gehören für Schaeffler die Korrelation von deutlich mehr Daten aus verschiedenen Quellen und das Zusammenwachsen von Prozesssteuerung und Condition Monitoring.