Kegelrollenlager, Schrägkugellager, Pendel- und Zylinderrollenlager, Rillenkugellager, Axiallager und Nadellager: Die Liste der Wälzlagertypen, die in der Antriebstechnik zum Einsatz kommen, ist lang. Im Sortiment der Findling Wälzlager GmbH finden sich all diese Produkte und noch mehr – das Portfolio umfasst über 22.000 unterschiedliche Lagertypen in unzähligen Ausführungen. Die Vielfalt ergibt sich aus der Tatsache, dass die Anforderungen der jeweiligen Branchen ganz unterschiedlich sind. Deshalb fokussiert sich jeder Vertriebsmitarbeiter von Findling Wälzlager auf einzelne Branchen – das eröffnet die Möglichkeit, Synergien zu nutzen und branchenerprobte Lösungen zu erarbeiten.
Gerade in der Antriebstechnik ist das gar nicht so einfach, schließlich sind die Anforderungen in kaum einer anderen Branche so breit gefächert. „Generell haben wir es in dieser Branche oftmals an der Antriebsseite mit hohen Drehzahlen und mittleren Lasten und an der Abtriebsseite mit sehr hohen Lasten bei geringen Drehzahlen zu tun“, erläutert Klaus Findling, Geschäftsführer der Findling Wälzlager. „Bei hohen Drehzahlen muss die Reibungswärme und Geräuschentwicklung berücksichtigt werden. Auch die Vorspannung von Wälzlagern oder die Lageranordnung bei Schrägkugellagern spielt eine wichtige Rolle. Hier ist Anwendungserfahrung gefragt, die wir auf ganzer Linie bieten können.“
Lager für hohe Drehzahlen
Auch wenn es nicht „das eine“ optimale Wälzlager in der Antriebstechnik gibt – mit den Lagern der Xspeed-Serie für hohe Drehzahlen deckt Findling dennoch die meisten Einsatzbereiche an der Antriebsseite ab: Die Xspeed-Lager eignen sich besonders für Elektromotoren, Pumpen, Verdichter, Ventilatoren, Drehgeber oder Klimaanlagen. Auch in der Medizintechnik oder für besonders leise Antriebe zum Beispiel von Schnelllauftoren sind sie eine gute Wahl.
Ein konkretes Anwendungsbeispiel für die Xspeed-Lager sind ultraflache bürstenlose Motoren, die die Kern Antriebstechnik GmbH unter anderem für spezielle Pumpenantriebe entwickelt hat. Die Rillenkugellager überzeugen in dieser Anwendung nicht nur mit einer längeren Lebensdauer und besseren Laufeigenschaften als Standard-Premiumlager, sondern auch mit einem günstigen Preis sowie einer kurzen Lieferzeit. Die Xspeed-Baureihe für Hochgeschwindigkeitsapplikationen basiert auf bewährten Standard-Rillenkugellagern der Supra-Klasse. Da in diesem Segment die Laufeigenschaften eine besondere Rolle spielen, erfüllen die Lager höchste Ansprüche an die Oberflächengüte und Profilierung der Laufbahnen. Sie werden in der Toleranzklasse P6 mit erhöhter Präzision und Rundlaufgenauigkeit gefertigt. Die Lagerluft ist durch Einengung der Toleranz auf die hohen Geschwindigkeiten angepasst. „Die Anwendungen bei Kern sind anspruchsvoll“, so Klaus Findling. „Trotzdem können wir mit den bewährten, speziell optimierten Xspeed-Lagern eine kurze Lieferzeit einhalten und somit eine reibungslose Fertigung gewährleisten.“
Eine korrosionsbeständige Lagerung für einen Stellantrieb
Ein weiterer Findling-Kunde aus dem Bereich Antriebstechnik ist die SIKO GmbH, zu deren Produktbereich der Positioniersysteme die Stellantriebe der Serie AG05 gehören. Normalerweise kommen in diesen Stellantrieben Lager aus regulärem Wälzlagerstahl zum Einsatz, die Findling liefert. Sie übernehmen die Lagerung der Antriebswelle, nehmen dabei axiale und radiale Kräfte auf und ermöglichen so einen möglichst verlustfreien und geräuscharmen Lauf der Hohlwelle.
Im Fall einer kundenspezifischen Serien-Ausführung des AG05 für einen Hersteller von Maschinen für die fleischverarbeitende Industrie war jedoch eine Ausführung aus korrosionsbeständigem Edelstahl gefragt. Der Hintergrund: Wegen der strengen Hygienevorschriften im lebensmittelverarbeitenden Bereich werden die Verstellbereiche der Maschine mit Lösungsmittel gereinigt. Die Lager des Stellantriebs sind dem aggressiven Reinigungsvorgang zumindest teilweise ausgesetzt. Deshalb kommen in diesen speziellen Stellantrieben zwei Kugellager des Typs 6803-2RS-SS aus Edelstahl AISI440C zum Einsatz. Sie können sowohl die gewünschte Lebensdauer als auch die nötigen Tragzahlen gewährleisten. „Die von Findling gelieferten Wälzlager sind kompakt, korrosionsbeständig und sorgen für einen hohen Wirkungsgrad des Antriebs. Die Kombination dieser Eigenschaften ist absolut entscheidend für diese kundenspezifische Anwendung“, so Jürgen Schuh, Sales Manager von SIKO.
Wälzlager für hohe Betriebstemperaturen
Eine weitere klassische Anforderung in der Antriebstechnik ist eine gute Temperaturbeständigkeit der Produkte.
Das ist zum Beispiel bei einem Kegelstirnradgetriebe eines Anbieters von mechanischer und elektrischer Antriebstechnik der Fall. „Da dieser Elektromotor nicht zwangsbelüftet wurde, ergaben sich höhere Betriebstemperaturen“, so Klaus Findling. „Wir lieferten diesem Kunden deshalb ausschließlich Produkte, die sich kurzfristig bis zu einer Temperatur von +150 °C und im Dauerbetrieb bis zu 120 °C einsetzen lassen.“ In der Kegelradstufe des hochbelastbaren Getriebes kamen Zylinderrollenlager zum Einsatz: Der Typ NUP nimmt nicht nur hohe radiale Kräfte auf, sondern auch Axialkräfte in beide Richtungen. Im Stirnrad des Getriebes setzen die Antriebsexperten aufgrund der kompakten Bauweise Dünnringlager ein. In der Abtriebswelle schließlich wirkten aufgrund der hohen Übersetzung nur geringe Kräfte, hier waren normale Kugellager ausreichend. Die Beispiele zeigen: Im umfassenden Sortiment von Findling Wälzlager findet sich in der Regel das technisch wie wirtschaftlich optimale Produkt.
Jedoch gibt es auch und gerade in der Antriebstechnik besondere Anwendungen, bei denen Wälzlager „von der Stange“ nicht zum Einsatz kommen können. Auch in diesen Fällen ist Findling Wälzlager der richtige Partner: Einerseits verfügen die Experten über die nötige Anwendungserfahrung und können zum Beispiel bei der Wahl der richtigen Dichtung und Schmierung beraten. Andererseits fertigen die Karlsruher auch Sonderlösungen nach Kundenwunsch. So ist stets gewährleistet, dass der Kunde das wirtschaftlich wie technologisch optimale Produkt erhält.