Rund 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus allen Teilen Deutschlands präsentieren am 22. Mai 2014 in Berlin "open Air" über 200 neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, darunter ein InkJet- Hochgeschwindigkeitsdrucksystem aus Tauberbischofsheim, einen Niedrigtemperatur-Thermo-Harvester aus Berlin und ein Aufbereitungsverfahren für biogene Reststoffe aus Bremerhaven. Die auf dem Innovationstag Mittelstand gezeigten Ergebnisse aktueller Industrieforschung sind auch für die Großindustrie interessant.
Bei ihren Entwicklungen erhielten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und ihre Forschungspartner Unterstützung durch Fördersäulen des Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), darunter das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) als Flaggschiff der marktorientierten Technologieförderung bzw. durch die vorwettbewerbliche Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), deren Ergebnisse allen Unternehmen einer Branche zur Verfügung stehen. "Mit IGF und ZIM verwirklicht das BMWi zwei für Europa beispielhafte Förderinstrumente, die ineinander greifen und den Transfer von Forschungsergebnissen in die industrielle Praxis beschleunigen", stellt Dr. Klaus-Rüdiger Sprung, Geschäftsführer der den Innovationstag organisierenden AiF Projekt GmbH, fest. Im Rahmen des ZIM (www.zim-bmwi.de) wurden von Juli 2008 bis Ende 2013 für mehr als 24.000 Vorhaben über 3,1 Mrd. Euro Fördermittel zugesagt. Mit Hilfe des Programms können KMU eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten finanzieren, die oft in Kooperation mit wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen erfolgen.
Detektor für Schmiermittel-Alterung
Die Comline Elektronik-Elektrotechnik GmbH aus dem bayerischen Wackersdorf stellt in Berlin ein tragbares miniaturisiertes Infrarot-Spektrometer zur schnellen und kostengünstigen Ölzustandsdiagnose bei Maschinen und Nutzfahrzeugen vor, das im Unterschied zu handelsüblicher Messtechnik an Ort und Stelle zuverlässig sämtliche Alterungsprozesse der Schmiermittel erkennt und auswertet. Dank der durch die Programmkomponente ZIM-SOLO bezuschussten einzelbetrieblichen Neuentwicklung braucht der Ölwechsel damit nur im Bedarfsfall - und nicht mehr "sicherheitshalber" nach einem festgelegten Betriebsstunden-Kontingent erfolgen. Der Verbrauch lässt sich somit deutlich senken.
Bahnschwellen aus Recyclaten
Auf der Mittelstandshow präsentiert die PAV Plastic-Aufbereitungs- und Verarbeitungsgesellschaft aus Berlin-Marienfelde gemeinsam mit dem Leipziger Kunststoff-Zentrum Bahnschwellen aus Recyclaten. Die patentierte Rezeptur aus Altkunststoffen, kombiniert mit Glasfasern, soll insbesondere mit dem umweltschädlichen Steinkohlenteerderivat KREOSO behandelte Holz-Bahnschwellen ablösen. Die Kunststoffschwellen haben eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren, sind vollständig wiederverwertbar und dämpfen hörbaren wie auch Körperschall. Dies soll zu einer erheblichen Lärmminderung sowie Verringerung von Bauwerksschäden führen. Das Eisenbahn-Bundesamt hat die Zulassungen zur Betriebserprobung für unbegrenzte Geschwindigkeiten und Achslasten bereits erteilt. PAV ist nun mit Industriepartnern dabei, eine Kleinserienproduktionsanlage zu errichten.
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