Neue RFID Potentiale entstehen durch die Möglichkeit diese einfach an die weltweit verwendeten Steuerungen anzubinden. Der asiatische Wachstumsmarkt setzt häufig Mitsubishi Steuerungen mit CC-Link Schnittstelle ein während im europäischen Umfeld zusätzlich schelle PC basierte Steuerungen mit EtherCAT Schnittstelle für verstärkte Nachfrage sorgen. Speziell für exportorientierte Global Player oder für Branchen wie die Automobilindustrie sind weltweit einsetzbare Technologien erfolgsentscheidend.
Barcode und RFID Identifikationstechniken ergänzen sich seit Jahrzehnten je nach Anwendungsbereich. Die Kosten in offenen Kreisläufen sprechen auch heute noch für den gedruckten Code und Robustheit bzw. die Möglichkeit zu Daten zu schreiben sprechen für RFID Datenträger. Verschiedene RFID-Frequenzen auf Basis internationaler Standards helfen dem Siegeszug von RFID weltweit, für alle gängigen Steuerungen und in vielfältigen Applikationslösungen. UHF mit größerer Reichweite und günstigen Kosten pushen diesen Markttrend, bringen aber auch neue Aufgabenstellungen für die technische Umsetzung. Vielfach wird die Barcode und 2D Code Technologie als Konkurrenz zu RFID gesehen, dabei ist die Überlappung eher gering. Der günstige, gedruckte RFID Transponder, der den Barcode generell ablöst ist auch heute noch immer nicht in Sicht. Dafür werden aber immer mehr Logistikapplikationen über RFID abgedeckt. Neben geschlossenen Kreisläufen einer Fertigung werden Intralogistik-Applikationen elegant über RFID gelöst und durchgängige Transparenz geschaffen. Aber auch über die Werkstorgrenze hinaus wird RFID z.B. in der oftmals als Vorreiter fungierenden Branche der Automobilindustrie RFID Systeme eingesetzt, um die Verkettung bis zu den Zulieferanten konsequent umzusetzen.
RFID-Anbindung in der Steuerungswelt
Ein klarer Wunsch der Anwender ist es, RFID an alle Steuerungen direkt anbinden zu können und sehr ähnliche Funktionsblöcke mit standardisierten Befehlscodes verwenden zu können. Mit sehr schnellen Steuerungslösungen wie z.B. von Fa. Beckhoff wurde der Markt erweitert. EtherCAT Anbindungen sind daher auch für RFID zunehmend wichtig und werden auch von Pepperl+Fuchs angeboten. Zwischengeschaltete serielle Umsetzer-Lösungen sind dabei nicht gangbar, weil diese die Kommunikationsgeschwindigkeit herabsetzen und einen zusätzlichen Kostenaufwand generieren. Wichtige marktrelevante Funktionalitäten sind die Echtzeitfähigkeit, die einfache Anbindung an die Steuerung, größere Nutzdatenmengen mit Kanaltrennung und Handshake-Verfahren. Durch diese Eigenschaften hat das Interesse an EtherCat Systemen nahezu mit dem der ProfiNET Anbindungen gleichgezogen. Die EtherCAT Kommunikation erfolgt sozusagen im Vorbeiflug des Telegramms ohne zu viel Overhead beim Telegrammrahmen. Daten des Telegramms werden ausgetauscht und aktualisiert noch bevor das vollständige Telegramm komplett gelesen wurde und es werden auch nur die Teilnehmer angesprochen, für die Informationen bereitstehen. So werden auch in praxisrelevanten Ausbaustufen Zykluszeiten von 0,1 µsec oder weniger erreicht. RFID kann sehr Datenintensiv sein und es muss immer sichergestellt sein, dass der Bus die zur Verfügung gestellten Daten rechtzeitig abholt, um einen Datenverlust oder einen Datenüberlauf zu verhindern. EtherNet basierte Systeme sind die perfekten Schnittstellen für RFID. Gut auch dass die RFID Auswerteeinheiten von Pepperl+Fuchs z.B. in einem Gerät die Protokolle TCP/IP, EtherNet IP, Modbus TCP und Profinet IO sprechen. Getreu dem Motto - eine Auswertung für alle EtherNet Anwendungen. Die IDENT Control bietet darüber hinaus ein integriertes Display mit Funktionstasten, wodurch die Inbetriebnahme auch ohne angeschlossene Steuerung problemlos getestet werden kann.
Zunehmende Bedeutung von RFID in asiatischen Märkten
China erlebt nicht nur einen Boom bei Investitionsgütern sondern auch in der Automatisierungstechnik. Die chinesische Wirtschaft ist maßgeblich darauf ausgelegt Produkte zu exportieren, die mit einer hohen Qualität und Zuverlässigkeit hergestellt werden. Daher steht RFID als Mittel der Variantenbeherrschung und zur Unterstützung der Logistik hoch im Kurs. Es werden LF, HF und UHF Systeme eingesetzt, die weltweit fast einheitlich genormt sind. HF Transponder nach ISO 14443 kommen durch lokale Anbieter verstärkt vor und die CC-Link Anbindung ist hier neben der Profibus- und EtherNET-Anbindung die bevorzugte Anschlussschnittstelle. Die neue IDENT Control Compact mit CC-Link Schnittstelle löst sowohl die Anbindung als den HF-Protokoll-Standard nach ISO 14443 bestens.
RIFD auf Wachstumspfad mit neuartigen Anwendungslösungen
In der Automatisierungsbranche ist RFID vor allem im Maschinenbau, in der Fertigung und in der Fördertechnik zuhause. Hier sind entweder kompakte Leseköpfe für den Einbau in Maschinen gefragt oder variable Bauformen, die ideal in die jeweilige Anwendung passen oder sogar z.B. spezifische Lösungen für die Fördertechnik. Hier sind seit kurzem lange Leseköpfe von Pepperl+Fuchs verfügbar, die entweder eine hohe Toleranz bei der Tagposition bieten oder aber bei definierter Tagposition eine Highspeed Applikation bis 10m/s erlauben, indem der Lesekopf längs oder quer zur Bewegungsrichtung verbaut wird. Dies ist eine spezifische Lösung, um auch in der Behälterfördertechnik problemlos RFID einsetzen zu können. Weitere Anwendungslösungen, die über den klassischen Automatisierungsmarkt hinausgehen sind Kartenbezahlsysteme, die NFC Technik, Ticketing und Plagiatschutz, um hier nur einige Optionen zu nennen.