Schnell, einfach und sicher verriegeln

Yamaichi treibt die Verbreitung des Push-Pull-Steckverbinders mit Innenverrieglung voran. Worin die Vorteile für den Kunden liegen, haben wir mit Steffen Weirauch, Produktmanager bei Yamaichi Electronics Deutschland besprochen.

  • Steffen Weirauch, Produktmanager bei der Yamaichi Electronics Deutschland GmbH in Dornach bei München
    Steffen Weirauch, Produktmanager bei der Yamaichi Electronics Deutschland GmbH in Dornach bei München
  • Innovativer M12 Y-Circ M Push-Pull Steckverbinder mit Innenverriegelung in gewinkelter Variante
    Innovativer M12 Y-Circ M Push-Pull Steckverbinder mit Innenverriegelung in gewinkelter Variante
  • Push-Pull Steckverbinder und dazugehöriger Sockel – Made in Germany
    Push-Pull Steckverbinder und dazugehöriger Sockel – Made in Germany

IEN D-A-CH: Yamaichi Deutschland hat einen neuen M12 Push-Pull Steckverbinder entwickelt, wodurch zeichnet sich dieser aus?
Weirauch:
Der Stecker ist gar nicht so neu, denn Yamaichi hat dieses System bereits 2017 entwickelt. Aufgrund des hohen Kundeninteresses und dem positiven Feedback aus dem Markt wurde das System 2018 in die internationale Normierung gebracht. Die Standardisierung wird bei IEC unter der Nummer IEC CD 61076-2-012 bearbeitet. Somit ist die Grundlage geschaffen, dass der M12 Push-Pull mit Innenverriegelung von verschiedenen Herstellern angeboten werden kann. Das ermöglicht eine übergreifende Kompatibilität wie beim schraubbaren M12. Yamaichi produziert den M12 Push-Pull in A-, B-, D-Kodierung bereits in Serie. L- und X-Kodierung folgen in Kürze. Durch das M12 Push-Pull Stecksystem mit Innenverriegelung gewinnen Anwender mehr Flexibilität beim Anschließen Ihrer M12 Kabel an die Geräte. Die Push-Pull Buchsen mit Innenverriegelung können nach wie vor im Gerät versenkt montiert werden und erlauben es dank ihrer 100% Rückwärtskompatibilität für die Kabelseite, sowohl schnell und bequem Push-Pull-Steckverbinder anzuschließen als auch herkömmliche Schraubverbindungen herzustellen.

IEN D-A-CH: Wo liegen die konkreten Vorteile gegenüber eines Designansatzes mit Außenverriegelung? Und wo liegen die Vorteile im Vergleich mit der klassischen M12-Variante?
Weirauch:
Der Push-Pull mit Außenverriegelung baut konstruktionsbedingt größer auf als die Ausführung mit Innenverriegelung, da er von außen über einen hervorstehenden Dom gebracht werden muss, während die Innenverriegelung im Gerät versenkt werden kann und somit schlanke Designs ermöglicht. Zudem ist kein Drehmomentschlüssel mehr notwendig wie beim M12 Schraubgewinde, um ein sicheres Verriegeln zu gewährleisten. Der M12 Push-Pull mit Innenverriegelung gibt dazu einfach ein haptisches und akustisches Feedback, was die Verriegelungssicherheit erhöht.
Die Vorteile der Zeitersparnis beim Ver- und Entriegeln sowie in schwer erreichbaren oder nicht einsehbaren Bereichen liegen auf der Hand.

IEN D-A-CH: Für die Etablierung im Markt haben Sie sich mit TE Connectivity, einem der großen, internationalen Player zusammengetan. Was sind die Ziele, die sie gemeinsam in dieser Partnerschaft verfolgen?
Weirauch:
Die Kooperation zwischen Yamaichi und TE hat zum Ziel, den M12 Push-Pull mit Innenverriegelung gemeinsam schneller auf den Markt zu bringen. Beide Hersteller sind schon früh von den Vorteilen des Systems überzeugt gewesen, weswegen es zu der Kooperation kam.

IEN D-A-CH: Welche Marktsegmente können aus Ihrer Sicht die größten Vorteile aus der Integration der neuen Technologie ziehen?
Weirauch:
Wie bei bekannten M12 Applikationen bisher auch sieht Yamaichi die industrielle Prozessautomatisierung im Vordergrund für M12 Push-Pull mit Innenverriegelung. Hier werden Sensoren, Aktoren, Antriebe und Verteilerboxen via M12 Steckverbinder miteinander verbunden. Aber auch in anderen Marktsegmenten wie Transport, etc. wird der M12 Push-Pull dank seiner robusten Bauweise sicherlich bald Einzug erhalten.
Der M12 Push-Pull spielt seine Vorteile überall dort aus, wo ein schnelles Ver- und Entriegeln bei gleichzeitig hohen Umgebungsanforderungen benötigt wird oder wo blind gesteckt werden muss. Nicht immer sind Applikationen gut zugänglich. Gerade hier ist es hilfreich, nur durch eine Axialbewegung zu stecken ohne aufwändig verschrauben zu müssen.

IEN D-A-CH: Wie sieht es bei Ihrem Push-Pull Steckverbinder aus, wenn es um die Vielzahl der verschiedenen Pol- und Kodierungsvarianten geht? Welche Dienstleistungen können Sie potenziellen Kunden rund um das Steckverbinderportfolio anbieten?
Weirauch:
Die in Europa gängigsten M12 Kodierungen A, B, D, X, L werden auch als Variante mit Push-Pull Innenverriegelung zu haben sein. A, B, D Kodierungen sind bereits verfügbar. X- und L folgen in Kürze. Yamaichi produziert im eigenen Werk in Deutschland und bietet damit hohe Flexibilität auch bei kundenspezifischen Anforderungen, die über den Standard hinausgehen. Dies ermöglicht die Erfüllung anspruchsvollster Kundenwünsche. Zudem lässt sich der Y-Circ M Push-Pull auch in Kabelkonfektionen mit anderen Yamaichi Steckverbinderserien wie dem Y-Circ P oder Y-Con kombinieren.

IEN D-A-CH: Seit dem Start hat sich die M12-Anschlusstechnik sehr positiv entwickelt und breite Akzeptanz gefunden. Wie sehen Sie die Entwicklung in den kommenden Jahren? Bedroht derTrend zur Verbreitung kabelloser Übertragung diesen Erfolg? 
Weirauch:
Der Markt der M12 Steckverbinder wächst nach wie vor stetig. Yamaichi sieht im M12 mit Push-Pull Innenverriegelung als nächsten großen Innovationsschritt in diesem Bereich. Es gibt Applikationen, in denen kabellose Übertragung ihre Berechtigung hat. Es ist aber davon auszugehen, dass festverlegte Systeme noch lange Bestand haben und M12-Steckverbinder in absehbarer Zeit eher nicht ersetzt werden.

IEN D-A-CH: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Weirauch.