Acht Dämpfungsplatten, speziell von ACE für diesen Einsatzfall ausgelegt und zugeschnitten, kommen bei Strahlarbeiten in Schleuderradanlagen der OSK-Kiefer GmbH zum Einsatz. Damit erfüllen sie die strengen Kriterien des Spezialisten für die Ausführung von Verfestigungsstrahlarbeiten sowie aller weiteren Anwendungen in der Strahltechnik. Der Grund dafür ist im wahrsten Sinne des Wortes erschütternd.
Es ist eine interessant anzuschauende Konstruktion. Denn sie erinnert, vereinfacht beschrieben, stark an zwei Tische, unter deren Beine man Bierdeckel gelegt hat, damit sie nicht mehr wackeln. Allerdings sind diese "Bierdeckel" dick, aschgrau und unter jedem einzelnen Standbein angebracht. Und wenn man den Blick weiter nach oben schweifen lässt, wird die Neugier des Betrachters noch weiter geweckt. Denn die Beine sind aus blauem Metall, und anstelle der vermeintlichen Tische hat man es mit 3.400 kg bzw. 2.500 kg schweren Schleuderradanlagen zu tun. Die untergelegten Platten dienen dann auch nicht in erster Linie dazu, dass die beiden Anlagen nicht wackeln, sondern vermeiden, dass sich ihre Schwingungen auf den Betonboden übertragen, da sich im angrenzenden Messraum empfindliche Rauheitsmessgeräte befinden. Diese dienen den Spezialisten der OSK-Kiefer GmbH am Standort im bayerischen Petershausen zur Ermittlung der Rauheit von zu bearbeitenden Oberflächen. Die dafür nötigen Messungen waren je nach Betriebsart der beiden Schleuderradanlagen durch die während des Arbeitsprozesses entstehenden Schwingungen nicht mehr durchführbar. Seit deren Montage beheben die unscheinbar wirkenden, aus einem viskoelastischen PUR-Werkstoff hergestellten SLAB Dämpfungsplatten dieses Problem auf einfache Art und Weise.
Zusatzvorteile: auch Eliminierung von Stößen und reduzierter Betriebslärm
Denn die von ACE Stoßdämpfer gelieferten Elemente werden an bestehende Maschinen und Anlagen zur Montage lediglich aufgeklebt. Aufgrund der Schwingungen kommt in diesem Fall die F-Serie des Herstellers für Dämpfungslösungen aller Art zum Einsatz, die speziell zur Beseitigung von Schwingungen ausgelegt ist. Leser, die sich bereits mit PUR-Werkstoffen beschäftigt haben, werden sich eventuell wundern, wenn sie erfahren, dass ACE auch für stoßartige Belastungen Platten aus dem gleichen Material zu Verfügung stellt. Obwohl die viskoelastische PUR-Dämpfung vornehmlich mit dem Isolieren oder Verzögern von Schwingungen verbunden wird, ist ACE genau diese Weiterentwicklung gelungen, mit dem Werkstoff auch Stöße eliminieren zu können. In einem Temperaturbereich von -30° C bis 70° C einsetzbar, reduzieren die in diesem Falle eingesetzten Schwingungsdämpfungsplatten die kundenspezifischen Anforderungen. Der Temperaturbereich, in dem die Stoßdämpfungsplatten genutzt werden können, liegt zwischen -30° C und 50° C. Für beide Modellreihen von ACE gilt, dass sie je nach Einsatzbedarf genau zuschneidbar sind und gleichzeitig auch noch die Lärmbelastung reduzieren, so dass zudem das Arbeitsklima verbessert wird.
Auslegungs- und Kalkulationssoftware
Die OSK-Kiefer GmbH zeichnet sich neben der Qualität ihrer Leistungen dadurch aus, dass sie ihre Dienstleistung jederzeit und in Deutschland flächendeckend anbieten kann. Dies liegt daran, dass ihre sechs über das ganze Bundesgebiet verteilten, rechtlich und wirtschaftlich unabhängigen Standorte personell, maschinell, räumlich und organisatorisch vergleichbar ausgestattet sind. In Notfallsituationen ist so bei aller Eigenständigkeit der einzelnen Betriebe die Arbeits- und Lieferfähigkeit aller Standorte gewährleistet. Da deshalb bereits in der Problemlösungsplanung vorgesehen war, die aufgerüstete Konstruktion bei OSK-Kiefer überall einzusetzen, verlangte diese nach einer hohen Planungssicherheit. Hierfür war ACE in Form der Auslegungs- und Kalkulationssoftware ACE SLAB-Calc bestens gerüstet. Inspiriert von den positiven Erfahrungen bei den Industriestoßdämpfern und Industriegasfedern, hat ACE dieses Programm bereits 2011 eingeführt, um es Kunden zu ermöglichen, ohne langwierige und kostenintensive Versuche die optimalen Dämpfungsplatten auszuwählen. Über sieben einfach gestaltete Parameter, wie z. B. der gewünschten Körperschallisolierung, der Anzahl der Auflageflächen oder der Aufstellmasse, kann der Berater von ACE nun schnellstmöglich die am besten geeigneten Platten nennen. Das Software-Tool bietet zahlreiche Hilfestellungen an. So erhält der eingebende Techniker unter dem Punkt "Masse des Fundaments" den Hinweis, dass für ein günstiges dynamisches Verhalten das Fundament gegenüber der Maschine eine im Idealfall 20fach höhere Masse aufweisen sollte. Nach der Eingabe der erforderlichen Auslegungsdaten gelangt man in den Lösungsbereich, der alle theoretischen Lösungsmöglichkeiten der Schwingungsisolierung als einzelne Punkte darstellt. Dabei wird die vorgegebene Plattendimension in jeweils 20 mm Schritten auf kleinere Flächenvariationen herunter gerechnet. Hieraus ergeben sich zahlreiche Lösungsmöglichkeiten für eine optimale Schwingungsisolierung. Um den Umgang mit dem Tool möglichst komfortabel zu machen, steht eine Filterfunktion zur Verfügung, über die es möglich ist, die relevanten Auswertungsbereiche auszuwählen. So kann man z. B. die X-Achse, auf der die Aufbauhöhe der jeweiligen Lösung abzulesen ist, auf statische Steifigkeit umstellen. Auf der Y-Achse ist zudem die dynamische Kraftreserve der jeweiligen Lösung ablesbar. Im Auswertungsbereich werden schließlich die Dämm- bzw. Isolierwerte bei den jeweiligen einwirkenden Frequenzen entnommen.
Im vorliegenden Fall wurden so für die größere Schleuderradanlage Platten des Typs SL-720-25-Fxxxx, für die kleinere SL-600-25-Fxxxx in spezifischen Abmessungen ermittelt. Die Qualität und die Größe der Platten bestimmte man zuvor durch Erregerfrequenz- und Punktlastermittlungen. Bei Standarddichten von 720 bzw. 600 kg/m³ und einer Materialstärke von 25 mm sind sie nun in der Lage, die auftretenden Schwingungen so weit zu eliminieren, dass sie im angrenzenden Messraum nicht zu spüren sind. Dazu Rudolf Schickinger von der Betriebsleitung der OSK-Kiefer GmbH: "Nach dem Einbau der Dämmplatten waren keine messbaren Schwingungen an den Messgeräten mehr festzustellen." Für den Kunden nach eigenen Angaben ein echter Wettbewerbsvorteil und für ACE ein weiterer dank SLAB Dämpfungsplatten gelöster, angesichts der über 3 t wiegenden Anlagen buchstäblich schwerer Fall.