Schwingungen erfolgreich isoliert: Beruhigter Prüfstand zieht von der Wissenschaft in die Industrie

Die ACE Stoßdämpfer GmbH unterstützt seit Jahren den akademischen Nachwuchs. So auch im Fall einer Masterarbeit, im Rahmen derer sich Absolventen der Hochschule Aalen für Gummi-Metall-Isolatoren von ACE zwecks Eliminierung störender Schwingungen in einem Testlabor entschieden. Nun hat die Aalener Fakultät für Maschinenbau und Werkstofftechnik den Prüfstand einem namhaften Automotive-Zulieferer für Testreihen von Werksstudenten zur Verfügung gestellt.

  • Prüfstand an der Hochschule Aalen für Zahnräder zur Ermittlung von Dauerfestigkeitskurven. Quelle: Hochschule Aalen
    Prüfstand an der Hochschule Aalen für Zahnräder zur Ermittlung von Dauerfestigkeitskurven. Quelle: Hochschule Aalen
  • Prinzipskizze Sinterzahnradprüfstand der Hochschule Aalen. Quelle: Hochschule Aalen
    Prinzipskizze Sinterzahnradprüfstand der Hochschule Aalen. Quelle: Hochschule Aalen
  • Einer der fünf Gummi-Metall-Isolatoren von ACE unter dem Prüfstand. Quelle: Hochschule Aalen
    Einer der fünf Gummi-Metall-Isolatoren von ACE unter dem Prüfstand. Quelle: Hochschule Aalen
  • Auf der Internetseite von ACE können Nutzer mehr als 2/3 aller typischen Auslegungsfälle in kürzester Zeit selbstständig berechnen und sich dafür die ideal passende Maschinenlagerung anzeigen lassen. Quelle: ACE Stoßdämpfer GmbH
    Auf der Internetseite von ACE können Nutzer mehr als 2/3 aller typischen Auslegungsfälle in kürzester Zeit selbstständig berechnen und sich dafür die ideal passende Maschinenlagerung anzeigen lassen. Quelle: ACE Stoßdämpfer GmbH
  • Die Gummi-Metall-Isolatoren sind nur ein Teil des Portfolios der ACE Stoßdämpfer GmbH im Bereich der Schwingungstechnik.Quelle: ACE Stoßdämpfer GmbH
    Die Gummi-Metall-Isolatoren sind nur ein Teil des Portfolios der ACE Stoßdämpfer GmbH im Bereich der Schwingungstechnik.Quelle: ACE Stoßdämpfer GmbH

Den An­fang machte eine Master­ar­beit an der Fa­kul­tät für Ma­schi­nen­bau und Werk­stoff­tech­nik an der Hoch­schu­le Aalen, be­treut von Pro­fes­sor Dr. Till­mann Kör­ner. Unter­stüt­zt wur­de sein Team da­bei von der ACE Stoß­dämp­fer GmbH. Dem Fir­men­na­men ent­spre­chend und als Spe­zia­list für in­dus­tri­el­le Stoß­dämp­fer ge­star­tet, hat sich das Unter­nehmen aus Langen­feld, das seit 2016 zur Stabilus-Gruppe gehört, schon längst zu ei­nem Kom­plett­anbie­ter in den Be­rei­chen Schwin­gungs- und Dämp­fungs­tech­nik, Geschwin­digkeits­regu­lierung und Sicher­heits­produk­te ent­wi­ckelt. Ei­ne im­mer grö­ßer wer­den­de Rolle nimmt da­bei nicht nur im Ma­schi­nen­bau die Schwin­gungs­tech­nik ein. Vibra­tio­nen zu eli­minie­ren, be­deu­tet Lärm­reduk­tion, län­ge­re Lebens­dauer, Schutz von Men­schen und Ma­schi­nen so­wie im Fall des Hoch­schul­pro­jek­tes noch ge­naue­re Mess­ergeb­nis­se.

Bei der Ent­wick­lung ei­nes Prüf­stan­des für Sinter­zahn­räder zur Er­mitt­lung von Dauer­festig­keits­kur­ven ging es zu­nächst da­rum, eine 2,5 t schwere Kon­struk­tion im Be­trieb zu be­ru­hi­gen. Die Stu­den­ten um Pro­fes­sor Kör­ner setz­ten da­bei zu Be­ginn auf Stahl­federn. Schnell war je­doch fest­zu­stel­len, dass die durch die Mo­to­ren aus­ge­lös­ten Vi­bra­tio­nen so stark waren, dass die em­pfind­liche Mess­elek­tro­nik keine ver­wert­baren Daten lie­fern konnte. Da­rauf wurde der Kon­takt mit ACE her­ge­stellt: „Die Pro­dukte und Dienst­leis­tun­gen von ACE sind uns zum ei­nen durch De­mon­stra­tio­nen und Veran­stal­tungen ver­traut, die das Unter­neh­men regel­mä­ßig vor Ort ab­hält. Zum an­de­ren kom­men immer wie­der Ma­schi­nen­ele­men­te von ACE in Kon­struk­tio­nen unse­rer Hoch­schule zum Ein­satz“, be­rich­tet der Pro­fes­sor. Laut seiner Aus­sage konn­te da­nach schnell und zü­gig wei­ter ge­ar­bei­tet wer­den.

Prüf­stand an Hoch­schule Aalen er­folg­reich von Schwin­gun­gen ent­kop­pelt

Professor Körner hat wäh­rend seiner lang­jähri­gen For­schungs- und Lehr­tätig­keit immer viel Wert auf einen ho­hen Grad an Eigen­verant­wor­tung ge­legt. So kam es, dass ein Stu­dent für die Kon­zep­tion und Kon­struk­tion des Prüf­stan­des zu­stän­dig, ein ande­rer für die Mon­ta­ge und In­be­trieb­nahme des Prüf­stan­des ver­ant­wort­lich war. Auf­ge­baut ist die­ser auf ei­ner Nuten­plat­te sowie auf Adap­ter­plat­ten für Mo­to­ren und Ge­trie­be mit Lang­lö­chern zur Be­fes­ti­gung. Da­durch sind die Ab­stän­de so­wie die An­ord­nung der Kom­po­nen­ten va­ria­bel. Ledig­lich die Lager­deckel in den zwei Ge­triebe­käs­ten müs­sen ange­passt wer­den, um ver­schie­dene Zahn­rä­der mit unter­schied­li­chen Achs­ab­stän­den zu tes­ten. Der Prüf­stand mit den Maßen 1500 x 3000 x 1700 mm be­steht aus zwei Mo­to­ren und den bei­den Ge­triebe­käs­ten. Ein Mo­tor gibt die Dreh­zahl vor, der an­de­re dient als Last bzw. Ge­ne­ra­tor, wie in der Prin­zip­skiz­ze dar­ge­stel­lt.

In Getriebe­kasten II be­fin­den sich die zu tes­ten­den Sinter­zahn­rä­der und in Ge­triebe­kas­ten I die Rück­über­set­zung. Die Nuten­platte ist an fünf Punk­ten mit dem Fuß des Ti­sches ver­bun­den. Da der Prüf­stand mo­bil gestal­tet werden soll, wird der Schalt­schrank über Alu-Pro­fi­le am Fuß des Ti­sches be­fes­tigt. Um die Schwin­gun­gen, die am Prüf­stand ent­stehen, gegen­über dem Schalt­schrank und der sen­sib­len Elek­tro­nik zu iso­lie­ren, wer­den Dämp­fungs­ele­men­te be­nö­tigt. Auf­grund des gro­ßen Ge­wich­tes der Nuten­platte und des Prüf­auf­baus mit etwa 2.500 kg war klar, dass die­se zu­dem recht be­last­bar sein müs­sen.

Für die zu Hil­fe ge­ru­fe­nen Spe­zia­lis­ten von ACE war die Aus­wahl der rich­ti­gen Schwin­gungs­dämp­fer ein Leich­tes. Sie rie­ten den Stu­den­ten, an­stel­le der zu­vor mon­tier­ten Stahl­fe­dern die Gum­mi-Me­tall-Iso­la­to­ren des Typs SFM-52012-75 zu tes­ten. Auf die­ses Er­geb­nis kön­nen Kon­struk­teu­re auch auf ei­nem an­de­ren Weg kom­men. Denn ACE bie­tet nach po­si­ti­ven Er­fah­run­gen im Be­reich von Stoß­dämp­fern und Gas­fe­dern auch ein On­line­pro­gramm für die Be­rech­nung, Aus­wahl und Be­stel­lung von Schwin­gungs­dämp­fern an. In­ner­halb we­ni­ger Schritte ge­lan­gen In­te­res­sen­ten unter www.ace-ace.de/de/berechnungen/schwingungsdaempfung.html in mehr als 2/3 al­ler typi­schen Aus­le­gungs­fälle selbst­stän­dig zur ideal pas­sen­den Ma­schi­nen­lage­rung. Das Be­rech­nungs­tool ist in­tu­i­tiv zu be­die­nen und bie­tet da­ne­ben eine op­ti­ma­le Vi­su­ali­sie­rung ver­schie­dens­ter mög­li­cher An­wen­dun­gen. Nach Ein­ga­be we­ni­ger Eck­daten be­rech­net das Pro­gramm in kür­zes­ter Zeit den Mas­sen­schwer­punkt der Ma­schi­ne und so­mit die in­di­vi­du­el­le Be­las­tung der Auf­lager­punk­te, wo­bei so­gar für das bes­te Preis­leis­tungs­ver­hält­nis die Wahl zwi­schen al­ter­na­ti­ven Pro­duk­ten für die Schwin­gungs­dämp­fung be­steht.

Mehrere Grün­de spre­chen für Ma­schi­nen­fü­ße

Auch on­line wä­ren in die­sem Fall die Gum­mi-Me­tall-Iso­lato­ren das Mit­tel der Wahl ge­we­sen. Denn in drei ver­schie­de­nen Bau­grö­ßen kon­zi­piert, eig­nen sich die­se Ma­schi­nen­fü­ße für Be­las­tungs­be­rei­che von 20 bis 1.000 kg. So kom­men nun die größ­ten SFM-Ty­pen auf­grund der Mas­se des Prüf­stan­des zum Ein­satz. Für eine Lö­sung mit zu­sätz­li­cher Sicher­heits­to­le­ranz set­zen die an­ge­hen­den Ma­schi­nen­bau­er ins­ge­samt fünf die­ser Kom­po­nen­ten zum Ent­kop­peln der Schwin­gun­gen ein. Die viel­sei­ti­gen, ro­bus­ten und war­tungs­frei­en Gum­mi-Metall-Iso­la­to­ren sind so­fort ein­bau­bar und zeich­nen sich durch eine gro­ße Ab­reiß­sicher­heit aus. Sie sind aus ver­zink­tem Me­tall gefer­tigt, wo­bei in ih­rem In­ne­ren Neo­pren als Dämp­fungs­werk­stoff ver­wen­det wird. Bei ih­rer Kon­struk­tion wur­de da­rauf ge­ach­tet, dass ih­re Längs­stei­fig­keit zwei­ein­halb Mal hö­her als die ver­ti­ka­le Steifig­keit ist und ih­re Quer­steifig­keit 75% der ver­ti­ka­len Stei­fig­keit be­trägt. Die­se Merk­ma­le unter­strei­chen die Ro­bust­heit und Va­ria­bili­tät der Iso­lato­ren von ACE. Die Kom­po­nen­ten vom Typ SFM wei­sen zu­dem unter Ma­xi­mal­be­las­tung nur ei­ne Ei­gen­fre­quenz von 8 Hz auf. In der Pra­xis zei­gte sich, dass sie nicht nur den Be­las­tun­gen stand­hal­ten, son­dern zu­dem bei der Nenn­zahl der Mo­to­ren mehr als 80% der Schwin­gun­gen iso­lie­ren.

Auch drei Jahre nach der In­be­trieb­nah­me läuft der Prüf­stand wei­ter­hin ein­wand­frei. So wer­den mit ihm ge­ra­de im Rah­men einer Dok­tor­ar­beit die un­ter­schied­li­chen Ma­te­ri­al­ien für Zahn­räder ge­tes­tet. Mit­tler­wei­le je­doch fährt der Dok­to­rand da­für zum ein­gangs er­wähn­ten Zu­lie­fe­rer der Au­to­mo­bil­in­dus­trie: „Der Test­stand hat uns bei der Be­ur­tei­lung von Werks­tof­fen und Pro­zes­sen für Sinter­zahn­räder in Hoch­leis­tungs­moto­ren in den letz­ten Jah­ren auch auf­grund der ein­wand­freien Schwin­gungs­iso­la­tion viele wert­vol­le Er­kennt­nisse ge­bracht. Es hat sich je­doch gezeigt, dass die Mo­to­ren des Prüf­stan­des für ei­nen pa­r­al-lel statt­fin­den­den Lehr­be­trieb schlicht­weg zu laut sind. Da die Mo­bi­li­tät des Prüf­standes ein wich­ti­ger Fak­tor des Kon­zep­tes ist, ha­ben wir uns ent­schie­den, ihn für wei­te­re For­schungs­ar­bei­ten out­zu­sour­cen“, er­klärt Pro­fes­sor Kör­ner.

Bei ei­nem eu­ro­pa­weit im Be­reich der Se­rien­fer­ti­gung von hoch­fes­ten Alu­mi­nium­sinter­bau­tei­len füh­ren­den Her­stel­ler hat die mo­bi­le Ein­rich­tung so­mit ein neu­es Zu­hau­se ge­fun­den. Die­se Ko­o­pe­ra­tion eig­net sich per­fekt, da die Stu­den­ten ih­re an­spruchs­vol­len aka­de­mi­schen Ar­bei­ten di­rekt in prak­ti­sche Pro­jek­te ein­flie­ßen las­sen kön­nen, so­dass der Au­to­mo­tive-Spe­zia­list seine Be­mü­hun­gen der CO2-Re­duk­tion mit neues­ten wis­sen­schaft­lichen Er­kennt­nis­sen durch zu­sätz­liche Ge­wichts­reduk­tio­nen weiter voran­trei­ben kann. Neben ih­rem Ein­satz im Ma­schi­nen­bau so­wie unter Mess- und Prüf­stän­den, wie im hier be­schrie­be­nen Fall, iso­lie­ren die SFM-Typen von ACE im indus­tri­el­len Ein­satz haupt­säch­lich die Vi­bra­tio­nen von Schiffs­mo­to­ren, Die­sel­ge­ne­ra­to­ren oder an­de­ren Ge­rä­ten für die Ener­gie­er­zeu­gung.