TR: Herr Bödeker, die SENSOR+TEST findet in diesem Jahr Anfang Juni in Nürnberg statt. Wie sind Sie mit dem Anmeldestand bei den Ausstellern zufrieden?
Bödeker: Bis jetzt läuft es hervorragend. Wir haben zwei Monate vor der Messe den Stand des Vorjahres schon fast erreicht und sind sehr zuversichtlich, dass wir mehr Aussteller als 2013 begrüßen dürfen. Eigentlich waren die geraden Messejahre in den vergangenen zehn Jahren turnusbedingt immer ein wenig schwächer. Die SENSOR+TEST 2014 beendet diese Serie, was die Entwicklung natürlich noch erfreulicher macht.
TR: Was erwartet die Besucher der diesjährigen Veranstaltung?
Bödeker: Die SENSOR+TEST ist ja vor allem für ihre hohe Dichte von Innovation und Beratungskompetenz bekannt. Die Effizienz des Messebesuchs hat für uns höchsten Stellenwert und unsere Besucher können sich darauf verlassen, dass sie dieses Jahr noch schneller an noch mehr Informationen kommen. Von den Kongressen, wo zusätzlich zur 17. ITG/GMA-Fachtagung "Sensoren und Messsysteme" erstmals auch die "etc 2014 - 34. European Telemetry and Test Conference" gemeinsam mit der SENSOR+TEST stattfindet, bis zur Aktionsfläche, wo nicht nur instrumentierte Fahrzeuge, sondern als Premiere auch eine fliegende Sensor- und Messtechnik-Plattform im Einsatz zu sehen sein wird: überall gibt es etwas mehr zu sehen und zu erfahren.
TR: Das Sonderthema 2014 lautet 'Sicherheit'. Was steckt in Bezug auf Sensorik und Messtechnik hinter diesem Thema, und wie wird dieser Schwerpunkt in den Messehallen ausgestaltet sein?
Bödeker: Wo immer Gefahren für Menschen, Umwelt und Sachwerte lauern, identifizieren Sensoren, Mess- und Prüfsysteme kritische Bedingungen, überwachen zuverlässig Prozesse und stoßen schützende Maßnahmen an. Vor diesem Hintergrund hat der Ausstellerbeirat der SENSOR+TEST beschlossen, das Thema "Sicherheit" besonders in den Fokus zu nehmen. Die Aussteller haben dazu inzwischen eine große Vielfalt innovativer Anwendungsbeispiele und neuen Entwicklungen gemeldet, die es auf der Messe zu sehen geben wird. Die Spanne reicht von Sensoren für die präzise Detektion toxischer Bestandteile in Gasen und Flüssigkeiten bis zu Condition Monitoring Systemen für die permanente Überwachung der Integrität großer Bauwerksstrukturen. Die Besucher werden all diese Exponate übersichtlich in einer Guided Tour erleben können. Zusätzlich gibt es im Forum in der Halle 12 eine Reihe von Vorträgen zum diesjährigen Sonderthema "Sicherheit".
TR: Eines der Highlights einer jeden SENSOR+TEST ist die Verleihung des AMA Innovationspreises. Sehen Sie die Nominierten und Preisträger eigentlich auch auf der Messe als Aussteller mit erfolgreichen Produkten wieder?
Bödeker: Nicht nur die Nominierten und Preisträger, sondern eigentlich alle Teilnehmer am AMA Innovationspreis sind eng mit der Messe verbunden. Viele sind vorher schon als Aussteller aktiv und krönen ihre kontinuierliche Entwicklungsarbeit mit dem Preis für eine besonders gelungene Produktidee. Bei ausschließlicher Betrachtung der Nominierten bleiben die vielen hervorragenden Einreichungen der anderen Teilnehmer leider oft unberücksichtigt. Deshalb gibt der AMA Verband seit einiger Zeit einen Band mit allen Beiträgen heraus. Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Dokument aufmerksam zu studieren. Es zeigt in zahlreichen Facetten die enorme Kreativität der Forscher und Entwickler der Sensor- und Messtechnik-Branche und erlaubt einen Blick auf die Produkte und Lösungen der Zukunft. Die SENSOR+TEST bildet die gesamte Entwicklungskette von den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen in den Kongressen bis zur Präsentation wirtschaftlich erfolgreicher Produkte in der Messe ab. Der AMA Innovationspreis ist ein seit vielen Jahren bewährtes Bindeglied auf diesem Weg.
TR: Rund 150 Kilometer weiter südlich geht in München zur gleichen Zeit die AUTOMATICA über die Bühne, auf der ebenfalls zahlreiche Sensorik-Anbieter ausstellen werden. Befürchten Sie in diesem Zusammenhang negative Auswirkungen hinsichtlich der Besucherzahlen der SENSOR+TEST.
Bödeker: Natürlich hat die überraschende Verlegung der Automatica auf unseren Messetermin negative Auswirkungen. Viele Aussteller und Besucher kommen aus kleinen und mittleren Unternehmen, da muss man sich schon aus Kapazitätsgründen für die eine oder die andere Veranstaltung entscheiden. Auch die Redakteure der Fachpresse können sich nicht klonen und werden dadurch leider weniger Zeit für die vielen Innovationen auf der SENSOR+TEST haben. Da wir aber nicht zum ersten Mal von solchen terminlichen Wechselspielen anderer Veranstalter betroffen sind, wissen wir um die Alleinstellungsmerkmale der SENSOR+TEST und sehen der Messe 2014 beruhigt entgegen.
TR: Ihre Mitgliederbefragung aus dem vergangenen Jahr ergab ein sehr positives Bild Ihrer Branche. So wird für das laufende Jahr ein Investitionsanstieg von acht Prozent erwartet. Macht sich diese gute Stimmung auch bei der Messebeteiligung bemerkbar?
Bödeker: Selbstverständlich spüren wir die positive Entwicklung auch. Die Nachfrage der Kunden steigt, unsere Aussteller sind gut ausgelastet und investieren, um weiter wachsen zu können. In solchen Phasen sind Messeteilnahmen immer etwas schwierig: die Mittel sind gebunden, das Personal ist ausgelastet und viele Unternehmen habe keinen Mangel an Aufträgen, eher im Gegenteil. Auf der anderen Seite suchen die Kunden verstärkt Partner für neue Projekte, was auf der SENSOR+TEST erfahrungsgemäß besonders gut möglich ist. Im Ergebnis freuen wir uns in solchen Zeiten über mehr Besucher pro Aussteller, was die Zufriedenheit mit der Messe erhöht und Beteiligten für die Folgejahre motiviert.
TR: Der AMA-Verband ist auch auf einigen Veranstaltungen im Ausland aktiv. Welche Messen sind dies, und wie wird dieses Angebot seitens Ihrer Mitglieder angenommen?
Bödeker: Die Gemeinschaftsstände des AMA Verbandes, die AMA Zentren, bieten ihren Teilnehmern eine sehr effiziente Möglichkeit, auf einigen Großmessen in Deutschland und im Ausland präsent zu sein. Mit fast 20 dort durchgeführten AMA Zentren stehen China und Indien ganz vorne auf der Liste der Länder. Der AMA Verband betreibt ein recht intensives Monitoring der jeweiligen Messelandschaft und entscheidet dann, wo eine Beteiligung für seine Mitglieder besonders sinnvoll ist. In China ist das aktuell die SIAF - SPS Industrial Automation Fair in Guangzhou und in Indien war es zuletzt die Automation in Mumbai. Für die Teilnehmer sind die AMA Zentren ein Sprungbrett. Viele gründen anschließend eine Niederlassung oder kooperieren mit einem regionalen Vertriebspartner.