Deshalb hat der deutsche Sensorspezialist SIKO den redundanten absoluten Drehgeber WV58MR entwickelt, bei dem der Kunde auch unter extremsten Anforderungen Winkel und Wege sicher im Griff hat. Hilfe kam hierbei vom Wälzlagerspezialisten Findling.
Der Drehgeber WV58MR gehört zum breiten Portfolio von SIKO, das hochwertige Messtechnik und Positioniersysteme für die Industrie und den Maschinenbau umfasst. Das Unternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Buchenbach bietet Lösungen für unterschiedlichste Messaufgaben und Anwendungen – die notwendige Genauigkeit in der Messwerterfassung steht dabei stets im Fokus. So selbstverständlich auch beim Drehgeber des Typs WV58MR: Das Produkt basiert auf einer robusten magnetischen Abtasttechnologie. Der Messbereich von 4096 Umdrehungen (12 Bit Multiturn) wird mit 16384 Schritten (14 Bit) aufgelöst. Für die Erfassung des Multiturns setzt SIKO auf ein neuentwickeltes und sicheres Getriebe. Dieses liefert, im Gegensatz zu batteriegepufferten oder selbstversorgenden Multiturntechnologien, auch nach Jahren noch sichere Positionswerte. Die beiden galvanisch getrennten Sensoreinheiten des Drehgebers erfassen die Position absolut autark. Die absolute Position und die Geschwindigkeit werden über die Schnittstelle (optional CANopen redundant oder CANopen Safety) permanent der Steuerung zur Verfügung gestellt. Eine weitere Besonderheit: Für die Erfassung von Drehkranzpositionen hat SIKO eine spezielle Software entwickelt, mit der sich der Drehgeber einfach in jede Maschine integrieren lässt. Egal wie groß der Drehkranz ausfällt, es kann immer das gleiche Gebersystem verwendet werden.
Hochwertige Lager für wichtige Sicherheitsfunktionen
„Der Safety-Drehgeber wird in Nutzfahrzeugen für die sichere Positionserfassung von z.B. Drehkranzpositionen, dem Aufstellwinkel des Auslegers, der Lenkwinkelerfassung oder in Kombination mit einem Seilzuggeber zur exakten Positionserfassung von Abstützholmen verwendet“, erläutert Mathias Roth, Branchenmanager Mobile Automation bei der SIKO GmbH. „Da es sich hier um Sicherheitsfunktionen in den Fahrzeugen handelt, verbauen wir nur qualitativ besonders hochwertige mechanische Komponenten, die einen reibungslosen Betrieb auch unter harten Umgebungsbedingen gewährleisten.“ Das gilt auch und besonders für die verbauten Kugellager: Sie lagern die Drehgeberwelle, die innerhalb des Drehgebers die Drehbewegung/Positionsänderung an die Sensoren überträgt. Eine optimale Lagerung der Drehgeberwelle ist somit essentiell wichtig für die korrekte Funktion des Drehgebers.
Beim Drehgeber WV58MR fiel die Wahl von SIKO auf gedeckelte Rillenkugellager der Leistungsklasse SUPRA von Findling Wälzlager. Sie überzeugen neben einer langen Lebensdauer auch mit einem besonders ruhigen Laufverhalten und haben darüber hinaus ein geringes Trägheits- und Anlaufmoment. Auch hohe axiale und radiale Lasten auf der Welle stellen für diese Lager kein Problem dar. „Diese Eigenschaften sind vor allem in Anwendungen wichtig, bei denen unser Drehgeber mit Seilzuggebern kombiniert wird“, erklärt Mathias Roth. „Die Kugellager entlasten dabei die Feder des Seilzuggebers und tragen somit zu einer längeren Lebensdauer bei.“
Hohe Leistungsklasse, lange Lebensdauer
Die im Drehgeber WV58MR verbauten Kugellager sind ideal geeignet für die Anwendung in Nutzfahrzeugen: Mit einer für SIKO ausgewählten verstärkten Innenringgeometrie können Stöße und Vibrationen, die über die Welle auf den Drehgeber wirken, besonders gut aufgenommen werden. Damit geht die Verwendung größerer Kugeldurchmesser einher, die eine größere Kontaktfläche und höhere statische Belastbarkeit aufweisen. Das besonders für tiefe Temperaturen von bis zu -54 Grad Celsius und hoher Wasseraufnahmefähigkeit optimierte Fett gewährleistet auch unter starken Temperaturschwankungen eine korrosionsschützende Wirkung bei Kondenswasserbildung.
Die von SIKO verbauten Kugellager der Leistungsklasse Supra sorgen für eine insgesamt wirtschaftliche Gesamtlösung. „Mit SUPRA-Lagern gehen Anwender generell auf Nummer sicher“, erläutert Klaus Findling. „Diese Leistungsklasse versammelt robuste Wälzlager mit einer langen Lebensdauer. Gleichzeitig bietet sie umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten – so lassen sich kundenspezifische Anforderungen umsetzen, ohne das Kostenbudget zu überschreiten.“ Bei Findling Wälzlager werden die Produkte in eine der vier ABEG-Leistungsklassen Premium, Supra, Eco und EasyRoll eingeteilt – so ergibt sich eine Übersicht nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien. Die Basistechnologie überzeugt gegenüber Premium-Produkten mit erheblichen Kostenvorteilen. Diese Ersparnisse lassen sich wiederum für Individualisierungen einsetzen, die die Lager für die jeweilige Anwendung optimieren. Das Ergebnis sind leistungsfähigere Lösungen als Standard-Premiumprodukte.
„Mit den bekannten und erprobten Kugellagern von Findling haben wir definitiv eine gute Wahl getroffen“, fasst Mathias Roth zusammen. „Die Produktqualität spricht für sich.“ Bei einer derart sorgfältigen Wahl der Komponenten ist es kein Wunder, dass das Gesamtprodukt selbst extremsten Umweltanforderungen gewachsen ist: Mit der Schutzart IP65/IP67, einem weiten Temperaturbereich von -40 … 85 °C (-40 … 185 °F) sowie einem speziellen Beschichtungsverfahren ist der Drehgeber WV58MR bestens für den harten Einsatz in mobilen Maschinen gerüstet. Für Anwendungen im Hafenbereich steht zudem auch eine Version mit salznebelbeständigem Gehäuse zur Verfügung.