Im Paketzentrum Chilly-Mazarin herrscht reger Betrieb. Etwa 170.000 Pakete werden täglich umgeschlagen, in der Stoßzeit im Advent sind es oft mehr als 300.000 Tag für Tag. Jedes eingehende Paket muss innerhalb drei Minuten verarbeitet, d.h. erfasst und zur richtigen Rampe geleitet, werden. Bei 100 Laderampen und einer Förderstrecke von 1.300 m auf einer Gesamtfläche von gut 13.000 m² sind dafür ein intelligentes Sortiersystem und ebenso intelligente sowie zuverlässige Antriebstechnik gefragt. Das Antriebskonzept von Nord Drivesystems setzt voll auf Dezentralisierung. Mehr als 1.100 Antriebseinheiten mit kostengünstigen motormontierten Umrichtern laufen mit minimalen Betriebskosten und leisten ihren Beitrag, Wartungskosten und Stillstandszeiten zu minimieren.
Der französische Postdienstleister Chronopost betreibt in Chilly-Mazarin, südlich Paris, eines der größten und leistungsfähigsten internationalen Logistikzentren. Zwei vollautomatisierte Sortiersysteme von je 650 m Länge fertigen bis zu 30.000 Pakete pro Stunde ab. Nach der Anlieferung werden die Pakete auf Gurtförderer verladen und sofort durch Barcode-Scanner erfasst und identifiziert.
Intelligente Lösung punktet in Sachen Verfügbarkeit
Auf ihrem Weg durch die Sortieranlage müssen die Pakete lückenlos nachverfolgt werden, was angesichts der komplexen Anlagenstruktur mit mehreren Zuleitungen zu jeder Förderstrecke keine kleine Herausforderung ist. Die Fördergeschwindigkeiten müssen präzise geregelt und synchronisiert werden. Dafür ist jeder der 1.100 Getriebemotoren mit dezentralen Frequenzumrichtern ausgestattet, die direkt auf dem Motorklemmenkasten sitzen. Die steckbaren Antriebseinheiten können im Wartungsfall schnell und einfach ausgetauscht werden. "Nords Lösung, jeden Motor direkt zu regeln, hat zwei Vorteile", erklärt Eric Fouquet, der für die Chronopost-Logistikzentren in Chilly-Mazarin und Roissy verantwortliche Wartungs- und Instandhaltungsmanager. "Zum einen spart sie Platz. Große Schaltschränke, deren Unterbringung uns vor Probleme gestellt hätte, sind gar nicht nötig. Zum zweiten entfällt der mit solchen Installationen verbundene Verkabelungsaufwand komplett, wodurch auch die Fehleranfälligkeit stark sinkt."
Wirtschaftliche Systeme verhindern Staus
In fördertechnischen Anwendungen braucht es viele Antriebe. Wartungsausfälle gilt es zu vermeiden, weil sie erhebliche Logistikprobleme mit sich bringen. Benötigt wird also robuste Mechanik mit hohen Wirkungsgraden, denn die Betriebskosten machen einen großen Teil der Gesamtkosten aus. Die vollintegrierten Einheiten von Nord mit Frequenzumrichter, Motor und Getriebe stellen eine besonders wirtschaftliche Lösung für großflächige modulare Anlagen dar. Die Frequenzumrichter bieten einen weiten Funktionsumfang für Geschwindigkeitsregelung, Takten und Positionieren (Genauigkeit ± 0,5 mm). Sie kommunizieren über Profibus DP mit einer SPS, die die Daten an die zentrale Steuerung weiterleitet. Wird an einer bestimmten Laderampe ein Rückstau verzeichnet, kann die Förderkette sogar verlangsamt und die Gurtförderer als Lagerfläche genutzt werden. So lassen sich Stillstände effektiv vermeiden. Die integrierte Bauform macht abgeschirmte Motorkabel überflüssig und garantiert so die einfache Einhaltung der gängigen EMV-Normen. Der Frequenzumrichter im IP66-Gehäuse benötigt keine zusätzliche Kühlung. Mit einem Anlaufdrehmoment von bis zu 400 % und einer typischen Überlastbarkeit von 200 % für 5 s ist er äußerst hart im Nehmen. Hinzu kommen hocheffiziente, langlebige Kegelrad- und Schneckengetriebe.
Fazit
Chronopost-Projektmanager Fouquet hat nur lobende Worte für den Antriebslieferanten: "Neben der Qualität der Systeme hat uns vor allem die Flexibilität und Präsenz der Nord-Leute begeistert. Man kriegt sehr schnell einen Ingenieur ans Telefon und, falls wir ein Problem oder ein Anliegen haben, können sie in weniger als 48 Stunden hier am Ort sein."
