Im ersten Halbjahr 2013 exportierten die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer Waren im Wert von 73,5 Milliarden Euro. Das sind 3,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Nahezu alle wichtigen Absatzregionen bzw. Absatzmärkte entwickelten sich rückläufig", erklärte Dr. Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA. Die Maschinenimporte betrugen im gleichen Beobachtungszeitraum 27,5 Milliarden Euro und verfehlten das Vorjahresergebnis um 7,8 Prozent. Der Außenhandelsbilanzsaldo der Maschinenbauer betrug damit im ersten Halbjahr plus 46 Milliarden Euro.
Die Exporte in die Hauptabsatzregion Europa verfehlten das Vorjahresniveau um 3,3 Prozent. Die Lieferungen in die EU-28 gingen dabei um 5,2 Prozent auf knapp 30 Milliarden zurück, die in die Euro-Länder um 4,7 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Plusraten gab es in Europa im Geschäft mit der Türkei (plus 12,4 Prozent) und der Schweiz (plus 3,6 Prozent). Russland verfehlte nur geringfügig den Vorjahreswert (minus 0,2 Prozent).
Die Exporte in die VR China, dem mit einem Exportanteil von 11 Prozent wichtigsten Auslandsmarkt der deutschen Maschinenbauer blieben mit minus 4,2 Prozent im negativen Bereich. Die Maschinenausfuhr nach Indien schrumpfte um 15,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. In Südkorea - mittlerweile für die deutschen Maschinenbauer bedeutender als Indien - konnten Maschinen und Anlagen für 1,7 Milliarden Euro verkauft werden. Das ist ein Plus von 13,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2012. In Asien in Summe blieben die Exporte um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Nach drei Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten legten die Maschinenlieferungen in die USA (zweitwichtigste Absatzmarkt, Exportanteil 9,4 Prozent) eine Verschnaufpause ein und blieben um 2,5 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraum. Da die Exporte nach Kanada aber zweistellig wuchsen und auch Mittelamerika mit einem Plus von 7 Prozent das Halbjahr abschloss, verfehlten die Lieferungen nach Amerika insgesamt den Wert des Halbjahres 2012 nur um 2 Prozent.
Mit einem Anteil von 3 Prozent an der deutschen Maschinenausfuhr spielt Afrika nur eine untergeordnete Rolle. Das Liefervolumen war mit 2,1 Milliarden Euro 14,6 Prozent höher als im Vorjahr. Maßgeblich ist dies auf die hohe Zuwachsrate im Exportgeschäft mit Nordafrika zurückzuführen, das im Vorjahr einen krisenbedingt niedrigen Vergleichswert erreichte.
Die Minusrate des zweiten Quartals 2013 ist mit 2,2 Prozent bereits deutlich niedriger als im ersten Quartal, die noch minus 5,8 Prozent betrug. Für die zweite Jahreshälfte wird mit weiter rückläufigen Minusraten gerechnet. "Die konjunkturellen Frühindikatoren deuten ein insgesamt besseres gesamtwirtschaftliches Umfeld an. Dies dürfte endlich auch zu mehr Investitionen führen. Für das Jahr 2013 in Summe sollte daher das Exportvolumen des Vorjahres - wenn auch knapp - erreicht werden", prognostiziert Dr. Ralph Wiechers.