Industrie 4.0 bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich - seien es die Suche nach dem Geschäftsmodell der Zukunft, der Aspekt des Datenschutzes oder allgemein gültige Standards für die Kommunikation zwischen Maschinen. Die zunehmende und zügige Vernetzung auf der technologischen und der organisatorischen Ebene wird ausschlaggebend sein, um effizientere Wertschöpfungsketten und Produktlebenszyklen in zukünftigen Geschäftsmodellen zu verwirklichen. Festo betrachtet den Wandel in der Produktion aus unterschiedlichen Perspektiven - im Fokus stehen dabei neben der Entwicklung neuer Technologien auch die technische Bildung unter den Anforderungen der Industrie 4.0.
Partnerland Indien: Festo ist Partner für die Wirtschaft und Aus- und Weiterbildung
Festo Indien trägt einen wichtigen Teil zum Erfolg des Familienunternehmens Festo und der Entwicklung in der Region bei. Das bestätigt auch Rashmikant Joshi, Geschäftsführer von Festo Indien: "Die Größe der indischen Volkswirtschaft, die Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung und das vergleichsweise hohe wirtschaftliche Wachstum machen den Subkontinent Indien zu einem wichtigen Markt der Zukunft. Allein im letzten Jahr ist Festo trotz verhaltener Prognosen für die indische Wirtschaft um 12 Prozent gewachsen." Seit rund 50 Jahren ist Festo Partner der indischen Industrie, die verstärkt auf Automatisierungstechnik setzt und zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften der Welt zählt. Das Global Production Centre Bangalore produziert rund 2.000 unterschiedliche Produkte und Komponenten. Mehr als 80 Prozent der Produktion erfolgt für den lokalen indischen Markt. Damit ist Indien für Festo, aber auch für die weltweite Wirtschaft ein wichtiger Faktor.
Qualifikation 4.0: Ausbildung für die Produktion der Zukunft
Für Länder mit hohem Industrieanteil ist die vierte Phase der Industrialisierung eine große Herausforderung. Die Ausbildung für den Umgang mit den neuen Technologien und die Entwicklung von digitalen Netzwerken in der Produktion, im Vertrieb und weiteren Bereichen werden in den kommenden Jahren entscheidende Faktoren für die Unternehmen sein.
SupraCycle - berührungslose Übergabe
Das SupraCycle zeigt erstmals die aktive Übergabe eines schwebenden Permanentmagneten von einem Supraleiter-Automatisierungsmodul zu einem anderen. Zwei magnetische Objektträger werden jeweils mit einem Schwebeabstand von einigen Millimetern zu drei Kryostaten mit Supraleitern eingefroren und anschließend reihum von einem Kryostat auf den nächsten übergeben.
SupraHelix - rotierende Förderwelle
Beim Exponat SupraHelix sind zwei Kryostate nebeneinander auf einem Schwenkantrieb angebracht. Unter ihre Sprungtemperatur gekühlt bringen sie eine darunter hängende Welle mit integrierten Permanentmagneten in einem Abstand von acht Millimetern zum Schweben. Mit Hilfe des Schwenkantriebs wird die Welle in eine Neigung von 40 Grad gebracht. Ein integrierter permanenterregter Schrittmotor versetzt sie berührungslos in eine Drehbewegung, so dass sie über ihr Gewinde einzelne Metallringe nach oben transportieren kann. So können ringförmige Werkstücke von einer Bearbeitungsstation zur nächsten transportiert werden.
SupraCarrier - Lagern und Bewegen auf schwebenden Walzen
Mit dem SupraCarrier wird Lagern und Bewegen auf Walzen möglich. Diese schweben über zwei Kryostaten mit Supraleitern, welche auf einer elektrischen Achse montiert sind. Auf den Walzen liegt ein flacher Werkstückträger. Zwischen den Supraleiterelementen und den schwebenden Walzen befindet sich eine Abdeckung mit Öffnungen, durch die die Walzen durch Absenken der Kryostate verschwinden; der Werkstückträger liegt dann auf der Abdeckung auf. Mit solchen schwebenden Transportwalzen können flache, nicht ferromagnetische Produkte in beliebiger Größe bewegt werden.
BionicANTs - Kooperatives Verhalten nach natürlichem Vorbild
Für die BionicANTs haben sich die Ingenieure von Festo die filigrane Anatomie der Ameise zum Vorbild genommen und erstmals auch das kooperative Verhalten der Tiere in die Welt der Technik übertragen. "Wie ihre natürlichen Vorbilder arbeiten die BionicANTs nach klaren Regeln zusammen", erläutert Dr.-Ing. Heinrich Frontzek, Leiter Corporate Communication und Future Concepts bei Festo. "Sie kommunizieren miteinander und stimmen ihre Handlungen und Bewegungen aufeinander ab. Jede einzelne Ameise trifft ihre Entscheidungen autonom, ordnet sich dabei aber dem gemeinsamen Ziel unter und trägt so ihren Teil zur Lösung der anstehenden Aufgabe bei." Auf abstrahierte Weise liefert dieses kooperative Verhalten interessante Ansätze für die Fabrik von morgen. Die Grundlage künftiger Produktionssysteme sind intelligente Komponenten, die sich flexibel auf verschiedene Produktionsszenarien einstellen und so Aufträge der übergeordneten Steuerungsebene übernehmen.
FlexShapeGripper - Greifen nach dem Vorbild der Chamäleonzunge
Seit jeher spielen Greifanwendungen in der Produktion eine zentrale Rolle. In Kooperation mit der Universität Oslo präsentiert Festo nun einen Greifer, dessen Wirkprinzip von der Zunge des Chamäleons abgeleitet ist. "Das Besondere am FlexShapeGripper ist, dass er mehrere Objekte mit unterschiedlichsten Formen in einem Vorgang greifen, sammeln und wieder abgeben kann - ohne einen manuellen Umbau", erklärt Frontzek. Diese inhärente Anpassungsfähigkeit an verschiedene Formen verleiht dem Greifer seinen Namen. Möglich wird sie durch eine wassergefüllte Silikonkappe, die sich flexibel und formschlüssig über das jeweilige Greifgut stülpt. Zukünftig könnte der FlexShapeGripper überall dort eingesetzt werden, wo mehrere Gegenstände mit unterschiedlichen Formen gleichzeitig gehandhabt werden, beispielsweise in der Servicerobotik, bei Montageaufgaben oder beim Handling von Kleinteilen.