Die Horizontalbohranlagen der Prime Drilling GmbH ermöglichen ein grabenloses Verlegen von Rohrleitungen bis zu 60“ und über eine Distanz von bis zu 3 km. Die ausgefeilte Technik der Anlagen bewährt sich unter widrigsten Bedingungen. Immer mit dabei sind besonders robuste Stahl-Energieführungsketten von TSUBAKI KABELSCHLEPP, die sich dank eines Baukastensystems individuell anpassen lassen. Prime Drilling hat sich auf die Entwicklung und Fertigung moderner Horizontalbohranlagen spezialisiert und ist heute einer der führenden Hersteller in diesem Bereich. Gegenüber den herkömmlichen Verfahren ist der Einsatz von HDD (Horizontal Directional Drilling)-Bohranlagen günstiger, zeitsparender und weitaus weniger belastend für die Umwelt. „Die Maschinen mit einer Zugkraft bis zu 6.000 kN ermöglichen eine von der Oberfläche ausgehende Bohrung, die positionsgenau unter Hindernissen wie Flüssen, Bahngleisen oder Straßen hindurchgeführt wird“, erläutert Lothar Zeppenfeld, Konstruktionsleiter bei Prime Drilling. „Weil in diesem Bereich jede Anwendung anders ist, wird jede einzelne unserer Bohranlagen speziell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten.“
Flexibel, temperaturbeständig und extrem robust
Entsprechend flexibel müssen auch sämtliche Anlagenkomponenten sein – wie zum Beispiel die Energieführungsketten von TSUBAKI KABELSCHLEPP. Sie sind seitlich an den Lafettenmasten der Bohranlagen angebracht und führen bzw. schützen die Hydraulikschläuche. „Die Zusammenarbeit mit TSUBAKI KABELSCHLEPP ergab sich zunächst durch die räumliche Nähe“, schildert Lothar Zeppenfeld. Die Firmen haben jeweils ihren Hauptsitz im sauerländischen Wenden und sind per Luftlinie nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. „Das hat diverse Vorteile, unter anderem buchstäblich kurze Wege in der Abstimmung, aber auch eine schnelle Ersatzteil-Beschaffung. Besonders relevant ist jedoch, dass TSUBAKI KABELSCHLEPP uns Energieführungsketten liefert, die exakt unseren Bedürfnissen entsprechen.“
Da die Bohranlagen rund um die Uhr im Einsatz sind, müssen auch die Energieführungssysteme besonders ausdauernd sein – und dabei extremen Temperaturen trotzen: Schließlich sind die Systeme von Prime Drilling in allen Klimazonen im Einsatz. „In Russland gibt es Standorte, an denen die Temperaturen von 40 Grad plus bis 60 Grad minus schwanken“, konkretisiert Lothar Zeppenfeld. „Das muss auch die Energieführungskette mitmachen.“ Zusätzlich zu diesen Anforderungen wünschte sich Prime Drilling noch einige individuelle Anpassungen der Kette; trotz dieser Sonderausführungen sollten jedoch möglichst kurze Lieferzeiten eingehalten werden.
Eine Energieführungskette komplett aus Stahl
Als Basis wählte Prime Drilling in Absprache mit TSUBAKI KABELSCHLEPP Energieführungsketten der S-Serie – diese extrem robusten Lösungen aus Stahl sind für starke mechanische Belastungen und raue Produktionsumgebungen konzipiert. Sie unterstützen sowohl horizontale als auch vertikale Bewegungen und ermöglichen große freitragende Längen auch bei hohen Zusatzlasten. Nicht zuletzt sind sie hitzebeständig und somit auch für extreme und besondere Umwelteinflüsse bestens geeignet. Insgesamt also eine ideale Wahl für die Bohranlagen von Prime Drilling – zumal TSUBAKI KABELSCHLEPP die Stahlketten noch individuell anpasst. „Die Einbauräume sind bei einem Tiefbohrgerät begrenzt. Die Kette muss daher mit einer sehr kompakten Bauweise extrem viele große und schwere Schläuche führen“, schildert Louis Miguel Bejano, zuständiger Konstrukteur der Energieführungsketten bei TSUBAKI KABELSCHLEPP. Somit ist eine individuelle Anpassung der Stahlketten nötig.“
Die Modifikationen beziehen sich vor allem auf eine optimale Bauraumausnutzung und eine besonders stabile Ausführung der Kette auch im Innenraum – konkret im Bereich der Trennstege. Regulär kommen Trennstege aus Kunststoff zum Einsatz, bei Prime Drilling sind sie jedoch, so wie die Kettenglieder selbst, aus Stahl gefertigt. Der Hintergrund: Die Hydraulikschläuche sind umfangreich und drücken deshalb auf die Trennstege; die besonders stabilen Stahl-Trennstege können jedoch auch diesen hohen Belastungen standhalten. Der Umfang der Hydraulikschläuche stellt aber noch an einer anderen Stelle ein Problem dar – durch den erhöhten Querschnitt der Energieführungskette lassen sich reguläre Anschlusselemente nicht mehr zuverlässig befestigen. Deshalb wurden angepasste Anschlusselemente konzipiert, die die zusätzliche Höhe des Aufbaustegs kompensieren und somit auf gleicher Ebene angeschraubt werden können. Nicht zuletzt passten die Experten auch die Vorspannung der Kette an, um trotz des hohen Leitungsgewichts der Schläuche eine große freitragende Länge der Kette zu ermöglichen.
Individuell konstruiert – und trotzdem schnell geliefert
„Zusammenfassend ist hier eine Kette entstanden, die komplett auf die Anforderungen unseres Kunden zugeschnitten ist“, erläutert Louis Miguel Bejano. „Die Schattenseite einer solch individuellen Ausführung ist jedoch normalerweise, dass sie mit verlängerten Lieferzeiten verbunden ist.“ Deshalb vereinbarte TSUBAKI KABELSCHLEPP mit Prime Drilling, die benötigten Sonderteile stets in einem gewissen Umfang auf Lager zu halten, um, wenn nötig, kurzfristig reagieren zu können. „Es handelt sich sozusagen um eine kundenspezifische Standardlösung“, so Louis Miguel Bejano. Damit der Kunde bei der Entwicklung der Bohrmaschinen stets flexibel bleibt, bietet TSUBAKI KABELSCHLEPP die speziellen Energieführungsketten im Baukastensystem an. Dafür definierte Prime Drilling mehrere Grundmaschinen, für die anschließend passende Basisketten entwickelt wurden. „So können wir zum Beispiel die Belegung und die Länge der Energieführungsketten modifizieren“, bestätigt Lothar Zeppenfeld. Der Konstruktionsleiter ist sehr zufrieden mit der Lösung, die die beiden Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes „nachbarschaftlich“ entwickelt haben.