Von der Reparaturwerkstatt zum Automatisierungsspezialisten

Balluff feiert 100-jähriges Jubiläum und gewährt Einblicke in die Unternehmensgeschichte.

  • April 20, 2021
  • 109 views
  • Gemeinsam mit Frank Nonnenmann (l.) leiten die Geschwister Katrin Stegmaier-Hermle und Florian Hermle das Familienunternehmen in vierter Generation. Foto: Balluff
    Gemeinsam mit Frank Nonnenmann (l.) leiten die Geschwister Katrin Stegmaier-Hermle und Florian Hermle das Familienunternehmen in vierter Generation. Foto: Balluff
  • Von der Reparaturwerkstatt zum Automatisierungsspezialisten
    Von der Reparaturwerkstatt zum Automatisierungsspezialisten

Alles begann 1921 mit einer Reparaturwerkstatt für Fahrräder, Motorräder und Nähmaschinen. Heute ist Balluff ein führender Anbieter für Sensor- und Automatisierungslösungen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Neuhausen auf den Fildern feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Und das in einer Zeit, in der das Feiern nicht wie sonst möglich ist. „Anstatt auf Präsenz-Termine setzen wir hier deshalb klar auf digitale Formate. Wir sind stolz auf das, was unser Unternehmen im vergangenen Jahrhundert erreicht hat und gespannt auf alles, was noch kommen wird. Deshalb möchten wir an Balluffs Geschichte erinnern und einen Blick in die Zukunft wagen“, sagt Balluff Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle.

Geschichten aus 100 Jahren Innovationsgeist

Um Interessierte auf die Zeitreise mitzunehmen, hat Balluff eine Jubiläumswebsite veröffentlicht, auf der zahlreiche Geschichten von den Meilensteinen des Unternehmens über das Jubiläumsjahr hinweg erzählt werden: Zeitzeugen kommen zu Wort, aktuelle Projekte, Mitarbeiter und Standorte werden vorgestellt, Branchenexperten nehmen zu wichtigen Themen der Zukunft Stellung. „In 100 Jahren passiert einiges. Wir haben nicht nur zahlreiche neue Entwicklungen auf den Weg gebracht, sondern sind als Unternehmen mit der Zeit gegangen“, sagt Balluff Geschäftsführer Florian Hermle. Balluff ist heute noch ein Familienunternehmen: Florian Hermle und Katrin Stegmaier-Hermle sind Urenkel des Firmengründers Gebhard Balluff. Heute leiten sie gemeinsam mit Frank Nonnenmann das Unternehmen, der im vergangenen Jahr auf Michael Unger folgte.

Von der Werkstatt zum globalen Automatisierungsspezialisten

Aus der 1921 von Gebhard Balluff gegründeten Reparaturwerkstatt ging ein Handwerksbetrieb hervor, der zunächst Dreh- und Frästeile herstellte. Das änderte sich Mitte der Fünfzigerjahre. Da entwickelte Balluff eine elektrische Steuerung für Werkzeugmaschinen, die durch den Ablauf der Maschine Signale an die Steuerung abgeben, um einen Prozess auszulösen beziehungsweise zu beenden. Die Herausforderung: Das Produkt musste in der Umgebung einer Werkzeugmaschine – in der Späne und Kühlmittel auftreten – funktionieren. Das Produkt wurde ein Erfolg, der Markt dafür größer – und damit wuchs auch das Unternehmen. Ende der Sechzigerjahre kamen dann die induktiven Näherungsschalter auf, und damit erfolgte der Umschwung von mechanischen auf elektrische Produkte. Bis heute ist dieser Schritt eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Automatisierungstechnik von Balluff. Im Laufe der Jahre kamen so immer mehr Produkte und Entwicklungen dazu: induktive Näherungsschalter oder magnetostriktive Wegaufnehmer und magnetkodierte Wegmesssysteme. Die Einführung von IO-Link als erste standardisierte digitale Schnittstelle auf der Sensor-/Aktuator-Ebene markierte 2006 den Einstieg in die Industrie 4.0. Seit 2017 treibt das Unternehmen Digitalisierungslösungen stärker voran. „Software ist ein zentraler Bestandteil für gute Automatisierungslösungen. Viele Produkte kommen ohne Software gar nicht mehr aus“, sagt Florian Hermle. „Wir wollen in Zukunft verstärkt Strukturen schaffen, die den Software-Entwicklungsprozess unterstützen. Denn mithilfe der Software können Daten einfach für übergeordnete Systeme zugänglich sein. So werden aus den Daten wertvolle Informationen, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden.“

Balluff hat in den 100 Jahren Unternehmensgeschichte den Sprung von der Werkstatt zum Mittelständler und schließlich zum globalen Unternehmen geschafft. Heute arbeiten rund 3.600 Mitarbeiter in 68 Ländern für Balluff. Das globale Team soll das Unternehmen auch in Zukunft weiter voranbringen. „Wir sind stolz auf das Erreichte, dürfen uns aber nicht zufrieden zurücklehnen, sondern müssen immer hungrig für Neues sein“, so Florian Hermle.

Mehr zur Unternehmensgeschichte und den Plänen für die Zukunft findet sich auf der Jubiläumswebsite: www.100-jahre-balluff.de