Baumüller hat im Rahmen seiner Industrie-4.0-Strategie ein Tool entwickelt, mit dem über die Cloud oder lokal Predictive Maintenance betrieben oder Potentiale für eine Prozessoptimierung ermittelt werden können. Daten sammeln, auswerten und kommunizieren, das ist die Aufgabe von BAUDIS IoT. Die Software läuft beispielsweise als integrierte Variante auf Industrie-PCs oder auf der nachrüstbaren BAUDIS IoT-Box. Die Schnittstelle der Wahl für die Übertragung von Daten in die Cloud ist bei Baumüller OPC UA, es können jedoch auch andere Schnittstellen gewählt werden. Die Software ist für zwei Anwendungsszenarien konzipiert: einmal zur Reduktion von Stillstandzeiten durch ungeplante Servicefälle und einmal zur Optimierung der Prozesse und der Maschinenauslastung. Die Erfassung der Daten erfolgt über dezentrale Sensoren z.B. am Antrieb oder auch durch Zugriff auf weitere elektrische oder mechanische Komponenten.
Prozesse optimieren
Durch die kontinuierliche Erfassung von Daten können Zusammenhänge im Produktionsprozess erfasst und ausgewertet werden. So ist es möglich, z.B. Gründe für Leerlaufzeiten zu ermitteln und dadurch die Maschinenauslastung zu verbessern. Es können die Daten mehrerer Produktionslinien, auch weltweit, verglichen und so Standardisierungen ermöglicht werden. Alle Daten können angepasst hinsichtlich Darstellung und Umfang für die Kommunikation an verschiedene Benutzerebenen, vom Management bis zum Maschinenbediener, aufbereitet werden. Die zweite große Stärke von BAUDIS IoT ist, dass Service planbar gemacht wird. Durch die kontinuierliche Erfassung von Daten aus dem Prozess bzw. dem Antriebssystem können frühzeitig mögliche Probleme, wie zum Beispiel Lagerschäden, erkannt werden. Wartungsintervalle und Servicekapazitäten können so langfristiger geplant und unerwartete Ausfälle vermieden werden. Durch die Überwachung von Daten etwa zu Vibrationen und Maschinenauslastung kann der Abnutzungsvorrat der überwachten Komponenten weitgehend vollständig ausgeschöpt werden.
In der Cloud oder lokal
Alle Daten, die über Sensoren oder direkt im Antrieb erfasst werden, können direkt beim Betreiber gesammelt, ausgewertet und gespeichert werden, oder aber über die Cloud zum Beispiel an den Serviceanbieter oder in die Unternehmenszentrale übermittelt werden. Die Algorithmen, die der Datenauswertung zu Grunde liegen können in der Cloud ständig aktualisiert werden.