TR: Warum sollten Interessierte die HANNOVER MESSE 2009 auf keinen Fall verpassen?
Pech: Man sollte die Hannover Messe auf keinen Fall verpassen, weil hier Technologietrends, Innovationen und Produktneuheiten zu sehen sind, die die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen verbessern und Prozesse optimieren können. Es gibt wieder eine ganze Reihe von Schwerpunktthemen aus den Bereichen Energie, Automatisierung, Antrieb und Fluid sowie Zulieferung Forschung und Entwicklung. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, in neue Technologien zu investieren und den Dialog zu öffnen. Neue Technologien bedeuten grosse Marktchancen und bieten die Möglichkeit der Diversifizierung in neue Anwendungen. Wenn es vielleicht in einer Branche nicht so gut läuft, erhalten Unternehmen die Chance, auf der HANNOVER MESSE in andere Anwenderbranchen zu verkaufen. Hannover kann einen Impetus in Bereiche geben, die bisher nicht im eigenen Fokus standen.
TR: Wo liegen die thematischen Schwerpunkte der HANNOVER MESSE 2009?
Pech: Die Industrieautomation wird in ihrer gesamten Bandbreite mit der Fertigungs-, Prozess- sowie Gebäudeautomatisierung vertreten sein. Hinzu kommen die Themen mechanische und elektrische Antriebstechnik, Fluidtechnik, das ganze Spektrum der Energiethemen mit der neuen Leitmesse Wind sowie Zunkunftstechnologien und im weitesten Sinne Zulieferung und Werkstoffe.
TR: Welche Highlights im Rahmenprogramm oder bei den Sonderveranstaltungen gibt es?
Pech: Da wäre zunächst die Zentralpräsentation Energieeffizienz in industriellen Prozessen in Halle 26 zu nennen, auf der Besucher die Möglichkeit erhalten, Informationen anhand einer Erstberatung oder unterschiedlichen Beispielen für die einzelnen Bereiche einzuholen. Zudem werden wir einen Energieeffizienz-Guide herausbringen, und es wird eine Energieeffizienz-Bustour geben.
Der Bereich Mobile Roboter und Autonome Systeme in Halle 22 ist noch ein zartes Pflänzchen, das wir 2008 gepflanzt haben. Wir sind der Überzeugung, dass hier ein großes Marktpotenzial steckt, da die Industrie diese Systeme, im Vergleich zu großen stationären Roboterstraßen, flexibel in unterschiedlichen Produktionsbereichen einsetzen kann. Außerdem werden autonome Systeme durch den Einsatz moderner Software, Steuerungstechnik, Bildverarbeitung, Sesnorik, etc. immer intelligenter, was deren Applikationsmöglichkeiten ebenfalls erhöht.
Neue Entwicklungen gibt es im Bereich des Laserstrahllötens und des Schweißens mittels Laser im Mikrobereich. Mit der Weiterentwicklung der Systeme stehen diesen High-Tech-Werkzeugen immer bessere Möglichkeiten zur Verfügung. In Halle 6 können Besucher Werkstücke bearbeiten und schauen, wie sich die Laserbearbeitung an den eigenen Werkstoffen realisieren lässt. Zudem ist am Stand ''Laser in der Mikromaterialbearbeitung'' ein Austausch mit Experten möglich.
TR: Ein wichtiger Schwerpunkt für unsere Leser ist der Ausstellungsbereich‚ Factory Automation'. Was ist dort neu und besonders sehenswert?
Pech: Ein absolutes Highlight ist der Application Park in Halle 17. Hier wird demonstriert, wie Anbieter von Komponentenund Systemen vernetzt zusammenarbeiten und bestimmte Produktionsschritte simulieren. Es wird gezeigt, dass bei einer entsprechenden Automatisierung - also unter Einsatz der richtigen Robotik, Zuführ- und Handhabungstechnik, Sensorik, Bildverarbeitung, usw. - gerade für kleinere oder mittelgrosse Betriebe das Potenzial besteht, eigene, vielleicht noch händisch ausgeführte Prozesse zu optimieren.
Im Rahmen der Robotation Academy können Besucher an Seminaren teilnehmen und in einer Workshop-Atmosphäre eigene Probleme erörtern und mit Experten Lösungsansätze diskutieren. Mit dem dort generierten Wissen können sie dann gezielter auf Aussteller zugehen und ihre Fragen stellen. Dieses Zusammenbringen von Ausstellern und Besuchern ist ein Beitrag zur Wertschöpfung, den wir leisten möchten.
Weiterhin im Bereich Factory Automation zu nennen sind u.a. die Industrial Identification, die Bildverarbeitung oder das Thema Wireless Automation.
TR: Ebenfalls 2009 dabei ist die im Zweijahresrhythmus veranstaltete‚ Motion, Drive & Automation' (MDA). Welche sind hier die bestimmenden Themen?
Pech: Innerhalbder MDA wird die Sonderausstellung Condition Monitoring Systems rund1.000m² einnehmen. Hier wird es zahlreiche Beispiele geben, wie mit Hilfe moderner CMS-Technologien Maschinen und Anlagen ferngewartet und Fehler rechtzeitig erkannt und entsprechende Instandhaltungsmassnahmen in die Wege geleitet werden können.
Eng verzahnt mit dem Bereich Motion, Drive & Automation ist natürlich auch das Thema Energieeffizienz, das ebenfalls einen breiten Raum einnehmen wird.
TR: Gerade die auf der HANNOVER MESSE integrierten Leitmessen Factory Automation und MDA haben mit den eher vertikal ausgerichteten Messen wie SPS/IPC/DRIVES oder MOTEK starke Konkurrenten. Was bieten Sie, das man auf diesen oder anderen Messen nicht findet?
Pech: Die HANNOVER MESSE ist eine horizontal ausgerichtete Technologiemesse, die sich der gesamtenBandbreite der industriellen Produktion und der Implementierung neuer Technologien widmet. Zu uns kommen Ingenieure aus allen Industrien, um nach Lösungen zu suchen, ihre Prozesse zu optimieren. Eine grosse Stärke der Messe ist ihre Internationalität und die Tatsache, dass die Entscheider und das Top-Management der Unternehmen präsent sind. Zudem findet auf breiter Basis Technologietransfer statt - teilweise auch in nicht erwartete Bereiche. Einmalig ist schließlich die Präsentation des Partnerlandes, das in diesem Jahr Korea ist. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, sich über die Leistungsfähigkeit und Attraktivität eines Industrielandes zu informieren und gegebenenfalls neue Kontakte zu knüpfen. Es profitieren also beide Seiten, Aussteller und Besucher.
TR: Herr Pech, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.